© Christian Lendl
Hitzewelle in der Stadt: Wie Asphalt und Beton das Problem befeuern
Versiegelte Flächen verstärken Hitzewellen im Sommer
Heiß, heißer, der Sommer in der Stadt: Vor allem in größeren Städten beeinträchtigt die Hitze die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen. Doch jedes Jahr werden neue Hitzerekorde gebrochen. Auch in Österreich gibt es immer öfter Tropennächte, in denen es nicht unter 20 Grad abkühlt. Grund dafür ist die Klimakrise. Die Bodenversiegelung befeuert das Problem noch zusätzlich, denn stark versiegelte Flächen heizen sich besonders stark auf.
Bodenversiegelung bedeutet, dass Flächen mit einer wasserundurchlässigen Schicht aus Asphalt und Beton überzogen werden. Täglich werden rund 12 Hektar an wertvollen Böden verbraucht. Rund die Hälfte des verbrauchten Bodens wird auch mit Beton oder Asphalt versiegelt.
Wieso ist es in der Stadt so heiß?
Ein intakter Boden ist in der Lage, die Umgebung deutlich abzukühlen. Doch ein versiegelter Boden kann nicht mehr zur Abkühlung beitragen, sondern lässt regelrechte Hitzeinseln entstehen. Zubetonierter Boden wird so gerade im städtischen Bereich zunehmend zur Gesundheitsgefahr, vor allem für ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen. Versiegelte Böden können aber auch bei Starkregen zum Verhängnis werden, weil Wasser dort nicht mehr versickern kann.
Hintergrund: Was ist Bodenverbrauch? Was ist Bodenversiegelung?
Das österreichische Umweltbundesamt definiert Bodenverbrauch (Flächeninanspruchnahme) als den „Verlust biologisch produktiven Bodens durch Verbauung und Versiegelung für Siedlungs- und Verkehrszwecke, aber auch durch Veränderung für intensive Erholungsnutzungen, Deponien, Abbauflächen, Betriebsanlagen und ähnliche Intensivnutzungen“.
Von Bodenversiegelung sprechen wir, wenn Flächen mit einer wasserundurchlässigen Schicht aus Asphalt und Beton überzogen werden.
Trotzdem wird hierzulande immer weiter zubetoniert. Der Bodenverbrauch ist in Österreich ein großes Problem: Jeden Tag verlieren wir 12 Hektar an Grün- und Freiräumen, Wiesen und Wäldern. Österreich ist also extrem verschwenderisch mit wertvollen Böden – das gilt auch für die Städte Österreichs.
Die 15 größten Städte Österreichs sind deutlich stärker versiegelt als gedacht, wie aus einer neuen WWF-Analyse von August 2024 hervorgeht. Bisher beruhte die Ermittlung der Bodenversiegelung auf generellen Hochrechnungen und Einheitswerten für ganz Österreich. Die Werte der neuen Methodik basieren hingegen auf quadratmetergenauen Satellitendaten und erfassen somit alle Flächen präziser
St. Pölten als trauriger Spitzenreiter
Negativer Spitzenreiter in der Gruppe der untersuchten 15 größten Städte ist St. Pölten mit einer versiegelten Fläche von 308 Quadratmetern pro Kopf. Auf dem zweiten Platz folgt Wiener Neustadt mit einer versiegelten Fläche von rund 257 Quadratmetern pro Kopf. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen mit Villach (236 m² pro Kopf), Wels (225 m²) und Klagenfurt (221 m²). Österreichs größte Stadt Wien liegt mit einer Versiegelung von rund 79 Quadratmeter pro Kopf auf dem 15. Platz der untersuchten Städte.
Verbauung und Versiegelung stoppen
Seit Jahren fordert der WWF politische Maßnahmen und setzt mit der Petition „Natur statt Beton“ ein Zeichen gegen den Bodenverbrauch. Es ist wichtig, dass wir unsere Böden dringend vor weiterer Verbauung schützen. Überbreite Straßen und ebenerdige Parkplätze, etwa in Gewerbeparks oder im öffentlichen Raum, sollten schrittweise rückgebaut und entsiegelt werden. Denn der hohe Bodenverbrauch ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit und hat massive Auswirkungen auf die Umwelt und uns Menschen.
Downloads
WWF-Studie zum Bodenverbrauch in Österreich:
Österreich wird zubetoniert.
Der Flächenfraß zerstört unsere Heimat.
Tiere und Pflanzen verlieren ihren Lebensraum,
wir Menschen unsere Lebensgrundlage.
Jetzt Boden schützen!
Lies hier mehr
Unterstützen Sie unsere
Österreichischen Projekte mit einer
Österreich-Patenschaft!
Werden Sie jetzt Pate und leisten Sie Ihren Beitrag zum Schutz der Natur. Alle Paten erhalten vier mal jährlich das Panda Magazin und jährlich den Paten-Report!