Persische Leoparden sind extrem selten. Umso erfreulicher: Erstmals wurde in Armenien die Geburt eines Leoparden offiziell registriert. Ein Erfolg, der auf jahrzehntelangen Schutzbemühungen basiert.
Berner Konvention: WWF warnt vor Schutzstatus-Senkung beim Wolf

Anlässlich der Abstimmung am Dienstag warnt die Naturschutzorganisation WWF Österreich vor einer drohenden Abschwächung des Schutzstatus für den Wolf bei der Berner Konvention. “Der Vorschlag der EU-Staaten zur Schutzstatus-Senkung ist wissenschaftlich nicht gedeckt und wäre ein völlig falsches Signal. Damit riskiert die Europäische Union ihre Vorreiterrolle im Naturschutz”, sagt WWF-Artenschutzexperte Christian Pichler. “Eine potenzielle Änderung der Konvention macht den Weg frei für eine Aufweichung der gesamten FFH-Richtlinie – mit weitreichenden Konsequenzen für andere gefährdete Arten und den gesamten Naturschutz der EU.” Tatsächlich notwendig wäre hingegen eine gut geplante Herdenschutz-Offensive. “Als heimische Wildtiere und Beutegreifer sind Wölfe ein natürlicher Beitrag zur Artenvielfalt”, sagt Pichler. “Sie verhindern die Ausbreitung von Krankheiten und stärken im Idealfall auch die wichtigen Schutzwälder, weil sie zu hohe Wildbestände reduzieren können.”
Heuer wurden in Österreich bisher nur 65 Wölfe nachgewiesen, deren Gesamtzahl immer wieder durch rechtswidrige Verordnungen und illegale Abschüsse dezimiert wird. Dabei gelten die meisten erwachsenen Wölfe ohnehin nur als Durchzügler. Als sesshafte Wolfsfamilien gibt es in Österreich derzeit lediglich fünf Rudel. “Damit ist die Art noch weit vom rechtlich geforderten günstigen Erhaltungszustand entfernt, wie es im Juli auch der Europäische Gerichtshof bestätigt hat”, bekräftigt Christian Pichler vom WWF.
Sollte nach einer Änderung der Berner Konvention auch der EU-Schutzstatus um eine Kategorie gesenkt werden, bliebe dennoch die rechtliche Vorgabe erhalten, dass der Wolf in einen günstigen Erhaltungszustand gebracht werden muss. Derzeit verfolgen jedoch Bundesländer wie Salzburg, Kärnten oder Tirol primär eine rechtswidrige Abschuss-Politik, die dem EuGH-Erkenntnis zum Wolf laut Fachleuten eindeutig widerspricht. Zugleich vernachlässigen die zuständigen Landesräte den fachgerechten Herdenschutz und die dafür verfügbaren EU-Fördertöpfe.
Bildmaterial zum Wolf finden Sie hier zum Download.
News
Aktuelle Beiträge
Neuer WWF-Bericht: Biber als Schlüsselart in Klima- und Biodiversitätskrise
Welt-Bibertag: Heimischer Nager bringt hohen Nutzen für Biodiversität und Anpassung an Extremwetter – WWF fordert mehr Raum für tierischen Bauingenieur
Wiederansiedlung: WWF stärkt den Artenschutz am Inn
Hilfsmaßnahmen für gefährdete Arten am Inn – INNsieme connect siedelt Zwergrohrkolben in den Mieminger und Rietzer Innauen an und schafft Laichplätze für seltene Gelbbauchunke
WWF kritisiert Kaunertal-Einreichung als “fahrlässig und verantwortungslos”
Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”
WWF-Analyse: Bundesregierung muss beim Bodenschutz nachschärfen
Regierungsprogramm im Bodenschutz-Check: vereinzelt neue Ansätze, drohende Rückschritte – Bodenverbrauch weiter viel zu hoch – WWF fordert mehr Verbindlichkeit und echte Reformen
Erster Welttag der Gletscher: WWF für lückenlosen Schutz
Naturschutzorganisation fordert Politik zum Umdenken auf – Weitere Verbauung der Gletscher stoppen und als Zufluchtsorte für seltene Tiere und Pflanzen erhalten