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Business Unusual: Risiken minimieren, zukunftsfähig Wirtschaften.
Der aktuelle Living Planet Report zeigt einen alarmierenden Negativ-Rekord. Jetzt sind Unternehmen und Finanzinstitute gefragt, einen aktiven Beitrag zu leisten, um Risiken zu minimieren und zukunftsfähiges Wirtschaften zu ermöglichen.
Artensterben spitzt sich zu
Der Living Planet Index ist die weltweit führende, wissenschaftlich fundierte Analyse zur Gesundheit unseres Planeten und den Auswirkungen menschlicher Aktivitäten. Die aktuellen Ergebnisse liefern ein alarmierendes Bild.
Zwischen 1970 und 2018 ist die relative Häufigkeit der beobachteten Wildtierpopulationen weltweit um durchschnittlich 69 % zurückgegangen. Besonders betroffen sind Lateinamerika und die Karibik mit einem verheerenden Einbruch von 94 %. Der Bericht stellt eindeutig fest: Es gibt keine Entwarnung. Vereinzelt und lokal werden Erfolge erzielt, beispielsweise erholen sich Tierbestände in Nationalparks. Doch weltweit erfolgreiche Naturschutzmaßnahmen sind zu selten. Global bleibt die Lage kritisch.
Die Konsequenzen daraus sind auch für die Wirtschaft massiv. Denn Unternehmen sind auf eine funktionierende Natur angewiesen. Die Abhängigkeit von Ökosystemleistungen macht den Verlust der biologischen Vielfalt im Zusammenspiel mit der Klimakrise zu den größten Gefahren der Weltwirtschaft.
Biodiversitätsverlust und Klimakrise verstärken sich gegenseitig
Zu den wesentlichen Treibern des Negativ-Trends zählen die Zerstörung und Übernutzung von Lebensräumen, die Entwaldung, der illegale Wildtierhandel und die Wilderei. Dazu kommt der fatale Ping-Pong-Effekt zwischen Biodiversitätsverlust und Klimakrise. Brennende Regenwälder, aussterbende Arten und immer mehr Monokulturen sorgen dafür, dass weniger CO2 in der Natur gespeichert werden kann und wir im Kampf gegen die Klimakrise die Natur als beste Verbündete verlieren.
Diese dramatischen Veränderungen finden trotz einer wachsenden Palette von politischen Abkommen und Verpflichtungen des Privatsektors statt. Ökosystemleistungen werden weiter im großen Stil übernutzt. Produziert wird was der Markt verlangt – auf Kosten der Natur, deren wahrer Preis jedoch unbezahlbar ist für unsere Zukunft. Ohne eine sofortige und wirksame Trendumkehr kann der Verlust der biologischen Vielfalt und die Klimakrise nicht bewältigt werden.
„Wir brauchen globale Lieferketten ohne Naturzerstörung und Entwaldung und mit geringstem CO2-Ausstoß, um die sozioökonomische Transformation voranzubringen.“
Wirtschaft ist gefordert
Um den Übergang zu einer naturverträglichen, klimaresilenten Wirtschaft zu gestalten, müssen Unternehmen und Finanzinstitute jetzt handeln – mit Netto-Null Emissionen und erneuerbaren Energie. Dabei muss die Natur geschützt und wiederhergestellt werden.
„Unternehmen und Finanzinstitute müssen Risiken in Zusammenhang mit Biodiversitätsverlust und Erderhitzung reduzieren und zukunftsfähige Projekte und Portfolios ermöglichen. Dafür braucht es neben wirksamen Zielen, verpflichtende Maßnahmen und breite Bewusstseinsbildung.“
Die wirtschaftliche Transformation baut auf folgenden drei Schritten auf:
COMMIT
Unternehmen und Finanzinstitute müssen sich zum Schutz der Natur und zum Handeln innerhalb der planetaren Grenzen verpflichten. Sie müssen ihre negativen Auswirkungen auf die Natur als auch ihre Abhängigkeiten von der Natur ermitteln und bewerten. Das Setzen von ambitionierten und wissenschaftsbasierten Klima– und Naturzielen ist dabei von zentraler Bedeutung.
ACT
Unternehmen müssen ihre Verpflichtungen gegenüber der Natur einhalten. Dazu gehören die Entwicklung und Umsetzung von zirkulären Geschäftsmodellen und nachhaltigen Strategien, die Realisierung von nachhaltigen Lieferketten, Investitionen in naturbasierte Lösungen und vieles mehr. Finanzinstitute müssen klima- und naturverbundene Risiken in die finanzielle Entscheidungsfindung ihres Kerngeschäfts einfließen lassen und Investitionen in Netto-Null- und naturverträgliche Aktivitäten skalieren.
ADVOCATE
Der Verlust der biologischen Vielfalt muss als existenzielle Krise erkannt werden. Unternehmen und Finanzinstitute müssen sich für eine robuste Natur einsetzen. Unmittelbare Priorität muss eine Einigung über ein Global Goal for Nature nach dem Vorbild des Pariser Klimavertrags haben, um transformatives Handeln und eine florierende naturpositive Wirtschaft zu entfesseln.
Mit diesen Maßnahmen kann eine Trendumkehr für unseren Planeten gelingen.
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