© Walther Gastinger
Storchenhaus-Projekte
Naturschutz-Projekte
Das Storchenhaus Marchegg engagiert sich auch ganz konkret in Naturschutzprojekten um die Vielfalt der Arten und Lebensräume der March-Thaya Auen aktiv zu schützen und zu erhalten. Es fließen hier aber auch ganz bewusst Aspekte der Umweltbildung ein, ganz unter dem Motto: nur was man kennt, kann man auch schützen.
3E Morava Nature
Príroda nepozná hranice – Die Natur kennt keine Grenzen
Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Biodiversität und das wertvolle Ökosystem entlang der March, sowohl auf österreichischer als auch auf slowakischer Seite, zu erhalten. Die Revitalisierung und gezieltes Management großer Flächen von Land- und Wasserbiotopen ist ebenso wie die Förderung des Naturtourismus Bestandteil des Projekts. Ein weiterer Fokus liegt auf der Bewusstseinsbildung durch Umweltbildung.
Entlang der March sind, sowohl auf österreichischer als auch auf slowakischer Seite, Ökozentren gegründet worden. Das Storchenhaus Marchegg wurde über das Vorgängerprojekt Ramsar Econatur ins Leben gerufen, drei weitere sind nun über das Projekt 3E Morava nature hinzugekommen. Die Aufgaben der Zentren sind die zukünftige grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern und bewusst zur Pflege des Natur-Erbes des Marchgebiets beitragen sollen. Die Besucher werden über die Naturschätze und die Pflegemaßnahmen des Gebietes informiert, wodurch die Akzeptanz dieser wichtigen Schutzmaßnahmen gesteigert wird.
Auch das Storchenhaus ist, neben dem neu entstehenden Standort in Hohenau, ein Ökocenter-Standort und am Projekt beteiligt. Im Zuge des Projekts stand in Marchegg, neben dem Schwerpunkt Umweltbildung für Kindergärten und Schulen entlang der Marchauen, die Revitalisierung der Infrastruktur im WWF-Auenreservat im Vordergrund stehen. Ein Auenlehrpfad mit Infotafeln und einem Au-Phone (ein Trichter, der die Geräusche der Au verstärkt) runden das Angebot ab.
Vollständiger Projekttitel: Interreg VA SK-AT „3E Morava Nature“ (B011)
Projektumsetzung: bis Oktober 2020
Mehr Informationen finden Sie unter www.3emoravanature.eu
Projektpartner:
- NÖ Regional GmbH
- Marktgemeinde Hohenau an der March
- Storchenhaus – Verein March.Raum. Ökotourismus und Förderung regionaler nachhaltiger Produkte in den March-Auen und im Marchfeld
- Weinviertel Tourismus GmbH
- WUK – Verein zur Schaffung offener Kultur- und Werkstättenhäuser
- Verein AURING Biologische Station Hohenau-Ringelsdorf
- Mesto Stupava
- Trnavský samosprávny kray
- Mč BA – Devinksa Nová Ves
- Mesto Gbely
- Bratislavské regionálne ochranárske združenie – BROZ
- ŠOP SR, Správa CHKO Malé Karpaty
Kleinode-Pflege im March-Thaya-Raum
Mähwerk und Mäh – Naturschutzjuwele pflegen und erhalten
Seit Spätsommer 2019 kümmern sich das Storchenhaus Marchegg, der Maschinenring NÖ-Wien und das WUK Gänserndorf gemeinsam um den Erhalt von wertvollen Naturflächen entlang von Thaya und March, mit Maschinen und Schafen.
In der March-Thaya-Region gibt es kaum mehr Weide- und Wiesenbewirtschaftung, wodurch viele, für die Natur sehr wertvolle Flächen allmählich zuwachsen – oft auch mit invasiven, eingeschleppten Arten wie Robinien. Verschiedene übrig gebliebene ‚Kleinode‘ in der Region stellen die letzten Reste extensiver Grünlandnutzung dar.
Als Juwele der Artenvielfalt beherbergen sie eine bedeutende Vielfalt an gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, wie Ziesel, Hügelnelke, Sandgrasnelke oder Orchideen-Blauweiderich. Die Flächen benötigen regelmäßige Mahd oder Beweidung, damit diese als Grünland erhalten bleiben und nicht verbuschen.
