© Tomas Hulik
„wildLIFEcrime“: Aufdecken, aufklären und eingreifen
Die Bestände von Biber, Fischotter, Wolf und Seeadler erholen sich in den letzten Jahrzehnten durch strenge Schutzmaßnahmen. Und auch ein kleines Luchsvorkommen gibt es wieder in Österreich. Doch nicht alle finden das gut und manche greifen auch zu verbotenen Mitteln: Dass Wildtiere streng geschützte abgeschossen, in Fallen gefangen oder vergiftet werden, ist in Österreich leider keine Seltenheit.
Für viele streng geschützte oder seltene Tierarten ist die illegale Verfolgung eine der häufigsten Todesursachen und stellt ein massives Problem für den Artenschutz dar. Zudem werden nur wenige Täter:innen ermittelt und selbst wenn dies der Fall ist, kommt es in den seltensten Fällen zu Verurteilungen. Um diesen Trend zu stoppen, hat sich der WWF Österreich mit anderen NGOs wie etwa BirdLife sowie Polizei, Behörden, Veterinärmedizin und der Wissenschaft zusammengeschlossen.
Das Ziel des EU-LIFE-Projektes „wildLIFEcime“: Bis 2028 die Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich deutlich zu reduzieren. In Österreich wurden mehr als 200 Wildvögel sowie 16 streng geschützte Säugetiere zwischen 2016 und 2022 Opfer illegaler Verfolgung. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen, da viele Fälle unentdeckt bleiben oder nicht gemeldet werden.
Aufdecken, aufklären und eingreifen – das ist nun der Leitspruch hinter dem Projekt „wildLIFEcrime“. Durch eine verbesserte Zusammenarbeit sollen die Effizienz bei der Strafverfolgung erhöht und Wildtierkriminalität bei ausgewählten streng geschützten Arten in Deutschland und Österreich reduziert werden. Neben der Umsetzung von präventiven Maßnahmen fokussiert das Projekt darauf, dass Fälle entdeckt, effektiv bearbeitet, aufgeklärt und Täter:innen konsequent zur Rechenschaft gezogen werden. Deswegen arbeiten die Projektpartner unter anderem an der Verbesserung forensischer Untersuchungen und bieten Fortbildungen für Polizei und Staatsanwaltschaften an. Das Projekt soll als Informationsdrehscheibe zwischen den betroffenen Akteur:innen dienen.
Das Projektteam setzt sich aus dem WWF Deutschland, WWF Österreich, BirdLife Österreich, Universität Bremen, Polizeipräsidium Niederbayern, Polizeipräsidium Oberpfalz, Bundeskriminalamt Österreich, Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Veterinärmedizinische Universität Wien, ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung, Luchs Bayern e.V., das Komitee gegen den Vogelmord e.V. sowie dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW zusammen.
WWF kämpft gegen Wildtierkriminalität
Der WWF setzt sich gemeinsam mit BirdLife seit vielen Jahren gegen illegale Verfolgung geschützter Tierarten ein. Viele Unwahrheiten und Übertreibungen ranken sich nach wie vor um Arten wie Wolf, Fischotter, Biber und Greifvögel. Es ist deshalb wichtig, solche Missverständnisse zu klären, denn Akzeptanz und Verständnis betroffener Gruppen und der lokalen Bevölkerung sind im Kampf gegen Wildtierkriminalität ausschlaggebend. Aus diesem Grund informieren WWF-Expert:innen mit BirdLife bei Veranstaltungen in den Bundesländern über das Thema und motivieren dazu, solche Übergriffe vermehrt zu melden. In konkreten Fällen werden Mensch-Wildtier-Konflikte vor Ort aufgegriffen und mit lokalen Interessengruppen aufgearbeitet.
Unterstützen Sie den WWF im Kampf gegen Wildtierkriminalität. Ein wichtiger Aspekt ist etwa, Verdachtsfälle zu melden.
Verdachtsfälle melden
Verdächtige Funde oder andere Hinweise auf Wildtierkriminalität bitte sofort über die WWF-Hotline +43 676 444 66 12 oder die BirdCrime-Hotline +43 660 869 23 27 melden. Per E-Mail ist dies unter meldung@wildlifecrime.at möglich. Gerne können Meldungen auch anonym und diskret bearbeitet werden.