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Klimaschutz und Naturschutz gehen Hand in Hand
Stabiles Klima ist Voraussetzung für die Artenvielfalt
Schon lange wird die Natur durch uns Menschen stark verändert, genutzt und umgeformt. Lebensraumübernutzung durch Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft oder industrielle Fischerei, Verschmutzung durch Pestizide, Düngemittel und andere Schadstoffe und die Zerstörung ganzer Ökosysteme sind Auswirkungen unserer industriellen Zivilisation.
Die Erderhitzung – eine zusätzliche Bedrohung für die Natur
Zu all diesen vom Menschen gemachten Bedrohungen kommen jetzt noch die extrem schnellen Veränderungen von Temperatur, Trockenheit, Verschiebung der Jahreszeiten oder Extremwetterereignissen in der Klimakrise. Die Natur kann sich in vielen Bereichen an so rasche Veränderungen nicht mehr anpassen. Das ist so, als ob ein*e Fußgänger*in versucht in einen Hochgeschwindigkeitszug bei voller Fahrt einzusteigen. WWF-Wissenschaftler haben abgeschätzt, dass die meisten Arten auf diesem Planeten (einschließlich Pflanzen) sich schneller als 1.000 Meter pro Jahr „bewegen“ müssten, wenn sie in der Klimazone bleiben wollen, die sie zum Überleben brauchen.
Ein stabiles Klima ist unser aller Lebensgrundlage
All das bringt viele Ökosysteme aus dem Gleichgewicht und führt bereits heute zum unwiederbringlichen Verlust von Tier und Pflanzenarten. Auch der Mensch bekommt diese schon am eigenen Leib zu spüren. Überschwemmungen, Stürme, Waldbrände und Hitzewellen fordern vermehrt Opfer. Dürren oder Überschwemmungen führen regional zu großen Ernteeinbußen. Auch Erreger von tropischen Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber breiten sich wegen höherer Temperaturen aus.
Jeder Aspekt unseres Lebens ist letztlich von der natürlichen Umwelt abhängig. Dazu gehören die Lebensmittel, die wir essen, die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken, die Kleidung, die wir tragen und die Produkte, die hergestellt und verkauft werden, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Wirtschaft voranzutreiben. Ein stabiles Klima ist eine unserer wertvollsten Lebensgrundlagen und Voraussetzung für die natürliche Artenvielfalt auf unserem Planeten.
Zahlen & Fakten
- Das Klima verändert sich im Moment so schnell, dass sich die Natur nicht anpassen kann
- Die meisten Arten auf diesem Planeten müssten sich schneller als 1.000 Meter pro Jahr „bewegen“, wenn sie in der Klimazone bleiben wollen, die sie zum Überleben brauchen
Herausforderungen
Die größten Herausforderungen für Klima- und Naturschutz
Herausforderung 1: Erhitzung und Extremwetterereignisse
Das Klima auf der Erde verändert sich drastisch und völlig unnatürlich. Das können wir alle an unseren Gletschern beobachten und das zeigen die Daten der Klimawissenschaft ganz eindeutig. Die globale Mitteltemperatur steigt: Im Zeitraum Januar bis Oktober 2020 lag diese 1,2°C über den vorindustriellen Werten. Ab einem mittleren Temperaturanstieg von 1,5°C treten vermehrt unbeherrschbare Schäden auf. In den letzten Jahren wurden Rekorde für die längsten Hitzewellen gebrochen. Steigende Meerestemperaturen lassen Gletscher und Eiskappen auf der ganzen Welt schmelzen. Extreme Wetterereignisse wie Waldbrände, Wirbelstürme, Dürren und Überschwemmungen werden als Folge der Klimakrise immer häufiger und intensiver. Die Ozeane haben bisher den größten Teil der zusätzlichen Wärme und des Kohlendioxids (CO2) aufgenommen – mehr als die Luft. Dadurch wurden unsere Meere sowohl wärmer als auch saurer.
Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist heute um 40 % höher als zu vorindustriellen Zeiten. Noch nie war so viel CO2 in der Luftschicht – zumindest nicht in den letzten 800.000 Jahren. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre liegt bei 410 ppm (parts per million), so hoch wie zuletzt vor 15 bis 35 Millionen Jahren – also lang bevor wir Menschen uns ausbreiteten. Die Temperaturen waren damals um 5°C höher als heute und das Mittelmeer bedeckte weite Teile Österreichs (auch nördlich der Alpen) und reichte bis Zentral-Asien.
