© Bürgerinitiative gegen das Kraftwerk Virgental​

Die Isel

Die Isel gehört zu den wenigen Gletscherflüssen Österreichs, deren natürlicher Charakter weitgehend erhalten geblieben ist. Größere und kleinere Gletscher der Hohen Tauern speisen den Fluss, der es in seinem ganzen Verlauf eindrucksvoll versteht, die ganze Vielfalt einer dynamischen Flusslandschaft zu zeigen. Die Isel durchfließt Osttirol von Nordwest nach Südost und mündet bei Lienz in die Drau. Im Tal zwischen Matrei und Lienz ließ man der Isel an vielen Stellen genügend Platz zur vollen Entfaltung ihrer Eigendynamik: Die Isel verlagert ihr Flussbett und verzweigt sich in viele Seitenarme; die Kraft des Flusses schafft Schotterinseln, Sandbänke, ruhigere Gewässerflächen und flache Ufer, an denen die typische Grauerlenau wächst. Die Au stellt auch einen wichtigen Erlebnis- und Erholungsraum dar.
Als Gletscherfluss weist die Isel je nach Jahres- und Tageszeit starke Schwankungen in der Wasserführung auf. Ohne Zweifel eines der größten Naturschauspiele: die Umbalkatarakte im Oberlauf der Isel mit dem „Wasserschaupfad Umbalfälle“.

 

Einer der letzten unverbauten Gletscherflüsse

Als Gletscherfluss zeigt die Isel ein ganz besonderes Abflussverhalten, nämlich deutliche tageszeitliche und extreme jahreszeitliche Schwankungen der Wasserführung. Der typische Tagesgang in den Sommermonaten wird durch die Gletscherschmelze bestimmt: An einem kühlen Morgen fließt viel weniger Wasser als am Abend. Die Sonneneinstrahlung am Gletscher ist am frühen Nachmittag am stärksten; das Schmelzwasser erreicht erst am frühen Abend die Tallagen und in der Nacht die Mündung der Isel in Lienz.

Erlebnis- und Erholungsfluss Isel

Die Isel verfügt über eine ausgezeichnete Wasserqualität, aber nicht nur aus Naturschutzgründen ist eine ungestörte Erhaltung der Isel angezeigt: Die Isel ist in den Tallagen ein besonders wichtiger Naherholungsraum von unschätzbarem Wert für Einheimische und Gäste. Für den Wassersport (Kajakfahren und Rafting) bietet die Isel verschiedenste Schwierigkeitsgrade und ist als Gletscherfluss mit wechselnder, im Sommer besonders starker Wasserführung und immer wieder sich änderndem Flussbett, auch bei den Anglern, besonders begehrt.

Natura 2000-Gebiet

Zudem durchfließt die Isel Kern- und Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern sowie die Nationalparkregion und verbindet den Natura 2000-Bereich des Nationalparks Hohe Tauern mit dem Natura 2000-Gebiet der Oberen Drau. Die Forderung seitens der EU-Kommission, zuletzt auch unter Androhung eines Vertragsverletzungsverfahrens, die Isel samt Zubringerbächen als „Natura 2000“ Schutzgebiet auszuweisen, wurde endlich zum Teil von der Politik erhört. Der WWF begrüßt die längst ausständige Nachnominierung der gesamten Isel, jedoch sieht er die Ausweisung als fachlich nicht fundiert, da wichtige Teile der Zubringer Schwarzach, Kalserbach und Tauernbach ausgespart wurden.

Indikator für intakte Fließgewässer

Grund für die Ausweisung ist die Deutsche Tamariske, auch Rispelstrauch genannt. Sie wird europaweit als stark gefährdet und deshalb als besonders schützenswert eingestuft. Als Pionierpflanze, die nur auf Schotterbänken bei intakter Flussdynamik wächst, ist ihr Vorkommen vor allem von weitläufigen Flussbetten und intakter Geschiebeführung abhängig. Während dies früher an vielen Flüssen gegeben war, wurde durch Flussregulierungen und Wasserkraftwerke ihr Lebensraum so stark eingeschränkt, dass sie in der silikatischen Gesteinszone in Österreich nur mehr an der Isel weitläufiger auftritt.
Die Isel ist ein alpenweiter Referenzfluss über die Grenzen Österreichs hinaus, ihre Erhaltung aus Sicht der Wissenschaft eine unabdingbare Notwendigkeit.

Noch mehr über die Isel und unsere Schutzbemühungen lesen Sie auf unserer Projekt-Website „Flüsse voller Leben“

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WWF-Infomaterial

Z

Zahlen & Fakten

Ursprung: Umbaltal in 2.400 m Höhe
Höhendifferenz: 1.730 Höhenmeter
Gesamtlänge: 57,26 km
Einzugsgebiet: 1.200,36 km²
Anteil natürlicher/naturnaher Fließstrecken: 100%

Flora & Fauna

Fauna
Flussuferläufer, Äsche, Grasfrosch, Erdkröte, Gelbbauchunke, Fischotter, Huchen

Flora
Deutsche Tamariske

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