WWF Artikel mit bestimmten Darstellungsformen: Manuell (Sonderformate)

 

© Global Warming Images / WWF-Canon

Wie wird mein Garten oder Balkon umweltfreundlicher?

Biodiversitäts- und Klimatipps

Wenn der Frühling kommt ist es wieder Zeit, den Garten oder Balkon in Form zu bringen. Doch viele schaden bei ihrer Arbeit im Grünen der Umwelt, ohne es überhaupt zu wissen. Wir haben einfache Tipps & Tricks für dich, damit dein Garten oder Balkon biodiversitäts- und klimafreundlich wird.

Welche Pflanzen sind nachhaltig?

Am besten sind heimische und insektenfreundliche Pflanzen. Nachhaltig sind sie dann, wenn sie saisongerecht und umweltschonend angebaut wurden und nicht aus dem Gewächshaus oder aus dem weit entfernten Ausland stammen. Auch auf das Fairtrade-Label sollte man achten.  Bei der Auswahl, welche Pflanzen mit nach Hause kommen, können Blumenhändler:innen beraten oder Vorab-Recherchen im Internet helfen.

Für viele beliebte aber nicht nachhaltige Pflanzenarten gibt es passende heimische Alternativen. Auch bei Hecken sollte man zum Beispiel auf Thujen, Kirschlorbeer und Bambus verzichten und stattdessen auf heimische Arten setzen. Im Garten zieht man am besten wilde Wiesen einem englischem Rasen oder Schotter vor.

Bienen-Buffet im Blumenkisterl

Bienen sind sehr wichtig für unser Ökosystem. Damit sie überleben können, brauchen sie bestimmte Pflanzen als Nahrungsquelle. Für den eigenen Garten oder Balkon kauft man diese am besten in Bio-Qualität und achtet darauf, dass die Pflanzen nicht mit bienenschädigenden Pestiziden behandelt wurden.

Für das Blumenkisterl am Balkon eignen sich zum Beispiel Lavendel, Steinkraut, Krokus oder Blaustern. Im Garten kann man für Bienen Palmkatzerl oder Dirndlstrauch anpflanzen. Auch blühende Küchenkräuter wie Salbei oder Thymian bieten Bienen ein Festmahl. Dabei am besten auch darauf achten, durch unterschiedliche Blühzeitpunkte und -dauer die ganze Saison lang Abwechslung zu bieten.

Obst und Gemüse selber anbauen

Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten schmeckt nicht nur besonders gut, sondern hat auch eine gute Ökobilanz. Garten, Balkon oder Fenstersims eignen sich als Ort zum Eigenanbau. Ein paar Balkonkistchen reichen aus um Kräuter, Cherry-Tomaten, Erdbeeren oder Chilis anzubauen. Zudem gibt es von vielen Gemüsesorten auch Mini-Versionen für den Balkon. Fällt die Ernte reichhaltig aus, kann man überschüssiges Obst und Gemüse auch einmachen.

Was bei Pflanzenerde, Insektenbekämpfung & Dünger beachten?

Als umweltfreundliche/r Gärtner:in sollte man auf torfhaltige Pflanzenerde verzichten. Denn für die Torfgewinnung werden Moorgebiete entwässert und zerstört. Die immer selteneren Moorlandschaften beherbergen eine Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Zudem sind Moore wichtig fürs Klima. Eine 10 Zentimeter dicke Torfschicht hat etwa dieselbe Menge an Kohlenstoff absorbiert, wie ein 100-jähriger Wald. Dieser Kohlenstoff gelangt beim Abbau in Form von Kohlendioxid in die Atmosphäre und verstärkt dort den Treibhauseffekt.

Um Schädlinge in den Griff zu bekommen braucht es nicht unbedingt Pestizide. Besser sind biologische Hilfsmittel wie Seife, Kaffee oder Pflanzenöl. Eine Alternative ist es auch, natürliche Fressfeinde der Schädlinge anzusiedeln. Das können zum Beispiel Marienkäfer oder Ohrwürmer sein. Selbst gemachte Brennnesseljauche kann man als Bio-Dünger verwenden.

Gefährliche Rasenroboter

Igeln, Kröten Blindschleichen und vielen anderen Arten kann ein Rasenroboter das Leben kosten. Denn die Geräte erkennen kleinere Tiere oft nicht als Hindernis und überrollen oder zerhäckseln diese einfach. Gerade für Igel ist ein Rasenroboter gefährlich, weil die Tiere keinen Fluchtinstinkt haben sondern sich bei Gefahr zusammenrollen. Auch für die Artenvielfalt ist eine ständig gemähte Wiese kontraproduktiv. Denn so können sich Blüten nie voll entwickeln und aussamen. Für Insekten bleibt so nicht genügend Nahrung übrig und somit finden auch Tiere wie Vögel oder Igel weniger zu fressen.

Als Gärtner:in sollte man den Rasen am besten an kühlen und bedeckten Tagen oder an Abenden mähen. Denn dann sind die wenigsten Insekten unterwegs. Mit einem Handmäher oder einer Grasschere zu mähen ist außerdem schonender. Wichtig ist es auch nicht die ganze Rasenfläche auf einmal zu mähen, sondern den Tieren stets einen Teil der Wiese als Rückzugsmöglichkeit zu bieten.

Ein Hotel für Insekten

Wer Lust auf ein DIY-Projekt hat, kann selber Nisthilfen und Behausungen für Insekten bauen. Ein Insektenhotel kann man sowohl im Garten als auch im Balkon aufstellen. Sie brauchen aber Sonne und müssen an einem Platz stehen, der vor Regen und Wind geschützt ist. Außerdem sollten die richtigen Pflanzen in der Nähe sein, damit Insekten wie Bienen auch Nahrung finden (siehe oben). Hier findest du ein Video mit Anleitung für den Bau eines Insektenhotels.

Muss der Garten hell erstrahlen?

Licht im Garten ist häufig unnötiger Energieverschleiß und zudem auch oft störend für Mensch und Tier. Dort wo man nicht auf die Gartenbeleuchtung verzichten möchte sollten Solarleuchten oder ausschalbare LED-Leuchten verwendet werden. Mit Sensoren gesteuerte Ein-/Ausschaltautomatismen sind nur sinnvoll, wenn sie nicht von Tieren oder vorbeifahrenden Autos ausgelöst werden.

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