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Presseaussendung
Innsbruck, am 3. Juni 2016 – Der Inn zählt zu den mächtigsten Alpenflüssen und ist stellenweise sogar wasserreicher als die Donau. Doch dem Flussgiganten wird ordentlich zugesetzt: Goldfische bedrohen die vielen seltenen, bedrohten Bewohner der Innauen in Tirol.
WWF-Mitarbeiter und Schutzgebietsbetreuer am Inn, Toni Vorauer, berichtet: „Immer wieder werden Fische aus dem Aquarium von ihren Besitzern in die Tümpel und Weiher gekippt. Auch Schildkröten aus Kanada haben wir schon gefunden. Dabei können nicht heimische Arten, so genannte Neozoen, das ökologische Gleichgewicht ganz schön durcheinanderbringen.“
Die Fische sind zwar im Gartenteich oder im Aquarium schön anzusehen, doch in der Au bringen sie oft großes Unheil mit sich. Sie fressen Laich und Kaulquappen von seltenen und bedrohten Arten wie Erdkröte und Grasfrosch und dezimieren dadurch die Bestände oft drastisch. Außerdem haben sie keine natürlichen Feinde und können sich somit ungehindert fortpflanzen.
Vorauer appelliert auch an die lokale Bevölkerung: „Bitte keine nicht heimischen Arten wie Goldfische aussetzen. Sie können ungeahnten Schaden für die heimische Flora und Fauna anrichten!“ Zur Vorbeugung und Aufklärung wurden speziell in den Kranebitter Innauen, die besonders davon betroffen sind, Infoschilder angebracht. Die bereits ausgesetzten Fische werden, soweit wie möglich, vom WWF wieder eingefangen. Vorauer dazu: „Um die heimische Fauna zu entlasten legen wir mit Ködern besetze Fischreusen aus. Die darin gefangenen Goldfische werden von uns wieder in den Zoohandel zurückgebracht.“ Die WWF-Biologen haben dafür allerdings nur ein sehr enges Zeitfenster zur Verfügung: Nachdem die Amphibien abgelaicht haben, aber bevor sich zu viele Kaulquappen entwickelt haben, an die sich die Goldfische sofort heranmachen würden. In einer ersten Aktion konnten in der Kranebitter Innau bereits etwa 50 Goldfische eingefangen werden.
Das Video zur Presseaussendung können Sie in allen Formaten kostenfrei unter http://www.ots-video.at/v/gefhrliche-goldfische-warum-die-sen-haustiere-in-der-wildnis-zum-problem-werden/ downloaden
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, WWF Pressesprecherin, Tel. 01 48817 216, E-Mail: theresa.gral@wwf.at
Toni Vorauer, WWF-Mitarbeiter und Schutzgebietsbetreuer, Tel. 0676/83 488 401,
E-Mail: toni.vorauer@wwf.at
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