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Wirtschaftliche Perspektive auf die globale Süßwasserkrise in der WWF Studie “High Cost of Cheap Water“

Süßwasserknappheit ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine wirtschaftliche Herausforderung. Die WWF Studie „High Cost of Cheap Water“ zeigt, wie Unternehmen und Industrien zu Lösungen beitragen können.

Das Globale Problem Verstehen

Der ökonomische Wert von Süßwasser sollte Wirtschaftstreibenden alles andere als egal sein. Denn dieser wird auf 58 Billionen US-Dollar geschätzt – das entspricht etwa 60 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Unsere Flüsse, Seen, Feuchtgebiete und Grundwasserleiter sind jedoch unterbewertet und überbeansprucht, was zu einer Verschärfung der Wasserkrise führt. Die Klimakrise und rücksichtslose wirtschaftliche Expansion erhöhen den Druck auf diese lebenswichtigen Ressourcen.

Wirtschaftliche Auswirkungen: global und lokal

Unternehmen sind unmittelbar von der Süßwasserkrise betroffen. Wasser ist für die industrielle Produktion, Landwirtschaft und Energieerzeugung unerlässlich. Risiken wie Dürren und Überschwemmungen können zu Produktionsausfällen und Versorgungsengpässen führen, was Milliardenverluste für die Weltwirtschaft bedeutet.

Auch im Lokalen sieht man, was der WWF-Report global aufzeigt. Denn auch Österreich kennt Herausforderungen, hervorgerufen durch nicht-nachhaltiges Wassermanagement – so z.B. rund um den Neusiedlersee im Burgenland. Zehntausende Hektar Überschwemmungsland wurden trockengelegt und Hochwässer werden über Kanäle abgeleitet – daher können sich kaum mehr natürliche Wasserreserven für Dürrezeiten bilden.

Lösungsansätze und Unternehmerische Verantwortung

Die Wirtschaft hat die Möglichkeit, durch nachhaltiges Wassermanagement und Investitionen in natürliche Schutzmaßnahmen zur Bewältigung der Krise beizutragen. Unternehmen können durch wasserbewusste Strategien, effiziente Nutzung und Verringerung der Verschmutzung ihren Teil beitragen. Ein umfassendes Verständnis des Wertes von Wasser und die Einbindung in Geschäftsstrategien sind entscheidend.

Der WWF Water Risk Filter ermöglicht es Unternehmen, die mit ihren Geschäftsaktivitäten verbundenen Wasserrisiken zu erheben, zu bewerten und im Anschluss auch zielgerichtet darauf zu reagieren. Das Tool unterstützt Unternehmen dabei, Maßnahmen im Hinblick auf Wasserrisiken zu priorisieren und damit gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens zu verbessern.

Das Rahmenwerk der Science Based Targets for Nature bietet Unternehmen Methoden zur Analyse ihrer Aktivitäten auf die Auswirkungen auf die Wasserqualität und die Wasserquantität. Darauf basierend, unterstützt das Rahmenwerk Unternehmen dabei, sich wissenschaftlich fundierte Ziele zum Schutz von Wasser zu setzen.

Lesempfehlung WWF-Report „High Cost of Cheap Water“

Der WWF Report bietet auch Einblicke in die wirtschaftlichen Auswirkungen der Süßwasserkrise und unterstreicht, warum nachhaltiges Wassermanagement für langfristige ökonomische Stabilität und Wachstum unverzichtbar ist. Der Bericht verdeutlicht die Notwendigkeit einer Neubewertung des Wertes von Wasser in Geschäftsstrategien und zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten auf, um die Krise zu bewältigen und die Resilienz zu stärken.

Rückfragen

DI Sabrina Peer
Programmmanagerin Klima und Biodiversität, Umwelt & Wirtschaft, WWF Österreich

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