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Kleinere Eisbären, weniger Eisbär-Babys

Klimawandel beeinflusst auch Fortpflanzung der Eisbären

Der Eisbär steht am Nordpol an der Spitze des Nahrungsnetzes. Doch sein Lebensraum schmilzt ihm buchstäblich unter den Tatzen weg. Weltweit gibt es nur noch zwischen 22.000 und 31.000 der gefährdeten Tiere. Und der Gesamtbestand wird laut der Weltnaturschutzunion IUCN bis 2050 noch um mindestens 30% zurückgehen.

Die globale Klimakrise ist die größte Bedrohung für den Fortbestand der Eisbären. Das Packeis schmilzt früher und wird dünner. Die Eisbären müssen immer länger an Land bleiben und somit auch längere Hungerperioden überstehen. Vor allem tragende Weibchen und ihre Jungen leiden unter dem Nahrungsmangel. Aber auch die Zunahme der Schifffahrt, des Arktistourismus und die verstärkte Förderung von Öl- und Gasvorkommen in der Arktis beeinträchtigen den Lebensraum der Eisbären.

Der WWF arbeitet intensiv am Schutz der Eisbären. Indem Sie eine Patenschaft übernehmen helfen Sie uns dabei, für die letzten Eisbären zu kämpfen.

Klimawandel beeinflusst Fortpflanzung

Der Klimawandel verändert nicht nur den Lebensraum der Eisbären, er beeinflusst auch ihre Fortpflanzung. Weil das Eis immer später zurückkommt, müssen die Eisbärinnen an Land immer längere Hungerperioden überstehen. Dadurch wurden sie in den letzten 30 Jahren immer kleiner. Doch gerade das Gewicht und die Größe von Eisbärweibchen haben Einfluss auf die Anzahl ihrer Jungen.

Eisbärweibchen werden etwa 2 Meter groß und bringen ca. 200 bis 350 Kilogramm auf die Waage. In der westlichen Hudson Bay haben Eisbärweibchen im Vergleich zu den 1980er Jahren durchschnittlich 20% ihres Gewichtes verloren und auch ihre Körpergröße hat sich seitdem um rund 10% verringert. Der Grund dafür: sie haben weniger Zeit sich Fettreserven für ihren Landaufenthalt anzufressen. Während die Eisbären der westlichen Hudson Bay in den 1980er Jahren noch etwa 8 Monate auf dem Eis und 4 Monate auf dem Land verbrachten, verbringen sie heute schon etwa 5 Monate auf dem Land.

Zwei Eisbärenjunge (Ursus maritimus), Svalbard, Norwegen.

Eisbär-Welpen, © by Jon Aars / Norwegian Polar Institute / WWF-Canon

Weniger Babys bei den Eisbären

Durch die geringere Körpermasse bringen Weibchen weniger Junge zur Welt. Während gut genährte Eisbärinnen in den 1980er Jahren in der Regel 2 oder 3 Jungen pro Wurf zur Welt gebracht haben, sind Drillingsgeburten nun die ganz seltenen Ausnahmen. Zudem hat sich die Jungensterblichkeitsrate erhöht.

Das ist fatal, denn Eisbären haben generell einen sehr langsamen Fortpflanzungszyklus. Sie werden erst spät mit 4 bis 6 Jahren geschlechtsreif und bekommen nur etwa alle 3 Jahre Junge. Selbst wenn eine Paarung erfolgreich ist, wird ein Weibchen nicht immer schwanger. Findet das Weibchen im Sommer zu wenig Nahrung, entwickelt sich die befruchtete Eizelle nicht. Die Jungen bleiben in der Regel 2 1/2 Jahre bei ihrer Mutter, vorausgesetzt sie werden so alt: nur ein Drittel der Jungtiere erreicht dieses Alter.

WWF schützt die letzten Eisbären

Der WWF kämpft dafür, dass sich die Situation der Eisbären nicht noch weiter verschlechtert. Wir setzen uns international dafür ein, dass der Ausstoß von Treibgasen langfristig reduziert wird. Zusätzlich engagieren wir uns dafür, dass Gebiete, in denen sich das Packeis auch im Sommer lange hält, einen bestimmten Schutzstatus erhalten.

 

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