Herausforderung 2: Verschwendung von Energie und Rohstoffen
Um den Spagat zwischen Naturschutz und Klimaschutz zu schaffen, spielt die Reduktion des Energieverbrauchs eine zentrale Rolle. Weltweit kommen 75 % aller Treibhausgasemissionen aus dem Energiesektor. Ließen wir die Dinge ohne Gegenmaßnahmen weiterlaufen wie bisher, könnten sich diese Emissionen verdoppeln, wenn nicht sogar verdreifachen. In Österreich sind 85 % der Treibhausgase Kohlendioxid (CO2), das hauptsächlich aus der Verbrennung von Erdölprodukten, Erdgas und Kohle kommt. Wenn wir den Energieverbrauch nicht senken, wird wird das Klimaschutzprojekt scheitern. Der derzeitige Energieverbrauch Österreichs lässt sich durch umweltverträglich bereitgestellte erneuerbare Energien nicht decken. Die errechneten Potentiale für erneuerbare Energien liegen bei etwa der Hälfte des derzeitigen Energieverbrauches. Das heißt, wir kommen nicht am Energiesparen vorbei.
Aber auch in Rohstoffen (wie Zement, Soja oder Eisen) und Produkten (Kunststoffen aus Erdöl, Verpackung aus Aluminium etc.) verstecken sich Treibhausgasemissionen aus Herstellung und Transport. Die amtlichen Treibhausgas-Bilanzen berücksichtigen nur die Emissionen, die in Österreich entstehen. Doch diese Zahlen verzerren das Bild. Denn wir importieren viele Produkte für den österreichischen Konusm, und mit ihnen auch ihre Emissionen. Rechnet Berücksichtigt man in der Bilanz auch die importierten und die exportierten Produkte und rechnet man mit den konsumbasierten Emissionen, so wären Öserreichs klimaschädliche Emissionen sogar um 50 % höher. Die Emissionen Chinas hingegen wären geringer, da China extrem viel exportiert.
Herausforderung 3: Flächenverbrauch
Die starke Verbauung verschlimmert die Klimakrise zusätzlich: Durch Abwanderung von Einzelhandel, Produktionsstätten und Wohngebieten auf die „grüne Wiese“ am Ortsrand werden die Menschen vom Auto abhängig. Straßen und Parkplätze dehnen sich aus. Böden, die Kohlenstoff speichern, verschwinden unter einer Schicht Asphalt und Beton. Dadurch steigen die Treibhausgasemissionen und die Pufferwirkung der Natur wird geschädigt. Unverbautes Grünland, intakte Wälder und naturnahe Feuchtgebiete und Gewässer wirken wie große Klimaanlagen: Sie kühlen. Zubetonierter Boden heizt sich extrem auf und wird damit gerade im städtischen Bereich zunehmend zur Gesundheitsgefahr – vor allem für ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen. Fast 1/5 der bewohnbaren oder landwirtschaftlich geeigneten Fläche Österreichs ist bereits verbraucht. Allein im Jahr 2019 wurden 4.400 Hektar verbaut und versiegelt.
Lösungen
Lösungsansätze im Bereich Klima- und Naturschutz
Lösung 1: New Deal for Nature and People
Die Natur ist die Grundlage für Unternehmen und unseren Wohlstand. Doch die natürlichen Systeme befinden sich in einer schwerwiegenden Krise, die gravierende Risiken für Wirtschaft und Finanzen mit sich bringt. Es ist noch nicht zu spät, die Dinge zu ändern. Wie unser Living Planet Report 2024 zeigt, können wir dem Verlust der Natur ein Ende setzen. Aber nur, wenn wir drei Dinge verbinden: Ehrgeizige Erhaltungsmaßnahmen, die Umgestaltung moderner Lebensmittelproduktionssysteme und unser Konsumverhalten. Es gilt unsere Landnutzung und Lebensmittelproduktionssysteme zu verändern, die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren und unsere Ernährung zu verbessern. Wirtschaft und Finanzen spielen eine entscheidende Rolle – sie müssen die Natur entlang der Lieferketten schützen und wiederherstellen und in naturbasierte Lösungen investieren. Da die Staats- und Regierungschefs der Welt in den nächsten Jahren immer wieder wichtige Entscheidungen in den Bereichen Umwelt, Klimawandel und nachhaltige Entwicklung treffen müssen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie dem Wohlergehen der Natur und der Menschen Vorrang einräumen. Deshalb fordern wir Regierungen und Unternehmen auf der ganzen Welt auf einen ehrgeizigen „New Deal for Nature and People“ vorzulegen, der den Verlust der Natur rückgängig macht und eine naturfreundliche Wirtschaft sichert.
