Geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern muss mit klaren Fristen geregelt sein – Mehr Geld für ärmere Länder und stärkere Rolle für Naturschutz gefordert
CO2-Ausstoß erneut gestiegen: WWF fordert Energiespar-Offensive und Klima-Super-Jahr 2021
Umweltorganisation für neues Energieeffizienzgesetz und Aktionsplan: Klimasünder Verkehr ausbremsen, Steuersystem ökologisieren, Natur- und Bodenschutz fördern, Gebäude sanieren
Wien, am 19. Jänner 2021. Die am Dienstag veröffentlichte Treibhausgasbilanz des Umweltbundesamtes für das Jahr 2019 verdeutlicht das langjährige Scheitern der heimischen Klimapolitik. Anstatt zu sinken sind die klimaschädlichen CO2-Emissionen erneut gestiegen. Daher fordert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich eine große Energiespar-Offensive und ein Klima-Super-Jahr 2021: „Österreichs CO2-Bilanz ist ein Desaster und muss grundlegend saniert werden. Das erfordert eine Bundesregierung, die das Steuersystem komplett ökologisiert, umweltschädliche Subventionen abbaut und überall auf klimafreundliche Mobilität setzt. Parallel dazu braucht es eine gewaltige Energiespar-Offensive. Hier sind die Versäumnisse besonders groß“, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann.„Intelligentes Energiesparen muss oberste Priorität haben und dafür braucht es ein neues Energieeffizienz-Gesetz mit Biss. Ansonsten werden wir nicht nur die Klimaziele verfehlen, sondern gefährden auch viele wirtschaftliche Innovationen und Arbeitsplätze“, warnt Schellmann. Parlallel dazu brauche es dringend eine klimagerechte CO2-Bepreisung, die gemeinsam mit einem Öko-Bonus umgesetzt wird.
„Die vergangenen Regierungen haben Österreich klimapolitisch ignoriert und vernachlässigt. Daher braucht es jetzt nicht nur eine hartnäckige Umweltministerin, sondern vor allem auch den Bundeskanzler und den Finanzminister. Sie müssen ihrer Gesamtverantwortung für eine ambitionierte Klimapolitik nachkommen“, fordert Karl Schellmann. In der Pflicht stehen auch die Bundesländer, die ihrer Klimaschutz-Rolle bisher oft nicht gerecht werden.„Baustandards sind nicht am Stand der Technik, Wohnbaugelder werden zu wenig fürs Energiesparen eingesetzt, Raumplanung lässt immer noch die Zerstörung von Grünland zu. In vielen Städten und Gemeinden dominiert immer noch eine autozentrierte Verkehrspolitik, die beendet werden muss“, sagt Schellmann.
Parallel zur Reduktion der CO2-Emissionen muss die Politik den Natur- und Bodenschutz fördern. „Immer noch werden intakte Flüsse und Kohlenstoffsenken rücksichtslos weiter verbaut und ausgebeutet. Stattdessen müssten klimarelevante Ökosysteme umfassend geschützt und saniert werden, bevor es zu spät ist. Eine intakte Biodiversität ist nichts weniger als unsere Lebensversicherung“, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann.
Rückfragehinweis:
Mag. Volker Hollenstein
Leitung Politik und Kommunikation WWF Österreich
volker.hollenstein@wwf.at
+43 664 501 31 58
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