Die Show der Fledermäuse

Klick dich durch die Fotos durch!

In Österreich gibt es rund 28 Fledermausarten. Einige von ihnen stellen wir dir hier vor. Mehr über diese geheimnisvollen Flatterwesen kannst du hier nachlesen. Schau gerne auch in unser Video rein! Wenn du Fragen zu den „Fledis“, zu anderen Tieren oder zum Naturschutz hast, schreib uns gerne an teampanda@wwf.at ! Wir freuen uns immer über Post von dir 🤗

1) Das Große Mausohr

Österreichs größte Fledermausart ist eine Kirchendachboden-Bewohnerin. Große Mausohren haben eine Flügelspannweite von 40 Zentimetern! Sie jagen dicht über dem Boden fliegend nach Laufkäfern und anderen Insekten.

Fledermäuse sind sehr wichtig für die Umwelt. Sie vertilgen viele Insekten wie Nachtfalter, Käfer, Mücken und Spinnentiere. Sie jagen jedoch nur nachts! Dadurch finden tagaktive Tiere die Insekten brauchen – wie etwa Vögel – , auch noch genügend zu fressen. So helfen Fledermäuse den Ökosystemen und unterstützen die Artenvielfalt.

2) Die Zweifarbfledermaus

Die Zweifarbfledermaus besitzt vier Milchzitzen statt wie die meisten anderen zwei, und sie ist sehr robust. Sie hält sich gerne im Gebirge auf.

Wie alle Fledermäuse lebt auch die Zweifarbfeldermaus im Sommer an anderen Orten als im Winter. Von November bis März halten Fledermäuse ihren Winterschlaf in Höhlen oder Stollen, die in der kalten Jahreszeit nicht einfrieren. Sie schlafen in gemischten Gruppen (Männchen und Weibchen) oder hängen einzeln herum. Danach ziehen die Weibchen in eigene Sommerquartiere, die Wochenstuben genannt werden. Dort kommen die Jungen zur Welt.

3) Die Wasserfledermaus

Wasserfledermäuse haben besonders große Füße mit kräftigen Krallen. Diese brauchen sie auch, denn mit ihnen fischen sie Insekten aus dem Wasser wie mit zwei Rechen – blitzschnell und im Flug. Die Beute verzehren sie sofort, während sie schon dem nächsten Leckerbissen nachjagen…

Wasserfledermäuse kannst du in einer lauen Sommernacht an Teichen, Seen und kleineren Flüssen recht gut beobachten! Du brauchst nur eine Taschenlampe und ziemlich vieeel Geduld. Sind diese Fledis tatsächlich unterwegs, dann kannst du das Gelsenschutzmittel getrost im Rucksack lassen. 🙂

4) Die Fransenfledermaus

Die Fransenfledermaus hat borstige Haare auf ihrer Schwanzflughaut. Sie ist sowohl „Hausfledermaus“ als auch „Waldfledermaus“, denn sie schläft im Sommer tagsüber genau so gerne in Gebäuden wie in Baumhöhlen.

Wie alle anderen Fledermäuse jagen Fransenfledermäuse mit Echo-Ortung. Sie können nämlich nicht gut sehen. Damit sie nicht ständig gegen Bäume oder Mauern stoßen, rufen sie in ganz hohen Tönen, die wir Menschen nicht hören können. Treffen diese Ultraschalltöne auf Gegenstände, werden sie als Echo zur Fledermaus zurückgeschallt. Dadurch kann sie genau erkennen, wie weit entfernt und wie groß ein Beutetier ist.

5) Die Teichfledermaus

Die Teichfledermaus ist eine größere Verwandte der Wasserfledermaus. Ihr Bauch ist fast weiß, die Füße sind auffallend groß und mit Borsten behaart. Sie sind so gebaut, damit sie  perfekt und im Flug Insekten aus dem Wasser fischen können!

Teichfledermäuse sind bei uns sehr selten und kommen nur an der March vor, einem sehr langsam fließenden Fluss im Nordosten Österreichs. Hier machen sie Jagd auf Gelsen und andere Mücken sowie Köcherfliegen, die knapp über der Wasseroberfläche fliegen.

 

6) Großer Abendsegler

Fledermäuse schlafen tagsüber und brauchen dafür ruhige, ungestörte Plätze. Nachts gehen sie auf die Jagd. Die ersten Fledermäuse fliegen schon kurz nach Sonnenuntergang los. Das sind die Großen Abendsegler! Sie entfernen sich zum Teil 10 Kilometer weit von ihren Tagesquartieren und erreichen Geschwindigkeiten von 50 Stundenkilometern.

Die Jagdgebiete des Großen Abendseglers liegen über Wäldern, brachliegenden Feldern und Gewässern genauso wie über Parks und Friedhofen. Die Abendsegler haben besonders gute, spitze Zähne. Damit können sie sogar große Nachtfalter oder Käfer mit dickem Panzer zerbeißen.

7) Braunes Langohr

Braune Langohren haben besonders große und empfindliche Ohren. Damit können sie sogar die Krabbelgeräusche von Spinnen und Käfern hören! Langohren können auch unterscheiden, ob auf einem Ast ein Blatt „sitzt“ oder ein schlafendes Insekt, wie etwa ein Tagfalter. Diesen brauchen sie dann nur noch vom Blatt zu pflücken…

Weil bei uns so viele neue Häuser und Straßen gebaut werden, verlieren leider viele Tiere ihren Lebensraum. Auch die Schlafplätze und Jagdgebiete von Fledermäusen sind knapp geworden. Werden Fledermäuse von Baulärm aus dem Winterschlaf aufgeweckt, verbrauchen sie unnötig Energie. Viele haben dann im Frühjahr keine Fettreserven mehr. Sie verhungern, weil es dann noch zu wenig Insekten zu fressen gibt.

8) Die Rauhautfledermaus

Die kleine Rauhautfledermaus ist eine Waldbewohnerin und eine Langstreckenfliegerin: Zwischen ihrem Sommerlebensraum und ihrem Winterschlafplatz können manche Rauhhautfledermäuse Strecken von 1.500 km zurücklegen. Das ist fast dreimal so weit wie von Wien nach Berlin!

Ist der Nachwuchs da, schließen sich Fledermausmütter stets zu großen Gruppen zusammen, die man „Wochenstuben“ nennt. Die Jungen kuscheln sich eng aneinander, während die Mütter auf Insektenjagd sind. Leider gibt es immer weniger Insekten, weil Wildpflanzen, die sie fressen könnten, selten geworden sind. Außerdem werden in der (nicht Bio-) Landwirtschaft riesige Mengen an Pflanzen- und Insektengiften versprüht. Diese töten nicht nur die Insekten selbst, sondern vergiften auch Tiere wie Fledermäuse, die sich von ihnen ernähren.

9) Kleine Hufeisennase

Diese beiden „Hufis“ hängen wie alle Fledermäuse sogar im Schlaf kopfüber. Das machen sie auch, wenn die Weibchen ihre Jungen säugen. Fledermäuse haben spezielle Krallensehnen, mit deren Hilfe sie nicht runterfallen, auch wenn der Rest des Körpers ganz entspannt ist.

Leider fällt es Fledermäusen immer schwerer, geeignete Lebensräume zu finden, denn sie wohnen in alten Gebäuden oder hohlen Bäumen. Werden Scheunen abgerissen oder alte Bäume gefällt, dann verlieren die Tiere ihr Zuhause.

10) Mopsfledermaus

Die Mopsfledermaus ist eine Waldbewohnerin. Wenn es stockfinster ist, zischt sie los. Sie jagt zielsicher durch die Baumkronen und zwischen Gebüschen hindurch. Ihre liebste Beute sind Schmetterlinge.

Besonders wohl fühlt sich die Mopsfledermaus in sehr alten Wäldern, in denen es geeignete Baumhöhlen gibt. Junge Bäume haben meist keine Höhlen und Spalten. In einem naturnahen Wald, in dem auch alte Bäume stehen bleiben dürfen, findet die Mopsfledermaus noch genügend Unterschlupf. Sie hält Kälte besser aus als andere Fledermausarten. Ihr Winterquartier in Höhlen, Kellern, alten Stollen oder Ruinen bezieht sie erst, wenn es draußen schon sehr frostig ist.

11) Zwergfledermaus

Eine Zwergfledermaus würde bequem in deine Hand passen, denn sie wird nicht länger als höchstens fünf Zentimeter und wiegt nur so viel wie eine Weintraube. Der winzige Nachtschwärmer ist neben der Mückenfledermaus unsere kleinste unsere kleinste heimische Fledermausart.

Vermutlich hast du sogar schon mal eine Zwergfledermaus gesehen, denn die cleveren Tierchen haben gelernt, dass Insekten vom Licht angezogen werden. Daher jagen sie auch in Wohngebieten. In einer einzigen Nacht kann eine Zwergfledermaus ein Drittel ihres eigenen Körpergewichtes an Insekten vertilgen – etwa 500 pro Stunde!

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