Lösung 2: Naturschutzkriterien für Energiegewinnung
Eine Energieversorgung aus ausschließlich erneuerbaren Quellen muss entsprechend ökologischer, sozialer und volkswirtschaftlicher Kriterien entwickelt werden. Denn die notwendige verstärkte Nutzung von Erneuerbaren Energien kann auch negative Auswirkungen auf die Natur haben. Vorausschauende Planung, naturschutzfachlich definierte No-Go-Zonen sowie die frühzeitige Einbindung aller gesellschaftlichen Gruppen ist wichtig, um ein gutes Miteinander von Natur und Energieversorgung zu ermöglichen. Im Bereich der Windenergie sind Zonierungen gängige Praxis. Die größten Ausschlussflächen werden hier durch die Abstände zu Wohngebäuden definiert. In Niederösterreich sind so 98 % der Landesfläche für Windenergie gesperrt. Für die Wasserkraft gibt es solche Ausschlussstrecken an Flüssen leider nicht, obwohl nur noch 15 % der Flüsse in einem natürlichen Zustand sind. Auch für die boomenden Freiflächenanlagen der Photovoltaik werden naturschutzfachliche Ausschlussflächen notwendig sein.
Lösung 3: Naturbasierte Lösungen
Die Natur gibt uns Wasser und Nahrung, schützt uns vor Krankheiten und liefert so viele der Produkte, auf die wir täglich angewiesen sind. Wenn wir uns nicht um die Natur kümmern, setzen wir all das aufs Spiel. Das gleiche Prinzip gilt auch für die Auswirkungen auf das Klima. Tatsächlich kann die Natur die beste Technologie sein, um die Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen. Wälder sind ein großartiges Beispiel dafür, dass sich naturbasierte Lösungen wirklich auszahlen können. Wenn Wälder nicht verantwortungsvoll bewirtschaftet werden, setzen sie große Mengen Kohlenstoff in die Atmosphäre frei. Nach der Verbrennung fossiler Brennstoffe, sind Entwaldung und Degradation, also ein Qualitätsverlust von Wäldern, die größten Quellen von CO2-Emissionen. Die Wissenschaft schätzt, dass bis zu 13 % der globalen Kohlenstoffemissionen darauf zurückzuführen sind. Auf der anderen Seite können wir durch den Schutz, die Wiederherstellung und die Verbesserung der Bewirtschaftung der Wälder bis 2050 bis zu 20 % der gegenwärtigen Klimakrise bewältigen.
Klimaschutz heißt auch Bodenschutz! Die Böden der Welt enthalten nämlich wesentlich mehr Kohlenstoff als unsere Erdatmosphäre. Damit der Kohlenstoff als Humus im Boden bleibt und nicht als CO2 entweicht, müssen wir mit unseren Böden sorgsamer umgehen!
Projekte
So arbeitet der WWF zu Klima- und Naturschutz – eine Auswahl an Projekten
Schutz der March-Thaya-Auen
Das Auenreservat Marchegg liegt zwischen Marchegg und Zwerndorf und wird östlich von der March und westlich zumeist durch den Hochwasserschutzdamm eingerahmt. Das gesamte Gebiet hat eine Fläche von 1.100 Hektar. Davon sind 850 Hektar von Auwäldern bedeckt. Diese gehören zu den bedeutendsten Hartholzauwäldern Europas. Seeadler, Weißstorch und Mittelspecht, gefährdete Käfer wie der Eichenbock und der Hirschkäfer und vielfältige Pflanzen wie die Schmalblättrige Esche, die Wilde Weinrebe und die Sommerknotenblume haben in diesem Gebiet eines ihrer bedeutendsten Vorkommen in Österreich.
