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Bodenverbrauchs-Tag: Österreichs „Boden-Budget“ für 2023 bereits morgen aufgebraucht

Mit dem morgigen Tag wird in Österreich aufgrund der hohen Verbauungsrate statistisch gesehen das offizielle „Nachhaltigkeitsziel“ von maximal 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag für das gesamte Jahr 2023 überschritten. Aus diesem Grund hat die Naturschutzorganisation WWF Österreich heute vor dem österreichischen Parlament eine symbolische Aktion für umfassende Bodenschutz-Maßnahmen gesetzt. “Der Beton muss weg – vom Boden und aus den Köpfen!”, fordert WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories. “Anstatt fruchtbare Böden immer noch weiteren Straßen, Logistikzentren und Chaletdörfern zu opfern, muss die Politik die Natur und damit unsere Lebensgrundlagen besser schützen.” Der WWF fordert daher den federführend zuständigen Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig dazu auf, den untauglichen Entwurf der Bodenstrategie zu verbessern und einen echten Bodenschutz-Vertrag aufzusetzen. “Nur mit intakten Böden können das Klima und die biologische Vielfalt wirksam geschützt werden”, erklärt Simon Pories.
Bereits im Jahr 2002 legte die damalige Bundesregierung ein “Nachhaltigkeitsziel” von 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag fest. Insgesamt hat die Politik dieses Ziel in den vergangenen 21 Jahren um rund 48.000 Hektar verfehlt – das ist mehr als die Fläche Wiens. Da die Verbauung bereits so weit fortgeschritten ist, sollte das Nachhaltigkeitsziel nach Einschätzung des WWF wesentlich ambitionierter ausfallen und der Bodenverbrauch bis 2030 auf maximal 1 Hektar pro Tag reduziert werden. „Diese Schwelle ist umgerechnet sogar schon am 1. Februar überschritten worden. Deshalb muss die Politik im Bund und in den Ländern den Bodenschutz endlich ernst nehmen“, fordert WWF-Experte Pories. “Nur mit klaren Vorgaben und verbindlichen Maßnahmen ist echter Bodenschutz möglich. Mit unverbindlichen Strategiepapieren werden wir die relevanten Ziele krachend verfehlen.”
Bodenverbrauch befeuert Arten- und Klimakrise
Derzeit liegt der Bodenverbrauch mit 11,3 Hektar pro Tag um mehr als das Vierfache über dem “Nachhaltigkeitsziel”. Durch den Bodenverbrauch gehen wichtige Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten für immer verloren. Außerdem gefährdet der Flächenfraß die Ernährungssicherheit und befeuert die Klimakrise, da versiegelter Boden kein CO2 mehr speichern kann. “Mit jedem Tag, den Bund, Länder und Gemeinden vertrödeln, wird das Problem dringlicher”, warnt Simon Pories.
Die WWF-Petition “Natur statt Beton” wurde bereits von rund 52.000 Menschen unterstützt.
Bildmaterial der Aktion finden Sie hier.
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