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Praxistipps: Was mache ich, wenn ich einem Braunbären begegne?

Video: Richtiges Verhalten beim Zusammentreffen mit Bären

Eine Begegnung mit einem Braunbären in freier Wildbahn beim Wandern oder Mountainbiken das ist für viele Menschen eine furchteinflößende Vorstellung. Die beruhigende Nachricht vorweg: Die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich auf einen Braunbären zu treffen, ist sehr gering. Denn Braunbären sind grundsätzlich sehr scheue Tiere. Sie gehen dem Menschen aus dem Weg, da ihr ausgezeichneter Geruchs- und Gehörsinn sie meistens rechtzeitig warnt.

Sollte es trotzdem zu einem Zusammentreffen mit einem Bären kommen, haben wir praktische Tipps gesammelt, damit das Treffen für alle glimpflich ausgeht. Im unten stehenden Video erfahren Sie, wie man Begegnungen mit Braunbären von vornherein vermeidet und wie man sich im Falle einer Begegnung verhält. Wenn Sie in Österreich tatsächlich auf einen Bären treffen gilt: Melden Sie alle Sichtungen der zuständigen Behörde! Kontakte finden Sie auf der Seite des Österreichzentrum Bär Wolf Luchs.

Video: So verhalten Sie sich richtig bei einer Begegnung mit einem Braunbären:

Hinweis: Das Video stammt aus dem Jahr 2014. In den letzten 20 Jahren wurden 8 Bärenangriffe in den Alpen verzeichnet. (Stand April 2023)

Wie kann ich eine Begegnung mit einem Bären vermeiden?

Bären sind von Natur aus scheu und flüchten, wenn sie Menschen hören oder riechen. Wenn Sie beim Wandern unsicher sind, reden Sie lauter, singen Sie und meiden Sie dichtes Gebüsch. Bären lernen schnell, sich an Futterquellen zu gewöhnen. Lassen Sie daher keine Essensreste zurück. Locken Sie auch keine Bären an, um diese zu fotografieren oder zu beobachten.

Was soll ich tun, wenn ich eine Bärenspur entdeckt habe?

Fotografieren Sie den Spurenverlauf und machen Sie eine Detailaufnahme eines einzelnen Pfotenabdruckes mit einem Größenvergleich (z.B. Stift). Kontaktieren Sie eine Bärenanwältin oder einen Bärenanwalt und stellen Sie Datum, Fundort und Fotos der fraglichen Spur zur Verfügung. Sie helfen so, mögliche wertvolle Daten über die Anwesenheit und das Vorkommen von Braunbären zu erfassen.

Was soll ich tun, wenn ich einen Bären sehe?

Bleiben Sie ruhig stehen und machen den Bären durch lautes reden und bewegen der Arme auf sich aufmerksam. Nicht weglaufen! Verhalten Sie sich nicht ängstlich, aber vermeiden Sie alles, was der Bär als Bedrohung empfinden könnte. Werfen Sie nicht mit Steinen oder Stöcken, und versuchen Sie nicht, den Bären mit drohenden Gesten oder unkontrollierten Bewegungen zu verscheuchen. Verzichten Sie auch zugunsten Ihrer eigenen Sicherheit auf einen „Bärenschnappschuss“.

Was soll ich tun, wenn ich einen Jungbären sehe?

Jungbären sind nie alleine unterwegs! Die Bärenmutter ist immer in der Nähe und sehr besorgt um ihren Nachwuchs. Ziehen Sie sich langsam und ruhig zurück.

Was soll ich tun, wenn sich ein Bär aufrichtet?

Das ist keine Drohgebärde! Ein Bär richtet sich auf, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, indem er seine Nase in den Wind hält.

Was soll ich tun, wenn ein Bär angreift?

Legen Sie sich auf den Boden und geben Sie ihre Hände in den Nacken. Der Bär erkennt so, dass Sie keine Gefahr für Ihn sind. Stellen Sie sich tot und wehren Sie sich nicht. Warten Sie, bis der Bär wieder weit genug weg ist.

Das können Sie als Landwirt:in in einem Bärengebiet tun, um Zusammentreffen mit Bären zu vermeiden:

  • Lassen Sie keine Futtermittel vor dem Haus oder vor dem Stall.
  • Bringen Sie Schafe nach Möglichkeit über Nacht in den Stall, wenn ein Bär ein Tier gerissen hat.
  • Verwahren Sie Fischfutter bärensicher (z.B. dichter Metallbehälter). Holzhütten und Plastikbehälter bieten keinen Schutz. Sichern Sie gefährdete Bienenstöcke mit einem Elektrozaun.

Das können Sie als Jäger:in in einem Bärengebiet tun:

  • Folgen Sie keiner Bärenfährte!
  • Suchen Sie nie ohne Hund nach! Ein Hund kann einen Bären anzeigen. Beachten Sie aber, dass eine aggressive Reaktion Ihres Hundes den Bären auch reizen kann.
  • Seien Sie bei einer Nachsuche nach Einbruch der Dunkelheit besonders vorsichtig.
  • Meiden Sie den Aufbruch weitab von Hütten, Wegen und Forststraßen im Wald.
  • Füttern Sie keine Bären an.
  • Verwahren Sie kein Futter außerhalb der Fütterungsperiode an den Wildfütterungen.
  • Deponieren Sie keine Futterreste in Hüttennähe.
  • Führen Sie vor allem im Winter keine Riegeljagden durch – Sie könnten den Bären im Winterlager stören.
  • Verständigen Sie die Bärenanwält:innen oder die Bezirksverwaltungsbehörde, wenn ein Bär sich regelmäßig an Fütterungen oder Luderplätzen aufhält oder sich wenig scheu verhält.

Das können Sie als Förster:in in einem Bärengebiet tun, um eine Bärenbegegnung zu vermeiden:

  • Bären wittern Rapsöl sehr weit! Nehmen Sie Rapsölkanister und Motorsägen mit oder verwahren Sie diese bärensicher (z.B mind. in 3 Meter Höhe zwischen zwei Bäumen hängend).
  • Lassen Sie Ihre Verpflegung nicht im Wald liegen.
  • Machen Sie Lärm, bevor Sie in einen Windwurf oder eine Dickung gehen. Bären schlafen oft tagsüber an solchen Stellen.

Schäden

Bei Schäden lassen Sie am besten vorerst alles unverändert. Machen Sie Fotos und melden Sie den Vorfall den zuständigen Behörden! Alle Kontakte finden Sie auf der Seite des Österreichzentrum Bär Wolf Luchs

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