Das Gebiet befindet sich zur ideellen Hälfte im Besitz des WWF und wird federführend von einer kleinen Forstverwaltung in Baumgarten an der March betreut. In den March-Auen werden große und ambitionierte Arten- und Lebensraumschutzprojekte durchgeführt. Oberstes Ziel ist dabei die Erhaltung einer vielfältigen und möglichst naturnahen und unbeeinflussten Landschaft. Unsere Vision ist, dass sich die Unteren March-Auen in eine weitgehend unberührte und intakte Aulandschaft zurückverwandeln können. Urige Auwälder und üppige Feuchtwiesen prägen die Landschaft, die damit wieder viel mehr CO2 speichern kann als eine regulierte Agrarsteppe. Bäche, Seitenarme, Auweiher und -tümpel verteilen die Überschwemmungen der March in der Au und sind der lebenspendende Antrieb der Landschaft. Hochgradig gefährdete Tiere und Pflanzen – vom majestätischen Seeadler bis hin zum winzigen Urzeitkrebs – finden in den March-Auen eines ihrer letzten intakten Refugien.
Weltweiter Einsatz für eine nachhaltige Fischerei
Je mehr große Fische in unseren Weltmeeren schwimmen, desto weniger schädliches CO2 landet in der Atmosphäre. Große Fische, wie Thunfische, Makrelen, Schwertfische oder Haie, bestehen zu etwa 10 – 15 % aus Kohlenstoff. Dieser wird „blauer Kohlenstoff“ genannt. Sterben die Fische, sinken sie normalerweise schnell auf den Meeresgrund ab. Dadurch wird der größte Teil des Kohlenstoffs, den sie enthalten, für tausende oder sogar Millionen von Jahren am Meeresboden abgesondert und nicht in die Atmosphäre abgegeben. Die Fischerei-Industrie stört dieses natürliche Phänomen. Durch die Entnahme von Fischen wird zusätzliches CO2 freigesetzt, das sonst in den Ozeanen bleiben würde.
Deshalb braucht es zusätzliche Schutz- und Managementmaßnahmen in der Fischerei-Industrie. Ziel ist es, dass mehr große Fische als wichtige Kohlenstoffsenken und -speicher in den Ozeanen verbleiben, anstatt eine weitere Quelle für atmosphärisches CO2 zu sein. Die Überfischung ist neben der Erderhitzung zur größten Bedrohung unserer Meere und der verbleibenden Fischbestände geworden. Der WWF arbeitet daher weltweit für eine nachhaltigere Fischerei und setzt sich bei den Vereinten Nationen und laufenden WTO-Verhandlungen dafür ein, dass im Rahmen eines bindenden Abkommens schädliche Fischerei-Subventionen, die die globale Überfischung weiter befeuern, verboten werden. Nur eine nachhaltige Fischerei kann unsere Meere gesund und die Ressource Fisch langfristig erhalten.
Positionspapiere & Studien
Der WWF erarbeitet und veröffentlicht regelmäßig Berichte, Studien und Positionspapiere zu den Themen Klima & Naturschutz und hat in den vergangenen Jahren wesentliche Grundlagenarbeit in diesem Bereich geleistet. Hier ein kleiner Auszug: In der Studie Klima- und Energieszenario bis 2050 wurde untersucht, mit welchen Maßnahmen die in Paris beschlossenen Ziele umgesetzt werden können, um den Klimawandel zu begrenzen. Dazu wurden Szenarien für die Jahre 2030 und 2050 entwickelt, in denen die Treibhausgas-Reduktionsbeiträge der einzelnen Sektoren abgeschätzt werden – mit Fokus auf den Energiesektor.
Damit Österreich bis 2030 seinen gesamten Strombedarf aus erneuerbaren Energien decken kann, müssen diese rasch ausgebaut werden. Deshalb wurde ein Positionspapier für den naturverträglichen Ausbau der Photovoltaik entwickelt mit der Forderung nach einem „Photovoltaik-Masterplan“, der überflüssige Hürden für den Sonnenstrom abbaut und zugleich wertvolle Naturflächen vor der Verbauung schützt.
