Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranaten Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
Bild der Woche: Geisternetze, unbeachtete Todesfalle
Eine Million Tonnen Geisternetze landen jedes Jahr in den Weltmeeren. Das ergibt der neue WWF-Report "Stop Ghost Gear – The Most Deadly Form of Marine Plastic Debris". Geisternetze sind Fischereinetze, die in den Meeren verloren gegangen sind oder zurückgelassen wurden. Ein enormes Problem, das in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist. Wie der alarmierende Bericht zeigt, sind heute 557 Tierarten direkt davon betroffen.
Tödlichster Plastikmüll in den Ozeanen
Geisternetze sind eine unterschätzte Todesfalle für Tiere wie Meeresschildkröten, Fische, Delfine, Wale, Robben oder Seevögel. Während Plastikmüll in unseren Meeren immer mehr als globales Problem erkannt wird, erhalten verwaiste Fischereinetze bis jetzt noch nicht die dringend notwendige Aufmerksamkeit der Weltpolitik. Mindestens ein Drittel des gesamten Meeresmülls besteht heute bereits aus alter Fischereiausrüstung – der tödlichsten Form von Plastikmüll in den Ozeanen.
Zahl der direkt betroffenen Tierarten verdoppelt
Die Netze brauchen Jahrzehnte bis zur vollständigen Zersetzung. Wale, Delfine, Robben, Schildkröten oder Seevögel verfangen sich darin oder verwechseln Teile davon mit Nahrung. Beides führt zum langsamen und qualvollen Tod. Die Zahl der direkt betroffenen Tierarten hat sich in den letzten 20 Jahren auf 557 verdoppelt. Unsere Untersuchungen zeigen, dass 66% aller Meeressäuger wie Wale, Delfine und Robben, 50% der Seevögel und alle 7 Arten von Meeresschildkröten Schaden durch Geisternetze oder anderen Plastikmüll erleiden. Geisternetze zerstören zudem wertvolle Lebensräume vieler Arten.
Wir fordern ein globales UN-Abkommen
Der WWF Österreich appelliert an die Österreichische Bundesregierung, sich auf allen diplomatischen Ebenen für ein weltweit verbindliches UN-Abkommen einzusetzen. Wir fordern ein globales UN-Abkommen, das den Eintrag von Plastikmüll in die Meere wie die unsachgemäße Entsorgung von Fischereiausrüstung bis 2030 beendet. Neben der Politik nehmen wir auch die Fischereiwirtschaft in die Pflicht. 90 % der durch Geisternetze getöteten Arten sind von kommerziellem Nutzen. Es liegt im Eigeninteresse der Fischereiwirtschaft, das selbst verursachte Problem schnellstmöglich in den Griff zu bekommen.
Hier kannst du den WWF-Report "Stop Ghost Gear – The Most Deadly Form of Marine Plastic Debris" in voller Länge downloaden: https://cutt.ly/ngxfJZB
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen
Regierungsverhandlungen: WWF kritisiert massive Einschnitte bei Klimaschutz-Maßnahmen
Umweltschutzorganisation bewertet Kürzungspläne als “fahrlässig und kontraproduktiv” – Sparpaket bei umweltschädlichen Subventionen gefordert
Neue Pressesprecherin beim WWF Österreich
Lara Hocek verantwortet ab sofort die Medienarbeit des WWF zu den Themen Klima, Energie, Alpen und Flüsse
Koalitionsverhandlungen: WWF warnt vor Rückschritten in der Umweltpolitik
Naturschutzorganisation fordert ambitioniertes Handeln statt Retro-Kurs: Bodenversiegelung eindämmen, Naturerbe schützen, Klimaschutz-Chancen nutzen
Artenschutz-Bilanz: WWF kürt “Gewinner und Verlierer des Tierreichs 2024”
Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
WWF-Erfolge: Zahlreiche Tiger-Meilensteine aus 2024
Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen