INNBewegung: Die nächste Generation – Episode 10
Für den Inn begeistern!
Umweltschutz und Umweltbildung gehen Hand in Hand. Das ist am Inn genauso, wie an vielen anderen Flüssen und bedrohten Lebensräumen. Aus diesem Grund steht die Bewusstseinsbildung klar im Fokus des INNsieme-Projektes. Und dabei ist es besonders wichtig, direkt bei den Kleinsten damit anzufangen. Denn sie sollen so früh wie möglich einen Zugang zu ihrer eigenen Umwelt bekommen, damit ihr Interesse für die Natur, – und alles was sie zu bieten hat – geweckt wird. Damit das auch gelingt, müssen all diese Themen viel stärker in ihrem Alltag platziert werden. Und dabei reicht es nicht aus, nur Wissen über die Natur zu vermitteln. Es geht vielmehr darum, für die Natur zu begeistern. Erst dann können komplexe Sachverhalte verständlich transportiert werden – zum Beispiel, warum der Inn und seine Arten geschützt werden müssen.
Schulexkursionen an den Inn
Im Rahmen von INNsieme werden deshalb gemeinsam mit dem Projektpartner Natopia Inn-Stunden an verschiedenen Schulen veranstaltet, um auf spielerische Weise Wissen rund um den Alpenfluss und seine Bewohner zu vermitteln. Noch wichtiger sind dabei die Exkursionen an den Inn, durch die die SchülerInnen das neu Erlernte direkt vor Ort erleben können. Wie auf einer Entdeckungstour entlang des Alpenflusses begutachten sie Biberdämme, beobachten Vögel und bauen Wildflüsse nach. Zugleich sollen die Kinder auch verstehen, dass der Inn früher einmal ganz anders aussah, und wie wichtig es ist, das, was davon noch übriggeblieben ist, zu erhalten. Und je mehr spannende Naturerlebnisse den SchülerInnen dabei geboten werden, desto aufgeschlossener sind sie auch für neues Wissen.
Durch die Veranstaltung von sogenannten Flusserlebnistagen wird zudem auch den interessierten Gemeinden entlang des Inn die Möglichkeit geboten, durch verschiedene Bastel- und Mitmachaktionen Neues über den Inn zu erfahren, wodurch sie zugleich für seine Schutzbedürftigkeit sensibilisiert werden.
Auentage für die ganze Familie
Ähnliches spielt sich auch im Schweizerischen Engadin ab. Dort veranstaltet der WWF Graubünden, der das INNsieme-Projekt ebenfalls unterstützt, regelmäßig sogenannte Auentage. Und dabei geht es vor allem um Eines: aktiv sein, kreativ arbeiten und Spaß haben. Indem die Aktionen in der Natur zu einem gemeinsamen Erlebnis für die ganze Familie werden, werden die Menschen wieder näher an den Inn gebracht und können sich wieder für die besondere Umwelt direkt vor ihrer Haustür begeistern. Und auch das funktioniert am leichtesten bei den jüngeren Zielgruppen, die aber gleichermaßen auch mit komplexen Themen und dem Blick auf das große Ganze in Berührung kommen sollen. Wie könnten sie sonst verstehen, wie wichtig der Schutz heimischer Insekten für das Ökosystem des Inn ist, wenn diese Arten oftmals viel zu klein sind, um sie mit dem bloßen Auge zu erkennen oder sie oft einfach übersehen werden? Dann fällt es auch schwer zu begreifen, welch wichtigen Funktionen diese kleinen Tierchen für das gesamte Ökosystem übernehmen.
Damit die Kinder ein besseres Gespür selbst für die kleinsten Lebewesen am Inn bekommen, arbeitet der WWF Graubünden an seinen Auentagen mit großen Insekten-Modellen, die dafür extra angefertigt wurden. Auf diese Weise bekommen die Kinder nicht nur einen Eindruck von ihren körperlichen Besonderheiten, sondern es lässt sich auch viel leichter und anschaulicher erklären, wie sich die Insekten am Inn verhalten und welche Aufgaben sie erfüllen. Wenn dieser Lerneffekt am Ende auch noch mit Spaß verbunden ist, und genauso in Erinnerung bleibt, ist ein erster wichtiger Schritt für einen erfolgreichen Naturschutz getan. Und wer schon einmal an einem Flusserlebnis- oder Auentag teilgenommen hat, der weiß genau: Der Inn begeistert – in all seinen Facetten. Und das ist die beste Voraussetzung, um ihn auch für die nächste Generation lebendig zu erhalten. Und das schaffen wir am Ende am besten gemeinsam.
Weitere Informationen zum Thema Umweltbildung am Inn, sowie Informationsbroschüren und Anleitungen für spannende Naturerlebnisse finden Sie auf der INNsieme-Homepage!
WWF Video-Reihe über den Inn
Der Inn zählt zu den bedeutendsten Flüssen im Ostalpenraum. Doch die intensive Nutzung durch den Menschen hat dazu geführt, dass der Inn heute über weite Strecken kanalisiert und verbaut ist – und seine Artenvielfalt stark bedroht. Daher setzt sich der WWF schon seit Jahren für einen lebendigen und naturnahen Inn ein. Im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts INNsieme hat der WWF Österreich in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Harry Putz (Freiluftdoku) eine Kurzfilm-Serie produziert, die in 10 spannenden Folgen die vielschichtigen Facetten des Inns zeigt.
Hier finden Sie alle bisher veröffentlichten Episoden auf einen Blick. Schauen Sie rein!