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Stromanbieter wechseln: Wir beantworten die wichtigsten Fragen

Die Wahl des Stromanbieters spielt eine entscheidende Rolle, wie unsere Zukunft auf der Erde aussieht: Mit einem nachhaltigen Anbieter schützen Sie aktiv Umwelt, Natur und Klima. Gleichzeitig ist der Umstieg ganz leicht – er kostet weder viel Zeit, noch leidet die Geldbörse darunter. Was wir unter einem nachhaltigem Stromangebot verstehen, zeigt unser aktueller Stromanbieter-Check.

Doch wie funktioniert der Wechsel zu einem Ökostromanbieter? Und worauf sollte man achten, um echten Ökostrom zu beziehen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen und klären weit verbreitete Mythen.

Ist es besser, Ökostrom zu beziehen?

Eindeutig ja! Wer Ökostrom bezieht, vermeidet wirksam CO2. Denn im Vergleich zur fossilen Stromerzeugung aus Kohle oder Gas kommt Ökostrom aus erneuerbaren und naturverträglichen Quellen. Als Bezieher:in von naturverträglichem Strom betreiben Sie also aktiven Umweltschutz und tragen dazu bei, die Biodiversität zu bewahren.

Und das ist dringend notwendig: Denn zwei Drittel unserer gesamten Energieversorgung in Österreich besteht derzeit aus importierter fossiler Energie – also Erdöl, Erdgas und Kohle.

Ein weiterer Vorteil von Ökostrom: Naturverträglicher heimischer Strom schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Österreich. Für fossile Energie fließen jährlich Milliarden Euro ins Ausland und zerstören dort Umwelt sowie soziale Systeme und heizen die Klimaerhitzung an. Dadurch wird ein riesiges Defizit für unsere Volkswirtschaft verursacht. Erneuerbare Ressourcen haben zudem einen weiteren wirtschaftlichen Vorteil: Sie stehen gratis zur Verfügung und werden effizient genutzt.

Ist es aufwendig, den Stromanbieter in Österreich zu wechseln?

Nein! Der Umstieg geht ganz einfach, zeigt aber große Wirkung. In 3 Schritten ist der Wechsel bereits erledigt:

  1. Im Stromanbieter-Check die passenden Anbieter auswählen.
  2. Online die Preise vergleichen (zum Beispiel beim Tarifkalkulator der E-Control oder auf durchblicker.at).
  3. Neues Vertragsformular des Ökostromanbieters ausfüllen und abschicken.

Alle weiteren Schritte übernimmt der neue Stromanbieter. Natürlich gibt es bei einem Wechsel keine Unterbrechung der Stromversorgung.

Ist es automatisch teurer, Ökostrom zu beziehen?

Nein, Ökostrom muss nicht teurer sein. Den Öko-Vergleich bietet unser Stromanbieter-Check, den Kostenvergleich die E-Control oder durchblicker. Dort sieht man: durch den Umstieg leidet die Geldbörse nicht. Auch der Wechsel selbst verursacht keine Kosten.

Muss ich meinen Strom lokal beziehen – oder kann mein Strom aus einem anderen Bundesland kommen?

Bei den Stromanbietern gibt es viele, die österreichweite liefern, noch mehr allerdings, die nur regional ihren Strom vermarkten. Im Stromanbieter-Check haben wir jene Unternehmen mit einem Symbol gekennzeichnet, die österreichweit ihren Strom anbieten. Der kürzestes Strom-Weg ist jedenfalls von der eigenen PV-Anlage in die Steckdose, also der Eigenverbrauch. Sehr lokal sind auch Energiegemeinschaften (mehr dazu weiter unten) oder Erzeuger-Verbraucher-Plattformen wie OurPower oder E-Friends.

Wann gilt Strom als öko?

Ökostrom wird zu 100 % aus erneuerbaren Quellen wie Sonne, Wind, Wasserkraft oder Biomasse gewonnen. Dafür bekommt das Unternehmen ein Herkunftszertifikat. Das ist gesetzlich geregelt. Leider erlaubt das Gesetz einen getrennten Handel von Strom und Herkunftszertifikat. Doch auf der Stromrechnung muss jetzt auch deklariert werden, wie viel Strom mit den Original-Herkunftszertifikaten geliefert wird und wie viel des Stroms mit getrennt gekauften Herkunftszertifikaten versehen wurde.

Ist Ökostrom und Grünstrom das Gleiche?

