© Walther Gastinger
Wenn Kröten, Frösche und Co im Frühling wandern!
Gefahren und Schutzmaßnahmen
Jedes Jahr, wenn der Frühling beginnt und die nächtlichen Temperaturen wieder steigen, ist Paarungszeit bei den Amphibien und die große Massenwanderung beginnt. Amphibien sind Tiere, die sowohl Land als auch Wasser zum Überleben brauchen (griechisch: „Amphi“ = doppel/beiderseitig; „Bios“ = Leben). Dazu gehören Frösche, Kröten oder Molche. Gegen März/April verlassen sie ihr Winterversteck an Land und brechen zu den Gewässern auf, an denen sie einst geschlüpft sind oder suchen neue Gewässer, um ihre Eier darin abzulegen.
Gefahren der Amphibien-Wanderung
Auf der mitunter sehr langen Reise zu ihren Laichgewässern lauern etliche tödliche Gefahren, wie Straßen, die es zu überqueren gilt. Für Kröten, Frösche und Co wird der Weg zu feuchten Wiesen, Tümpeln oder Teichen aufgrund von Lkws, Autos, Traktoren oder Zügen zum höchst gefährlichen Hindernisparcours. Jedes Jahr fallen dem Straßenverkehr unzählige Amphibien zum Opfer. Entsprechende Schutzschilder an Straßen weisen zwar auf die Krötenwanderungen hin, nützen aber oftmals nicht viel.
Da alle 20 Amphibienarten in Österreich als bedroht gelten, wiegt jeder einzelne Verlust schwer für die gesamte Population. Zumeist können diese Verluste nicht mehr kompensiert werden. Die March-Thaya-Auen beherbergen 70 % aller heimischen Amphibienarten. Sie gehören zu den am stärksten bedrohten Tierarten Österreichs. Verantwortlich dafür ist die Zerstörung ihrer Laichgewässer und die Zerschneidung ihrer Wanderwege durch Verbauung – vor allem durch Straßen.
Schutzmaßnahmen für wandernde Kröten und Co
Darum gibt es verschiedene Möglichkeiten, die wandernde Kröten und Frösche an viel befahrenen Straßen schützen sollen bzw. den Tieren helfen, unbeschadet die Straßen zu überqueren. Besonders hilfreich sind sogenannte Kleintiertunnel – sie ermöglichen Amphibien, aber auch anderen kleinen Tieren wie Igeln, ein gefahrloses Unterqueren der Straße. Außerdem gibt es Grünbrücken oder Krötenzäune. Jedes Jahr sammeln etliche freiwillige Helfer*innen in Österreich Kröten und Frösche rund um Straßen ein und bringen sie auf die andere Seite.
5 bedrohte Kröten und Frösche, die im Frühling durch Österreich wandern
Zahlen & Fakten
- Amphibien zählen zu den am stärksten bedrohten Tierarten Österreichs
- Alle 20 heimische Amphibienarten in Österreich „bedroht“ bis „stark bedroht“
- 70 % aller Amphibienarten leben in den March-Thaya-Auen
- Größte Bedrohungen: Zerstörung von Laichgewässern, Pestizideinsatz in der Landwirtschat und Lebensraumverlust
- Besonders bedroht durch Lebensraumzerschneidung (durch z.B.: Straßen werden die Wanderwege der Tiere zerschnitten, die sie jedes Jahr zu den Laichgewässern zurücklegen MÜSSEN, damit sie sich fortpflanzen können)
Was kann ich tun?
- Kröten & Co auf Wanderung helfen, die Straße zu überqueren
- Hunde anleinen in der Nähe von Laichgewässern
- Nicht zu schnell fahren in Amphibien-Wanderungsgebieten
- Kein Gift im Garten verwenden
- Keine Fische in Gewässern aussetzen
- Keine Fischteiche
- Auch kleine Gewässer/Tümpel/Radspuren belassen & nicht verfüllen
- Keine Gewässer trockenlegen
Amphibien-Wanderstrecken Wien, Niederösterreich und Burgenland
Es gibt dutzende Wanderstrecken in Österreich. Hier ein paar ausgewählte Beispiele.
Wien:
2. Bezirk: Wiener Prater (Aspernallee) / 14. Bezirk: Rosentalgasse, Amundsenstraße, Mauerbachstraße, Sofienalpenstraße / 17. Bezirk: Bereich Schwarzenbergpark / 21. Bezirk: Bereich Bisamberg
Niederösterreich:
Donauauen / March-Thaya-Auen und etliche weitere Strecken im Wienerwald (z.B.: Sulz, Kaltenleutgeben, Sittendorf, Mödling, Wiener Neustadt)
Burgenland:
Nationalpark Neusiedler See Seewinkel & alle Gemeinden/Straßen rund um den See sowie zahlreiche Wanderstrecken bis ins Süd-Burgenland
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