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Kleinere Eisbären, weniger Eisbär-Babys

Klimawandel beeinflusst auch Fortpflanzung der Eisbären

Der Eisbär ist stark bedroht – weltweit gibt es nur noch zwischen 22.000 und 31.000 Eisbären. Und der Gesamtbestand wird laut der Weltnaturschutzunion IUCN bis 2050 noch um mindestens 30 % zurückgehen. Der Klimawandel verändert nicht nur den Lebensraum der Eisbären, er beeinflusst auch ihre Fortpflanzung. Weil das Eis immer später zurückkommt, müssen die Eisbärinnen an Land immer längere Hungerperioden überstehen. Dadurch wurden sie in den letzten 30 Jahren immer kleiner. Doch gerade das Gewicht und die Größe von Eisbärweibchen haben Einfluss auf die Anzahl ihrer Jungen.

Eisbärweibchen werden etwa zwei Meter groß und bringen ca. 200 bis 350 Kilogramm auf die Waage. In der westlichen Hudson Bay haben Eisbärweibchen im Vergleich zu den 1980er Jahren durchschnittlich 20% ihres Gewichtes verloren und auch ihre Körpergröße hat sich seitdem um rund 10% verringert. Der Grund dafür: sie haben weniger Zeit sich Fettreserven für ihren Landaufenthalt anzufressen. Während die Eisbären der westlichen Hudson Bay in den 1980er Jahren noch etwa acht Monate auf dem Eis und vier Monate auf dem Land verbrachten, verbringen sie heute schon etwa fünf Monate auf dem Land.

Halsbandsender geben Aufschluss

Der WWF arbeitet intensiv am Schutz der Eisbären. Auch Sie können mithelfen und eine Patenschaft übernehmen!

WWF-Wissenschaftler erforschen unter anderem mit Satellitenpeilsendern die Position und Wanderungen der Eisbären. Eisbären, die einen solchen Sender angelegt bekommen, müssen vorher betäubt werden. Bei dieser Gelegenheit messen die Wissenschaftler Größe und Gewicht der Tiere, nehmen aber auch Proben von Blut, Haaren und Fettgewebe, um Belastungen mit Giftstoffen, den Ernährungszustand sowie das Alter abzuschätzen.

Eisbär-Welpen, © by Jon Aars / Norwegian Polar Institute / WWF-Canon
Eisbär-Welpen, © by Jon Aars / Norwegian Polar Institute / WWF-Canon

Weniger Babys

Durch die geringere Körpermasse bringen Weibchen weniger Junge zur Welt. Während gut genährte Eisbärinnen in den 1980er Jahren in der Regel zwei oder drei Jungen pro Wurf zur Welt gebracht haben, sind Drillingsgeburten nun die ganz seltenen Ausnahmen. Zudem hat sich die Jungensterblichkeitsrate erhöht.

Das ist fatal, denn Eisbären haben generell einen sehr langsamen Fortpflanzungszyklus. Sie werden erst spät – mit vier bis sechs Jahren – geschlechtsreif und bekommen nur ca. alle drei Jahre Junge. Selbst wenn eine Paarung erfolgreich ist, wird ein Weibchen nicht immer schwanger. Findet das Weibchen im Sommer zu wenig Nahrung, entwickelt sich die befruchtete Eizelle nicht. Die Jungen bleiben in der Regel zweieinhalb Jahre bei ihrer Mutter, vorausgesetzt sie werden so alt: nur ein Drittel der Jungtiere erreicht dieses Alter.

Tauchender Eisbär, © by Terry Domico / WWF-Canon
Tauchender Eisbär, © by Terry Domico / WWF-Canon

Tödliche Schwimmausflüge

Eigentlich sind Eisbären gute Schwimmer, die stundenlang schwimmen können. Doch die durch den Klimawandel verursachte Eisschmelze zwingt die Eisbären dazu immer längere Distanzen zu überwinden, um Eisschollen oder Land zu finden. Dies kann Eisbärkindern zum Verhängnis werden. Eine Studie hat ergeben, dass nur etwa die Hälfte der Eisbärkinder auf dem Rücken ihrer Mutter so lange Schwimmausflüge überleben.

Schwimmender Eisbär, © by Sindre kinneröd / WWF-Canon
Schwimmender Eisbär, © by Sindre kinneröd / WWF-Canon

Der WWF kämpft dafür, dass sich die Situation der Eisbären nicht noch weiter verschlechtert. Wir setzen uns für ein internationales Abkommen ein, das den Ausstoß von Treibgasen langfristig reduziert. Zusätzlich engagieren wir uns dafür, dass Gebiete, in denen sich das Packeis auch im Sommer lange hält, einen bestimmten Schutzstatus erhalten.

Helfen Sie den Eisbären – werden Sie jetzt Pate!

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