Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Aufwind für den Seeadler!
Wien, am 20. 11. 2007 – Am vergangenen Wochenende fand im Informationszentrum des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel die Tagung „Der Seeadler im Herzen Europas“ statt. 80 TeilnehmerInnen, darunter Seeadler-Experten aus acht europäischen Ländern befassten sich mit der Situation des weltweit gefährdeten Greifvogels und erarbeiteten Strategien für eine effizientere Zusammenarbeit zu seinem Schutz, speziell im südlichen Mitteleuropa. „Die Geschichte des Seeadlerschutzes ist vor allem in Nordeuropa eine beispiellose Erfolgsstory, die auf mehr als 30 Jahre Aufbauarbeit zurückblicken kann. Da dieser faszinierende Adler gerade jetzt in den Donauraum zurückkehrt, wollen wir ihn dabei nach dem Vorbild der schwedischen, deutschen und baltischen Seeadlerschützer tatkräftig unterstützen“, erklärt Dr. Bernhard Kohler, Leiter des WWF-Seeadlerprojekts. Auf der Tagung wurde auch eine Resolution beschlossen, die auf das größte Hindernis für die Wiederausbreitung des Seeadlers im Donauraum hinweist – die illegalen Giftköder, denen nach wie vor viele Greifvögel zum Opfer fallen.
Dass der Seeadler nach Mitteleuropa zurückkehren konnte, ist der engen Zusammenarbeit zahlreicher Artenschutzinitiativen in Nord- und Osteuropa zu verdanken. Nach diesem Modell soll nun auch das Schutzprogramm für den Süden Europas optimiert werden.
Zu den Maßnahmen, die die Rückkehr des Seeadlers fördern, gehört die Schaffung eines Netzwerks von Schutzinitiativen. Ein einheitliches System der Überwachung und Beobachtung von Seeadlerbeständen soll einen besseren Überblick über die Populationsentwicklung und ein rasches Reagieren auf neuartige Gefahrenquellen ermöglichen. Neue Gefahren gehen beispielsweise von Windkraftanlagen, Hochgeschwindigkeits-Bahntrassen und Hochspannungsgleitungen aus, aber auch die zunehmende Erschließung ruhiger Waldgebiete und die Intensivierung der Forstwirtschaft sind ein Problem für die störungsanfälligen Großgreifvögel.
Die unmittelbarste Bedrohung des Seeadlers stellt allerdings der illegale Einsatz von Giftködern dar. Skrupellose Einzeltäter legen in der kalten Jahreszeit immer wieder Gift aus, um Greifvögel und andere Wildtiere zu bekämpfen, obwohl diese Praxis nach den geltenden Jagd-, Tierschutz- und Naturschutzgesetzen illegal ist. Das Problem ist derzeit vor allem in Österreich, Tschechien und Ungarn virulent. Die Giftfälle in der Region – denen in den letzten Jahren Dutzende Seeadler zum Opfer gefallen sind – gefährden nicht nur die Rückkehr des Seeadlers als charakteristischen Brutvogel des Donauraums, sondern machen auch die Naturschutzerfolge im Norden Europas zunichte, denn ein Teil der vergifteten Seeadler sind Wintergäste aus dem Norden und Osten des Kontinents. Auf der Tagung wurde eine Resolution beschlossen, die auf den absolut Bestands gefährdenden Charakter der Giftlegerei hinweist und die Behörden und Jagdverbände der betroffenen Länder zu entschlossenem Vorgehen gegen die Übeltäter auffordert.
Rückfragehinweis und Fotos: Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin,
Tel. 01/488 17-250 oder 0676/83 488 203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“