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Fakten zur Biologie des Fischotters

Der europäische Fischotter (Lutra lutra) gehört innerhalb der Ordnung der Raubtiere (Carnivora) zur Familie der Marder (Mustelidae).

Merkmale

Kopf- und Rumpflänge: 100 – 130 cm
Schwanzlänge: ca. 40 cm
Gewicht: ca. 7 -12 kg

Fischotter erreichen eine Gesamtkörperlänge von 100 bis 130 Zentimetern, wobei ihr Schwanz davon etwa 40 Zentimeter einnimmt. Sein dichtes Fell und die Schwimmhäute zwischen den Zehen sind die wichtigsten Anpassungen an das Leben im Wasser. Fischotter wiegen ungefähr sieben bis zwölf Kilogramm.

Europäischer Fischotter, © by H.Glader / 4nature
Europäischer Fischotter, © by H.Glader / 4nature

Fischotter stellt einen integralen Bestandteil verschiedener Ökosysteme dar. Er gestaltet in seiner Rolle als Top-Prädator diese Lebensräume und ihre Artenzusammensetzung wesentlich mit. Aufgrund der Komplexität von Ökosystemen ist es nicht einfach die Wirkung einer Art bis ins letzte Detail zu erfassen. Unbestritten ist jedenfalls, dass Top-Prädatoren einen wesentlichen Einfluss auf den Bestand und das Verhalten ihrer Beute und somit auf die gesamte Lebensgemeinschaft haben.

Das Vorkommen des Fischotters in einem Ökosystem verändert auch den Bestand, die Gesundheit und das Zusammenspiel anderer Arten. Mit dem Fehlen dieser Art kommt es zu Veränderungen der Lebensgemeinschaft und führt in den meisten Fällen zu deutlichen Änderungen der lebensraumtypischen Artenvielfalt. Menschliche Eingriffe in naturnahe Lebensgemeinschaften, z.B. durch Reduktion der Bestände von Top-Prädatoren, können somit weitreichende Konsequenzen haben.

Behauptungen, dass der Fischotter Hauptverursacher für die Gefährdung anderer Arten ist oder diese sogar ausrottet, haben sich weder durch eine Literaturrecherche noch durch Befragung von ExpertInnen bestätigt.

Nahrung

Fischotter ernähren sich in hohem Maß von Fisch, daneben vor allem von Amphibien, Krebsen und Weichtieren. Der Nahrungsbedarf beträgt 0,5-1 kg pro Tag.

Europäischer Fischotter, © by Global Warming Images/WWF
Europäischer Fischotter, © by Global Warming Images/WWF

Fortpflanzung

Weibchen (sog. Fähen) sind ganzjährig empfängnisbereit. Pro Wurf kommen nach einer Tragzeit von zirka 62 Tagen im Schnitt 2-3 Junge zur Welt, die von der Mutter bis zu 14 Monate lang betreut werden. Etwa zwei Monate nach der Geburt verlassen die Jungtiere erstmals den Wurfbau und begleiten in den folgenden Monaten das Muttertier auf ihren Streifzügen. Sie werden dabei von der Fähe mit Nahrung versorgt. Junge Fischotter müssen in dieser Zeit nicht nur die Jagd auf Beute, sondern auch das Schwimmen erlernen. In der Regel erreichen nur ein bis zwei Junge das Alter von 12 Monaten. Ein Weibchen bekommt durchschnittlich nur zweimal in ihrem Leben Nachwuchs. Grund dafür ist der hohe Aufwand, den die Tiere zur Aufzucht der Jungtiere betreiben müssen. Dadurch wächst der Bestand nur sehr langsam, obwohl Fischotter nur wenige natürliche Fressfeinde haben.

Sozialverhalten

Erwachsene Fischotter leben als Einzelgänger in großen Streifgebieten (20-40 km) entlang von Gewässern. Männliche und weibliche Tiere kommen nur zur Paarung zusammen. Männchen besetzen wesentlich größere Reviere. Ihre Gebiete überlappen dabei mit denen mehrerer Weibchen. Fischotter halten weder Winterschlaf noch Winterruhe, sondern sind auch im Winter im Wasser und an Land aktiv und auf Nahrungssuche.

Fischotter im Wasser, © by Global Warming Images/WWF
Fischotter im Wasser, © by Global Warming Images/WWF

Wissenswertes

Fischotter sind optimal an Schwimmen und Tauchen angepasst: Die Ohren der Otter sind klein und rund und werden ebenso wie die Nasenlöcher unter Wasser verschlossen. Fischotter können bis zu zehn Minuten unter Wasser bleiben. Außerdem hat das dichte braune Fell, das den Fischotter im Wasser vor Kälte und Feuchtigkeit schützt, rund 50.000 Haare pro Quadratzentimeter. Zum Vergleich: Beim Menschen sind es nur etwa 120.

Mehr Informationen zum Fischotter finden Sie hier:

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