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Thunfisch: Beliebt, aber gefährdet

WWF-Modellprojekt setzt auf nachhaltige Fischerei

Egal ob Sushi oder Steak Thunfisch ist beliebt. Die Hälfte des Thunfisches, der weltweit konsumiert wird, stammt aus dem West- und Zentralpazifik. Die Philippinen sind einer der Hauptlieferanten von Thunfischerzeugnissen.

Doch Überfischung und zerstörerische Fischerei sind ein großes Problem. Beifang schadet den Lebewesen im Meer. Dazu zählen Haie, Meeresschildkröte und junge Thunfische, die sich in den Netzen verfangen. Dabei gibt es auch Fangmethoden, die viel weniger schädlich für die Umwelt sind.

Dazu zählen Handleinen, die von Kleinfischer:innen oft genutzt werden. Bei dieser Fangmethode gibt es kaum Beifang. Durch den Einsatz der Handleinen in tieferen Wasserschichten wird sichergestellt, dass sehr gezielt große, ausgewachsene Thunfische gefangen werden, die sich bereits fortgepflanzt haben.

WWF-Projekt auf den Philippinen

Der WWF arbeitet deshalb auf den Philippinen in den Regionen Bicol und Mindoro in einem Projekt, das langfristig für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Fischerei des Gelbflossenthuns in den Küstenregionen der Philippinen sorgen und zugleich den Lebensunterhalt der Küstenfischer:innen und ihrer Familien sichern soll.

Im Rahmen des Projekts „Sustainable Tuna Partnership“ (STP) wurde mit verschiedenen Interessengruppen aus der gesamten Thunfischlieferkette zusammengearbeitet. Diese wurden dabei unterstützt, sich gemeinsam für eine nachhaltige Fischerei und die Rechte der Kleinfischer:innen einzusetzen.

Nachhaltig gefangener Thunfisch. (c) Jürgen Freund/WWF-Canon

5.800 Fischer:innen machen mit

Insgesamt werden in den Regionen Bicol und Mindoro alle Handleinenfischer:innen in das Projekt eingebunden. Das sind insgesamt etwa 5.800 Fischer:innen mit 3.200 Fangbooten. Ungefähr Ca. 70 % der Boote in den WWF-Projektregionen sind bereits offiziell registriert und dokumentieren ihre Fänge.

Außerdem können sie inzwischen Fangzertifikate nachweisen, die mehr Informationen über Herkunft und Fangzeitpunkt liefern. Dies ist die Voraussetzung, um den Fisch in EU-Länder importieren zu können. Der WWF unterstützt lokale Fischereibehörden und Fischer:innen, damit auch die restlichen Fangboote so schnell wie möglich registriert werden.

Modell für andere Regionen

Die Arbeit im Projekt „Sustainable Tuna Partnership“ führte zur Gründung der Philippine Tuna Handline Partnership (PTHP). Das ist eine Koalition von Händler:innen und Fischer:innen, die sich für eine Verbesserung der Fischerei einsetzen. Die Koalition erhielt im Oktober 2021 die Zertifizierung des Marine Stewardship Council. Dies war eine historische Premiere für die Philippinen.

Weil Thunfische ganze Ozeane durchwandern, ist es wichtig, dass ihre Bestände nicht nur lokal, sondern auch regional nachhaltig gemanagt werden. Zu diesem Zweck sollen Thunfischmanager auf den gesamten Philippinen geschult werden. Das WWF-Förderprojekt für eine nachhaltige Thunfisch-Fischerei fungiert dabei als Lernmodell für andere Regionen.

Projekt unterstützt Fischer:innen vor Ort

Nach der erfolgreichen Zertifizierung von 5 Gemeinden in Occidental Mindoro durch den Marine Stewardship Council hat der WWF ein neues Projekt ins Leben gerufen. Dabei geht es darum, den Verlust von Thunfisch nach dem Fang aufgrund schlechter Kühlung zu bekämpfen und alternative Einkommensquellen der Thunfischfischer:innen zu erschließen.

Zu den Hauptzielen des Projekts gehört es, den Thunfischfänger:innen zu helfen, mehr Geld mit ihrem Fang zu verdienen, indem die Produktqualität und die Weiterverarbeitung verbessert werden, damit weniger Thunfisch verschwendet wird. Zudem soll ihr Einkommen breiter aufgestellt werden, indem alternative Einkommensquellen geschaffen werden. Die Frauen sollen insbesondere in die Lage versetzt werden, diese Einkommensquellen zu verwalten.

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