Video: WWF-Protestaktion für Bodenschutz
Um auf den Bodenschutz aufmerksam zu machen, hat der WWF den Platz vor dem Bundeskanzleramt für einen Tag mit Rasen und Bäumen in einen grünen Garten verwandelt. Der Anlass: Am 20. Oktober 2021 trafen sich Vertreter*innen der Regierung, der Bundesländer und der Gemeinden zum Bodenschutz-Gipfel in Wien.
Am Tag vor dem Gipfel wollten wir nochmal unsere klare Botschaft senden: Wir brauchen echten Bodenschutz. Jetzt. Denn Österreich verbaut seine Zukunft. Unterstützt werden unsere Forderungen von mehr als 45.000 Menschen, die unsere Petition unterschrieben haben.
Wie sieht echter Bodenschutz aus? Die Forderungen des WWF:
In Österreich werden derzeit täglich 11,5 Hektar Fläche verbaut. Und das obwohl die offizielle Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes seit 2002 verspricht, den Bodenverbrauch auf 2,5 Hektar pro Tag zu reduzieren. Doch anstatt dass der Bodenverbrauch sank, ist er seit 2002 fast dreimal so schnell gewachsen wie die Bevölkerung. Allein die Anzahl der Fachmärkte und Shoppingcenter hat sich mehr als verdoppelt.
Daher fordert der WWF schon seit längerem:
- einen Stopp des Flächenfraßes
- den Abschluss eines verbindlichen Vertrags zum Schutz unseres Bodens. Dieser müsste eine Verbauungs-Obergrenze von maximal 1 Hektar pro Tag bis 2030 beinhalten.
- Die Umsetzung eines 15-Punkte-Pakets – der unter anderem eine Ökologisierung der Raumordnung, den Abbau umweltschädlicher Subventionen, eine Förderung für lebendige Ortskerne, sowie eine breit angelegte Naturschutzoffensive umfasst.
Warum ist Bodenschutz wichtig?
Mit der Verbauung gehen wichtige Funktionen des Bodens verloren, zum Beispiel Abkühlung im Sommer, Schutz vor Naturgefahren wie Hochwasser, Wasserfilter und vieles mehr. Durch den Bau von Straßen, Shopping-Tempeln oder Luxus-Zweitwohnsitzen verlieren heimische Arten ihren Lebensraum. Jede dritte Art ist mittlerweile auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Seeadler und Luchs sind genauso gefährdet wie zahlreiche Fischarten, Insekten sowie Pflanzen. Der hohe Bodenverbrauch befeuert somit die Klimakrise und das Artensterben.
Das Ergebnis: Echter Bodenschutz nicht in Sicht
Der 20. Oktober 2021 hätte ein wichtiger Tag für den Schutz unseres Bodens sein können. Schlussendlich verkam er zu einer verpasste Gelegenheit. „Anstatt wirksame Maßnahmen zu beschließen schafft die Politik wieder nur neue Arbeitsgruppen und oberflächliche Absichtserklärungen. Das ist fahrlässig und verantwortungslos“, sagt WWF-Bodenschutzsprecherin Maria Schachinger enttäuscht. Das bedeutet: Der WWF-Einsatz für echten Bodenschutz geht weiter.
Wollen auch Sie sich für Bodenschutz einsetzen? Unterzeichnen Sie unsere Petition Natur statt Beton.