© Erich Kump
EU Green Deal
WWF-Handlungsempfehlungen: EU-Konjunkturprogramme für mehr Resilienz
Politische Empfehlungen für ein gerechtes und nachhaltiges Wirtschaften in Europa – Festhalten am EU Green Deal ist ein Muss.
In einem Grundsatzpapier hat das europäische Netzwerk des WWF im April 2020 seine Handlungsempfehlungen zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie vorgelegt. Der WWF appelliert an die Europäische Union, ihre Mitgliedstaaten und die EU-Kommission, alles dafür zu tun, dass künftige Konjunkturprogramme den Übergang zu einer fairen und nachhaltigen Wirtschaft sicherstellen. Zentrales Motto ist: Europa muss sich auf allen Ebenen klimafit und naturverträglich ausrichten, um langfristig krisensicher zu sein. Der WWF empfiehlt daher dringend, unvermindert am European Green Deal festzuhalten und alle Konjunkturprogramme an dessen Zielen auszurichten. Darüber hinaus enthält das Positionspapier politische Empfehlungen für eine nachhaltige und gerechte Transformation unserer Wirtschaft und nennt erste Nutzungsmöglichkeiten konkreter Finanzmechanismen auf EU-Ebene.
Angesichts der Grundsatzverpflichtung aus dem European Green Deal, jeglichen Schaden zu vermeiden („oath to do no harm“), dürfen die Rettungspläne keine umweltschädlichen Aktivitäten fördern, mit denen Krisen verstärkt oder Infrastrukturen geschaffen werden, die über Jahrzehnte hinweg die Umwelt verschmutzen oder die Erderhitzung irreversibel befeuern. Zu den notwendigen Maßnahmen gehören der Stopp kontraproduktiver Subventionen, eine nachhaltige Finanzpolitik und die Sicherstellung nachhaltiger Produktions- und Lieferketten samt hoher Umweltstandards.
Sowohl die Klimakrise als auch das Artensterben und der Verlust von intakten Naturräumen sind sehr reale Bedrohungen. Wer daher im Sinne des Vorsorgeprinzips in den Schutz der Lebensgrundlagen investiert, schützt unsere Gesundheit, schafft langfristig sichere Arbeitsplätze und macht die Wirtschaft widerstandsfähiger gegenüber künftigen Krisen. Den dafür erforderlichen Rahmen bieten der European Green Deal, das Pariser Klimaabkommen, die Biodiversitätsziele und die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs).
In englischer Sprache ist das Grundsatzpapier unter dem Motto “Building resilience: WWF recommendations for a just & sustainable recovery after Covid-19” auf der Homepage des WWF-EPO veröffentlicht.
Kontakt
Mag. Volker Hollenstein
Politischer Leiter
Telefon: +43 1 48817 285
E-Mail: volker.hollenstein@wwf.at
Politische Arbeit – weitere Themen
Politische Arbeit – Aktuelle Beiträge
Neue Studie: Ausbau Kraftwerk Kaunertal bedroht Wasserversorgung im Ötztal
Klimakrise führt zu Wassermangel, Gletscherschwund und höheren Temperaturen im Ötztal – WWF warnt vor verheerenden Folgen durch geplanten Kraftwerksbau – Landesregierung muss Monster-Projekt des Tiwag-Konzerns stoppen
Bundesländer bei Naturschutz-Plänen säumig – WWF präsentiert eigene Vorschläge
Biologische Vielfalt europaweit gefährdet – Bundesländer blockieren EU-Prozess zur Verbesserung des Naturschutzes – WWF fordert Ausbau des Biodiversitätsschutzes
WWF fordert Mehrwertsteuer-Streichung für Obst und Gemüse
Umweltschutzorganisation fordert öko-soziales Maßnahmenpaket der Bundesregierung – Gesunde und klimafreundliche Lebensmittel günstiger machen, Verschwendung eindämmen
Hasen in Not! Wohin hoppeln, wenn alles verbaut ist?
Jedes Jahr werden mehr als 20.000 Hasen und Wildkaninchen von Autos überfahren. Diese Zahl steigt weiter, denn es werden in Österreich immer noch mehr Straßen gebaut: in den...
WWF-Erfolg: Zwei Flussdelfin-Kälber im Mekong gesichtet
Gleich zwei kleine Flussdelfine wurden in den letzten Tagen in Kambodscha entdeckt – somit waren es heuer bereits drei Kälber. Doch leider gibt es auch traurige Nachrichten: Ein Kalb verwickelte sich in einem Fischernetz.
WWF und Franz Essl: Österreich blockiert EU-Naturschutz
Bundesländer verweigern Mitarbeit an EU-Plan zur Rettung der Natur – WWF und Wissenschaftler des Jahres, Franz Essl, fordern Ausbau der Schutzgebiete.
Tiger Population in Indien gestiegen
Nach den guten Nachrichten aus Nepal, Russland und, ging zu Ostern eine weitere Jubelmeldung durch die Medien: Auch Indien konnte seine Tigerzahl erhöhen.
Bild der Woche: Die Rückkehr der Kiesbankbrüter
Den kalten Winter haben sie in Afrika verbracht, jetzt sind die Kiesbankbrüter wieder zurück am Tiroler Inn. Nun beginnt ihre schwierige Suche nach geeigneten Brutplätzen.
Erste Kiesbankbrüter zurück am Inn – WWF und Birdlife schützen Brutplätze
Brutzeit für Flussuferläufer beginnt im Mai – geeignete Brutplätze werden immer seltener – Naturschutzorganisationen setzen sich für gefährdete Vögel ein