Fünf Aufgaben der Ranger:innen
Die Arbeit der Ranger:innen ist sehr vielfältig. Folgende fünf Tätigkeitsfelder gehören vorrangig zu ihrem Job:
- Regelmäßige Patrouillen: Art und Dauer der Patrouillen hängen von den Bedingungen im jeweiligen Schutzgebiet ab, manchmal sind Ranger:innen mehrere Tage unterwegs, anderswo gehen sie 1-2 Mal täglich kürzere Patrouillen. Im Durchschnitt patrouillieren Ranger:innen 10 – 15km pro Tag.
- Beobachtung des Wildtierbestandes: Ranger:innen dokumentieren Sichtungen von Wildtieren, aber auch Spuren von Wildtieren wie Pfotenabdrücke oder Kot. Sie fotografieren ihre Funde und nehmen, wenn möglich die GPS Koordinaten der Fundstelle auf.
- Bekämpfung der illegalen Wilderei: Auf ihren Patrouillen nehmen Ranger:innen Anzeichen für illegale Aktivitäten auf und entfernen Fallen. Besonders gefährlich sind Schlingfallen, die in den Wäldern Asiens millionenfach aufgestellt werden und zahlreichen Tieren und Menschen zum Verhängnis werden können.
- Einbindung lokaler Gemeinden: Ein wichtiger Aspekt des Ranger:innen-Jobs ist die Aufklärung der Menschen in den umliegenden Gemeinden über die Bedeutung des Naturschutzes. Außerdem können Menschen in den Dörfern als gute Informationsquelle dienen, wo illegale Aktivitäten im Gange sind.
- Tourismus: Ranger:innen führen Touristen, die Wildtiere beobachten wollen, durch die Schutzgebiete und stellen sicher, dass sich die Besucher respektvoll gegenüber Tieren und Natur verhalten.
Ranger:innen haben einen gefährlicher Beruf
Ranger:in zu sein ist ein riskanter Job. Allein die Umweltbedingungen machen die Arbeit der Ranger:innen gefährlich: Unwegsames Gelände, Eiseskälte in den Bergen des Fernen Ostens, erdrückende Hitze in Indien und Afrika, reißerische Flüsse voll schlammigem Wasser während der Monsunzeit in Asien, lästige Blutegel und Mosquitos.
Die größte Gefahr jedoch geht von bestens ausgerüsteten Wilderern aus. Im Feld stehen die Ranger:innen internationalen kriminellen Organisationen gegenüber, die – teils stark bewaffnet – vor Gewalt oft nicht zurückschrecken. 82% der afrikanischen und 66% der asiatischen Ranger:innen waren schon einmal in einer lebensbedrohlichen Situation. Mindestens 871 Ranger:innen sind seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2009 bei der Ausübung ihrer Tätigkeit ums Leben gekommen.
Gute Ausrüstung – gute Ausbildung – gute Arbeit
Um ihre Arbeit gut machen zu können, müssen Ranger:innen gut ausgebildet und gut ausgerüstet sein. Für ihre tagelangen Patrouillen durch die Schutzgebiete benötigen sie robuste, wetterfeste Kleidung, eine Camping-Ausrüstung und natürlich auch Kameras, GPS-Geräte und Fahrzeuge.
Darüber hinaus brauchen sie eine gute Ausbildung, um sich im Gelände zurecht zu finden, Spuren zu lesen, Fallen zu finden und entschärfen zu können und um sich in brenzligen Konfliktsituationen richtig verhalten zu können. Deshalb unterstützt der WWF in vielen Projekten in Südostasien den Einsatz von Ranger:innen.