Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Bodenverbrauch: WWF enthüllt Bericht mit Bundesländer-Reduktions-Zielen
Das Landwirtschaftsministerium verfügt bereits seit März 2022 über konkrete Bodenverbrauchs-Reduktionsziele für die Bundesländer, hat diese aber weder veröffentlicht, noch in die geplante Bodenstrategie eingebaut. Das zeigen bislang geheime Unterlagen, die der Umweltschutzorganisation WWF vorliegen. Konkret hat das Umweltbundesamt (UBA) im Auftrag des Ministeriums 2030-Ziele für alle Bundesländer berechnet, um diese auf das gesamtstaatliche Ziel von 2,5 Hektar pro Tag abzustimmen. “Der Bericht des Umweltbundesamts zeigt es schwarz auf weiß: Alle Bundesländer müssen ihren Bodenverbrauch massiv reduzieren. Deshalb braucht es rasch verbindliche Strategien und Maßnahmen gegen den Flächenfraß”, sagt Simon Pories vom WWF. Die Umweltschutzorganisation fordert daher, dass die Bundesländer ihre “fahrlässige Blockadehaltung” gegen verbindliche Ziele aufgeben. In einem weiteren Schritt brauche es ein bundesweites Gesetz, damit die Strategie nicht als wirkungslose Absichtserklärung endet. “Österreich geht extrem verschwenderisch mit wertvollen Böden um. Daher muss die Politik endlich konkret handeln, anstatt wichtige Studien in der Schublade verschwinden zu lassen”, kritisiert Pories.
Um das nationale 2,5-Hektar-Ziel einzuhalten, müsste zum Beispiel Niederösterreich laut den Berechnungen des UBA seinen Bodenverbrauch bis 2030 um rund drei Viertel reduzieren – konkret auf 0,61 Hektar pro Tag. Auch Oberösterreich (Zielwert: 0,51 Hektar) und die Steiermark (0,43 Hektar) müssten ihren Flächenfraß herunterschrauben. “In den vergangenen Jahren hat jedes dieser Länder im Alleingang so viel Boden verbraucht, wie für ganz Österreich vorgesehen wäre. Das kann so nicht weitergehen. Ansonsten sabotieren wir nicht nur den Klima- und Naturschutz, sondern gefährden auch die langfristige Ernährungssicherheit”, sagt WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories.
“Das Erreichen dieser Ziele ist eine große, aber machbare Aufgabe. Mit einer Ökologisierung der Raumordnung, des Steuersystems und des Finanzausgleichs kann die Politik die notwendigen Weichen stellen. Parallel dazu müssen endlich die raumplanerischen Kompetenzen reformiert werden”, sagt Simon Pories vom WWF. “Zusätzlich muss die Politik Leerstände mobilisieren und Sanierungen verstärken.”
Bereits seit 2002 will Österreich den Bodenverbrauch auf 2,5 Hektar pro Tag begrenzen, verfehlt dieses Ziel aber bis heute. “Das liegt auch daran, dass die Politik dieses Ziel nie verbindlich festgelegt und konkretisiert hat”, sagt Simon Pories. Für seinen Report zur “Regionalisierung der Zielvorgabe zur Flächeninanspruchnahme” berücksichtigt das Umweltbundesamt neben der Bevölkerung unter anderem auch die Siedlungsstruktur der Regionen sowie wirtschaftliche Aspekte. Als Vergleichswert dient der durchschnittliche tägliche Bodenverbrauch der Jahre 2016 bis 2020. “Die Ziele sind nachvollziehbar argumentiert und sollten daher öffentlich breit diskutiert werden, anstatt nur in einer Schublade zu verschwinden”, sagt Simon Pories vom WWF.
Eine grafische Aufarbeitung des bisher unveröffentlichten Berichts des Umweltbundesamts finden Sie hier zum Download.
News
Aktuelle Beiträge
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“