Die WWF Studie Energiewende und Gewässerschutz zeigt für Österreich und die einzelnen Bundesländer, wie eine naturverträgliche Energiewende gelingt, ohne dass dafür die Naturschätze Österreichs geopfert werden müssen. Die Ergebnisse dieser Analyse sind ein Signal an die Energie- und Umweltschutzpolitik auf Bundesebene die Weichen in Richtung Energiezukunft zu stellen.
Klimaschutz im Wald: Modellprojekte in Österreich
Der Wald ist eine wichtige Kohlenstoffsenke, da er Kohlenstoff speichert. Er kann seine vielseitigen Leistungen nur dann erbringen, wenn wir ihn mit unseren zahlreichen Ansprüchen nicht überfordern. Zur Bekämpfung der Klima- und Biodiversitätskrise braucht Österreich resiliente, also widerstandsfähige, Wälder. Diese Wälder sind artenreich, mit vielen unterschiedlichen Strukturen. Um zu zeigen, dass wir die Artenvielfalt im Wald bewahren und ihn dennoch wirtschaftlich nutzen können, entwickeln wir gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern Modellprojekte in Österreich. Wir arbeiten z.B. gemeinsam mit Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern an Projekten, die zeigen, dass der Schutz der Artenvielfalt und die Nutzung des Waldes miteinander vereinbar sind. Grundlage dafür ist der Dialog auf Augenhöhe.
Schützen Sie Österreichs Natur
mit einer
Österreich-Patenschaft!
Gemeinsam können wir Österreichs artenreichste Lebensräume und ihre Bewohner schützen. Ihre Patenschaft macht den Unterschied.
FAQ’s
Häufig gestellte Fragen zu Klima- und Naturschutz
Was ist beim naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien zu berücksichtigen?
Bedeutung von Ausschlusszonen
Um einen Konsens zwischen den Zielen der Energiewende und des Naturschutzes zu erreichen, sollten Zonierungen mit No-Go-Areas und für die unterschiedlichen Erneuerbaren Energien definiert werden. Diese müssen in geeigneter Form als rechtlich verbindliche Grundlagen für Raumplanung, Genehmigungsverfahren und künftige Energieplanungen festgelegt werden um mögliche negative Effekte des Ausbaus von erneuerbaren Energien auf Natur und Biodiversität, auf die Nahrungsmittelproduktion, Wasserqualität und andere öffentliche Interessen zu minimieren.
Spezialfall Wasserkraft
Durch den weit fortgeschrittenen Ausbau (70% Ausbaugrad) der Wasserkraft ist in Österreich das Potential in diesem Bereich nur mehr sehr begrenzt. Eine weitere Verbauung von Fließgewässern würde zu schweren Schäden an der Natur und zum Verlust der letzten natürlichen Flussstrecken führen. Um den Bedarf an Neubauten so gering wie möglich zu halten, sollten zuerst die Potenziale von Modernisierungen und Optimierungen existierender Anlagen genutzt werden.
Kluge Planung der Windkraft
Zur Vermeidung, bzw. Minimierung von Konflikten müssen bei der Planung, bei der Errichtung und beim Betrieb von Energiegewinnungsanlagen Naturschutzaspekte ausreichend berücksichtigt werden. Als Positivbeispiel sehen wir diesbezüglich die Entwicklung der Windkraft im Burgenland. Der Prozess, welcher dahinter steckt haben wir anhand einer Studie genauer analysiert und im Rahmen einer Veranstaltung im Juni 2014 diskutiert. Weitere Informationen zur Studie sowie den Ergebnissen der Veranstaltung finden Sie in den Artikeln am Ende dieser Seite.
Welche weiteren Folgen kann der Klimawandel haben?
Trinkwasserknappheit durch Wüstenbildung, Versalzung von Grundwasser durch Meeresanstieg, Verschmutzung von Brunnen durch Überschwemmungen etc. Großflächige Ernteausfälle durch Dürren, Schädlinge und Überschwemmungen was großräumige Ernährungskrisen auslösen oder verstärken kann. Ausbreitung von Krankheiten durch Verschiebung der Temperaturzonen. Zusammenbruch von Wäldern durch Trockenheit, Hitze und Schädlingsvermehrung. Besonders nicht standortgerechte Fichtenbestände werden betroffen sein. Versauerung der Meere durch CO2-Eintrag führt zum Absterben der Korallenriffe.
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