Meeressäuger weltweit unter Druck – Umweltschutzorganisation WWF fordert besseren Schutz von Wal-Wanderrouten
Biodiversitäts-Strategie: WWF fordert rasche Umsetzung
![Schmetterling auf einer Blumenwiese. (c) Makrowilli](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2022/10/WWF-at_Schmetterling-auf-Blumenwiese_1200x800_c-Makrowilli.jpg)
Anlässlich des Beschlusses der neuen Biodiversitäts-Strategie fordert die Naturschutzorganisation WWF Österreich eine systematische Umsetzung der geplanten Ziele und Maßnahmen. “Die Lage unserer Natur ist dramatisch – über 80 Prozent der geschützten Arten und Lebensräume befinden sich in keinem guten Zustand. Um die Naturzerstörung und das Artensterben zu stoppen, braucht es daher einen nationalen Kraftakt”, sagt WWF-Experte Arno Aschauer. “Die Politik muss einen Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen, Zuständigkeiten und Zeitplänen vorlegen, wie es auch die EU-Kommission verlangt. Neben der gesamten Bundesregierung stehen dafür vor allem die zuständigen Bundesländer in der Pflicht. Ansonsten droht ein neuer Papiertiger.”
Besonders wichtig ist der Ausbau des Schutzgebiets-Netzwerks und dessen Management. Derzeit fallen nur weniger als drei Prozent der Bundesfläche in die höchste Schutzkategorie. „Hier sind deutliche Verbesserungen nötig“, sagt WWF-Experte Arno Aschauer. „Das würde wertvolle Lebensräume sichern, Rückzugsorte für gefährdete Arten wie den Luchs schaffen und langfristig gesicherte Arbeitsplätze bringen. Ein weiterer zentraler Schritt ist die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Biodiversität, das die fachlichen Grundlagen schafft und die Umsetzung der Strategie koordiniert.” Darüber hinaus braucht es laut WWF verbindliche Maßnahmen gegen den hohen Bodenverbrauch und die damit verbundene Zerschneidung von Lebensräumen.
„Die nationale Strategie der letzten zehn Jahre hat keine messbaren Früchte getragen. Wie die neue Strategie ohne konkreten Aktionsplan und Kompetenzzentrum diese Situation verbessern soll und was sie von der letzten gescheiterten Strategie unterscheidet, ist momentan nur schwer ersichtlich“, sagt Julia Balasch vom WWF-Jugendnetzwerk Generation Earth, die als Jugend-Delegierte Teil der nationalen Biodiversitäts-Kommission ist. “Weitere zehn Jahre ohne messbare Verbesserungen sind nicht tragbar. Viele Arten und Lebensräume werden dann eine Biodiversitätsstrategie 2040 nicht mehr erleben. Die Auswirkungen davon hat unsere Generation zu tragen.”
Ein Hoffnungsschimmer ist das geplante EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur. „Bis 2030 soll das Nature Restoration Law rund 20 Prozent der derzeit beeinträchtigten Ökosysteme wiederherstellen”, erklärt Arno Aschauer. “Das wäre ein extrem wichtiger Schritt. Bisher blockieren jedoch die Bundesländer eine ambitionierte Position Österreichs auf der EU-Ebene.”
News
Aktuelle Beiträge
Neuer Umweltbericht: WWF fordert Absage des Lobautunnels
Prüfung von Fachleuten belegt: Lobautunnel-Projekt ist die schlechteste Variante – Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Milliardenkosten sprechen eindeutig dagegen
Seeadler: Österreichs Wappentier geht gestärkt in die neue Brutsaison
Bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich – illegale Verfolgung als große Gefahr – WWF fordert ambitionierte Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung
Good News: 90 Seeadler-Paare leben bereits in Österreich
Der strenge Schutz und die Schutzmaßnahmen wirkt: Mittlerweile gibt es bereits rund 90 Seeadler-Paare in Österreich. Doch weiterhin ist die illegale Verfolgung eine große Gefahr.
Good News: Luchs Janus im Nationalpark Kalkalpen freigelassen
Luchs Janus auf großer Mission: Im Nationalpark Kalkalpen soll er dazu beitragen, den dortigen Luchsbestand zu stärken.
EU-Wettbewerbs-Kompass: WWF warnt vor gefährlichem Irrweg
Umweltschutzorganisation zu Vorschlägen der Europäischen Kommission – Unter dem Deckmantel Bürokratieabbau soll der European Green Deal ausgehöhlt werden
WWF-Erfolg: 139 junge Polarfüchse im hohen Norden gesichtet
Die Polarfüchse haben sich den hohen Norden zurückerobert! Im Jahr 2024 wurden in Norwegen, Schweden und Finnland insgesamt 139 Jungtiere nachgewiesen. Der WWF unterstützt die Umsetzung von Schutzmaßnahmen vor Ort.
Good News: Mehr Schutz für Kaisergranate in Kroatien
Gute Nachrichten aus Kroatien: Wenn weibliche Kaisergranaten Eier tragen, müssen Fischer:innen diese wieder zurück ins Meer werfen. Diese Änderung in der Fischereiverordnung ist ein wichtiger Schritt, um die Population zu erhalten.
Treibhausgas-Bilanz: WWF fordert Klima- und Naturschutz-Offensive von künftiger Bundesregierung
Umweltorganisation warnt vor Retro-Kurs und empfiehlt Reformen: Energiesparen, Gebäude sanieren, umweltschädliche Subventionen abbauen, Bodenschutz-Vertrag beschließen