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© Anton Vorauer

Wasserkraft: Der grüne Mythos

Schattenseiten der Wasserkraft

  • Vertriebene Tiere

Die Zerstörung von natürlichen Flusslandschaften und die Veränderungen im Wasser sind die Hauptursache für das Artensterben in Österreich. Bereits 60 % der heimischen Fischarten sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Der Hauptgrund dafür ist die starke Verbauung – auch durch die vielen Wasserkraftwerke. Fische können durch die Barrieren im Wasser nicht mehr ihre lebensnotwendigen Wanderungen antreten. Auch andere Tiere wie der Flussuferläufer, eine Vogelart, verlieren durch die Kraftwerke ihre Lebensgrundlage.

  •   Verstopfte Flüsse

Nur mehr 14 % der österreichischen Flüsse sind ökologisch intakt. Es sind mittlerweile viel zu viele davon verbaut, aufgestaut und zubetoniert. Neben den Kraftwerken belasten auch Wehre und Staudämme zusätzlich die Flüsse. Das sorgt dafür, dass jeder Fluss im Durchschnitt nur 900 Meter frei fließen kann, bevor er von einer Barriere zerschnitten wird. Das zerstört das Ökosystem der Gewässer.

  • Überspannter Bogen

Es gibt bereits so viele Wasserkraftwerke, dass mittlerweile ein naturverträgliches Ausmaß in vielen Flüssen längst überschritten ist. Die letzten freien Flüsse müssen vor dem ungebremsten Wasserkraftausbau geschützt werden. Bestehende Kraftwerke müssen stattdessen modernisiert und ökologisch saniert werden. Und die vielen stillstehenden Kraftwerksbauten müssen aus den Flüssen entfernt werden.

  •     Zerstörte Schutzgebiete

Unglaublich, aber leider wahr: Jedes dritte Wasserkraftprojekt ist in einem Schutzgebiet geplant. Somit werden Kraftwerke oft in Gebieten gebaut, wo sie der Natur besonders schaden. Etwa dann, wenn sie in ökologisch sensiblen Flussstrecken bewilligt werden. Oft wird an den letzten wilden Strecken des Landes geplant. So sollen zum Beispiel für den Ausbau des Kraftwerks im Tiroler Kaunertal den Flussheiligtümern Venter und Gurgler Ache massiv Wasser entzogen werden. Sechs Schutzgebiete sind allein durch diesen Kraftwerkausbau im Kaunertal bedroht. Auch der Mensch leidet unter dem Verlust natürlicher Flusslandschaften, denn wir verlieren unsere Wasserressourcen und Naherholungsgebiete.

  •     Ignorierte Gesetze

Österreich verstößt mit seinen vielen Wasserkraftwerken auch gegen europäische Gesetze, die eigentlich dazu verpflichten, dass sich der Zustand von Gewässern nicht weiter verschlechtern darf. Durch politische Weisungen werden aber immer wieder nicht genehmigungsfähige Kraftwerke durchgewunken. Leider ist der Nutzen solcher Kraftwerke oft nicht besonders hoch: Der nur kleine Beitrag zur Energiewende steht in keinem Verhältnis zur Naturzerstörung.

Und, was ist dein Fazit?

Der WWF kann jedenfalls ein eindeutiges Resümee ziehen: Österreich hat bereits mehr als genug Wasserkraftwerke. Sie zerstören die Ökosysteme in Gewässern und sorgen dafür, dass viele Tiere ihren Lebensraum verlieren. Außerdem geht die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht auf: Selbst, wenn man jedes Bächlein des Landes verbauen würde, könnte der steigende Strombedarf nicht gedeckt werden. Für das Energieproblem ist der Komplettausbau der Wasserkraft also nicht die Lösung.

Sinnvoller wäre es, Photovoltaik-Anlagen auf Dächern naturverträglich auszubauen sowie unseren Energiekonsum zu reduzieren. Denn damit wird unsere Umwelt nicht unnötig belastet. Die CO2-Emissionen von Photovoltaik-Anlagen sind im gleichen Bereich wie bei der Wasserkraft, da in diese Emissionsrechnung auch die Herstellung der Anlagen einbezogen werden. Außerdem müssen dafür nicht weiterhin Flüsse zerstört und Tiere vertrieben werden. Lies hier mehr zu Solarenergie und Energiesparen.

Zahlen & Fakten

  • 5.200 Wasserkraftwerke gibt es in Österreich
  • Mehr als 70 % der Wasserkraftwerke erfüllen nicht die ökologischen Mindeststandards.
  • 60 % der heimischen Fischarten sind gefährdet oder vom Aussterben bedroht.
  • 14 % der österreichischen Flüsse sind noch ökologisch intakt.

Stoppen Sie mit uns das Monster-Kraftwerk!

Unsere Petition gegen den Kraftwerksausbau im Kaunertal,
und für den Schutz österreichischer Flussheiligtümer.

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78%

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