Nein! Ökostrom entsteht nur aus erneuerbaren Quellen. Bei Grünstrom ist das anders: Darunter versteht man jenen Strom, der bei der Lieferung an Endkund:innen mit einem Herkunftsnachweis aus erneuerbaren Energiequellen versehen wurde. Durch die derzeitige gesetzliche Regelung kann der grüne Nachweis auch später zugekauft und mit Mischstrom (etwa aus Kohle-, Gas- oder Atomkraftwerken) von der Strombörse kombiniert werden.

Gibt es genug Ökostrom aus erneuerbaren, naturverträglichen Quellen, wenn wir keine fossile Energie mehr nutzen?

Ja! Wenn wir clever mit Energie umgehen, gibt es ausreichend Ökostrom. Das zeigt unser Energieszenario, welches hierzu Berechnungen angestellt hat. Derzeit sind fast 22% der in Österreich verbrauchten Energie elektrischer Strom. Durch den Ausstieg aus Fossilen wie Öl und Gas bei Heizungen, Fahrzeugen und in der Industrie wird sich der Stromverbrauch bis 2040 voraussichtlich verdoppeln. Die erfolgreiche Energiewende braucht eine massive Reduktion des End-Energieverbrauchs bei gleichzeitigem Ausbau naturverträglicher, erneuerbarer Energiequellen.

Macht ein eigenes Balkon-Solar-Kraftwerk Sinn?

Ja! Denn Solarstrom ist ein enorm wichtiger Bestandteil der Energiewende – und hat den großen Vorteil, dass er auch auf schon bebauten Flächen erzeugt werden kann und damit keine Natur zerstört. Mikro-Solarmodule – so genannte Balkonkraftwerke – sind günstig und technisch ausgereift und unterstützen die Energiewende. Hausbesitzer:innen können Plug-in-Photovoltaikanlagen bis zu 800 Watt ohne großen Aufwand installieren. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

Wohnungseigentümer:innen müssen jedoch zuerst die Miteigentümer:innen des Hauses fragen – wenn innerhalb von zwei Monaten niemand widerspricht gilt die Zustimmung als erteilt. Mieter:innen müssen die Zustimmung des Vermieters einholen, da die Installation eine bauliche Veränderung darstellt.

Auch weitere klimafreundliche Investitionen zahlen sich aus. Erfahren Sie hier mehr.

Was sind Energiegemeinschaften und sind diese zu empfehlen?

Ja! In Energiegemeinschaften können sich Privatpersonen, kleine und mittlere Unternehmen oder auch Gemeinden zusammenschließen und sich gegenseitig mit selbst erzeugtem Strom versorgen. Das geht zum Beispiel mit eigenen Solar-Kraftwerken auf Hausdächern. Den erzeugten Strom können dann die Mitglieder der Energiegemeinschaft nutzen – in Kombination mit Strom aus dem Netz, falls der eigene Strom nicht ausreicht. In Erneuerbare Energien-Gemeinschaften wird dafür Strom aus erneuerbaren Quellen verwendet – das macht diese Energiegemeinschaften in der Regel naturverträglich.

Kommt in Österreich der Strom nicht eh nur aus den Wasserkraftwerken?

In Österreich wird viel Strom erzeugt. Ein Großteil davon durch die ca. 5000 Wasserkraftwerke, die es in Österreich gibt. Die Stromerzeugung erfolgte 2023 zu etwa 60 % aus Wasserkraft, 11 % aus Windkraftwerken, 10 % aus Erdgasverbrennung, 7 % kam aus Photovoltaik-Anlagen, 6 % aus Biomassekraftwerken und 5 % aus Kohle, Erdöl oder anderen Quellen. Sonnen-Strom nimmt stark zu, Windstrom nimmt kontinuierlich zu, Wasserkraft-Strom unterliegt starken jährlichen Schwankungen aufgrund unterschiedlicher Regenmengen.

Dazu wird aber auch Strom importiert und exportiert. Das ist notwendig, da Strom ja schlecht gelagert werden kann. Der Ausgleich im europäischen Stromnetz ist die wichtigste Maßnahme für die Stabilität der Stromversorgung. Entscheidend ist, wieviel pro Jahr unterm Strich als Import oder Export bleibt, die „netto Strombilanz“. Österreich war lange Zeit Stromimporteur und hat es 2023 durch weniger Verbrauch und mehr erneuerbare Erzeugung wieder geschafft, netto geringe Mengen Strom zu exportieren.

 

 

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