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© Tamara Greiner/WWF

WWF-Forderungen an die künftige Bundesregierung

30. August 2024

Am 29. September 2024 findet die Nationalratswahl in Österreich statt. Zu diesem Anlass haben wir über 50 Vorschläge für die künftige Bundesregierung erarbeitet. Denn die Politik muss unsere Umwelt besser schützen auf allen Ebenen.

Zu den wichtigsten Forderungen zählen eine groß angelegte Naturschutz-Offensive, ein starkes Klimaschutzgesetz und die Reduktion der hohen Bodenversiegelung. Weitere Vorschläge zielen unter anderem auf die Halbierung der Lebensmittelverschwendung.

Bodenschutzgesetz

Der starke Flächenfraß zählt zu den größten Umweltproblemen des Landes. Denn Österreich geht extrem verschwenderisch mit wertvollen Böden um. Dabei bietet intakte Natur einen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten und ist unsere beste Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise und deren Auswirkungen. Der WWF fordert ein bundesweites Bodenschutzgesetz mit einer verbindlichen Obergrenze und weiteren Kriterien für eine flächensparende Raumplanung.

Klimaschutzgesetz

Ebenfalls dringend notwendig ist ein starkes Klimaschutzgesetz zur rechtsverbindlichen Koordinierung der Maßnahmen für die Klimaneutralität 2040. Zudem fordern wir den verbindlichen Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen sowie eine umfassende Mobilitätswende. Begleitend sind die Ausweitung der CO2-Bepreisung, ein sozial gerecht gestaffelter Klimabonus sowie der Abbau umweltschädlicher Subventionen in Milliardenhöhe notwendig.

Renaturierungsplan

Am 17. Juni 2024 wurde das EU-Renaturierungsgesetz (Nature Restoration Law) beschlossen – ein historischer Fortschritt der europäischen Umweltpolitik! Nun braucht die EU-Renaturierungsverordnung eine gute Umsetzung. Inhaltlich sollte Österreich einen Schwerpunkt auf die Wiederherstellung intakter Flüsse, Moore und Wälder legen. Dafür braucht es ausreichend Budget. Die Politik muss die Finanzierung des Biodiversitätsfonds langfristig sichern und deutlich aufstocken.

Weniger Lebensmittelverschwendung

Derzeit entstehen in Österreich jedes Jahr mehr als 1,2 Million Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen und -verlusten. Im Schnitt sind das rund 135 Kilo pro Kopf. Wir fordern deshalb eine Halbierung der Lebensmittelverschwendung bis 2030. Es braucht dringend mehr Ambition und Konsequenz im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung. Konkrete und verbindliche Reduktionsziele und Maßnahmen für alle Sektoren der Lebensmittelkette sind notwendig.

 

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