Im Rahmen des mit Landes- und EU-Mitteln geförderten ‚Kleinod-Projektes‘ kümmert sich nun das Storchenhaus Marchegg gemeinsam mit den Projektpartnern um die Pflege dieser wertvollen Wiesenflächen. Dabei beweidet das WUK verschiedene Flächen mit Schafen, während der Maschinenring die Mahd von Flächen – entweder maschinell oder in Handkraft – übernommen hat. Außerdem werden zwei verlandete Sutten wieder vertieft und bleiben somit als wertvolle Amphibiengewässer erhalten. Der Maschinenring übernimmt im Projekt die Herstellung und Pflege von Magerwiesen, das Freischneiden von verschilften Biotopen oder das Entfernen von invasiven Neophyten. Bei größeren Flächen wird zusätzlich auf die Maschinen von regionalen Landwirten zurückgegriffen, welche etwa bei der Wiesenmahd und der Verwertung von Grünschnitt und Schilf eingesetzt werden.
Insgesamt werden 18 verschiedene Kleinode entlang Thaya und March, von Bernhardsthal bis Lassee, gepflegt. Das Projekt läuft bis 2021 und soll den Grundstein für eine langfristige Pflege von wertvollen Wiesenflächen legen.
Projekttitel: Kleinodpflege und Schutzgebietsbetreuung im March-Thaya-Raum 2019-2021
Projektumsetzung: August 2019 bis Dezember 2021
Einmal Afrika und retour
Das Leben der Störche spielerisch vermitteln
Das Storchenhaus hat sich bei Stiftung euroNatur (https://www.euronatur.org) für die Förderung eines Projektes zur spielerischen Vermittlung des Storchen-Zuges beworben und gewonnen.
Marchegg, mit seiner einzigartigen Storchenkolonie, in der die Weißstörche auf Bäumen brüten, ist Teil des „European Stork Village Network“/Europäische Storchendörfer. Gemeinden, die Teil des Netzwerkes sind, hatten die Möglichkeit sich mit Ihrer Idee zu bewerben. Das Storchenhaus konnte im Auftrag der Gemeinde Marchegg die Jury überzeugen. So arbeiten wir nun an der Entwicklung eines Gruppenspiels, bei dem die Spielenden selbst in die Rolle eines Storches schlüpfen und den weiten Weg von Afrika bis nach Marchegg durchleben. Ob naturnahe Auwiesen, die viel Futter bieten und daher Energie geben, oder illegale Verfolgung während des Zuges, die tödlich enden kann – die Spielenden bekommen einen genaueren Einblick in das Leben eines Storches der Marchegger Kolonie, welche Gefahren auf Alt und Jung lauern und welche Vorteile es hat im Naturreservat zu brüten. Das Spiel wird dann im Rahmen unsere Umweltbildungsprogramme Anwendung finden und wird zudem dem gesamten „European Stork Village Network“ zur Verfügung gestellt. „Ganz nach dem Motto „nur was man kennt, kann man schützen“, leisten wir so einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Störche.
Projektitel: Development of an educational game about stork migration
Projektumsetzung: August 2020 bis April 2021
Brennnesselpreis 2017
Hügelnelke und Trockenlebensräume
Gemeinsam mit „Natur im Garten/Die Garten Tulln“ und dem WWF Österreich haben wir uns 2017 mit einem Projekt für den „Brennnesselpreis“ von „Blühendes Österreich“ beworben und sind als eine der Sieger hervorgegangen. So war es uns möglich 2018 und 2019 wichtige Naturschutzmaßnahmen umzusetzen.
Das Naturschutzgebiet „Untere Marchauen“ beherbergt eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzenarten, die durch sich ändernde Umweltbedingungen und seit Jahrzehnten stattfindenden Lebensraumzerstörungen gefährdet sind.
Deshalb wurden im Projekt ca. 2,4 ha wertvolle Trockenlebensräume wiederhergestellt. Zudem wurden stark gefährdete Pflanzenarten vermehrt und deren Existenz durch Auspflanzungen und Aussaat, aber auch durch die Verbreitung als Gartenpflanze, gesichert.
Ein toller Erfolg, wie am Beispiel der vom Aussterben bedrohten Hügelnelke (Dianthus collinus) deutlich wird! Nachdem von ihren Beständen behutsam Saatgut gesammelt und anschließend vermehrt wurde, konnten die daraus gezogenen Pflanzen gemeinsam mit Schulklassen wieder in der Au ausgepflanzt werden!
Neben der Hügelnelke profitieren z.B. der Orchideen-Blauweiderich (Veronica orchidea), die Grau-Steppenaster (Galatella cana), oder die Sand-Grasnelke (Armeria elongata) von unserem Engagement. Aber auch geschützten Tierarten, wie der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), dem Wiedehopf (Upupa epops) und der Steppengrille (Melanogryllus desertus) wird mit den Pflege-Maßnahmen geholfen.
Projekttitel: Revitalisierung von Naturschutzflächen mit gefährdeten Pflanzenarten im Naturschutzgebiet Untere Marchauen
Projektumsetzung: 2018 bis 2020