„Wo soll ich denn hin, wenn alles verbaut ist?“
Jeden Tag werden in Österreich durchschnittlich 130.000 Quadratmeter Boden verbaut. Das entspricht der Größe einer Wohnung – pro Minute!
Mit jedem Quadratmeter geht ein Stück Natur verloren, die wir alle brauchen: Zum Beispiel für den Anbau von Nahrungsmitteln, und als Platz zum Spielen und Erholen. Mit jeder Baggerschaufel werden auch Tiere aus ihrem Lebensraum verdrängt.
Jede dritte Art in Österreich steht mittlerweile auf der Roten Liste.
Große Tiere wie Luchs und Seeadler sind dabei genauso in Gefahr wie kleine. Beispielsweise Bienen und andere Insekten, Frösche, Fische und viele mehr. Stellvertretend für sie alle zeigen wir dir heute:
Fünf Tiere, die durch die Verbauung Österreichs ihren Lebensraum verlieren.
Der Europäische Feldhamster
Früher galten Hamster in der Landwirtschaft als Schädlinge und wurden stark bekämpft. Dabei trugen die Tiere zur Fruchtbarkeit der Böden bei: Wenn sie emsig ihre tiefen Röhren graben, durchmischen sie die Erde.
Die kleinen Nager ernähren sich vor allem von Getreide und saftigem Grünfutter. Sie selbst werden wiederum von Greifvögeln, Füchsen und Mardern erbeutet. Im Ökosystem haben alle ihre eigene Rolle und jeder einen wichtigen Platz.
Heute ist der Hamster zwar geschützt, aber er hat sich noch nicht erholt. Denn die Felder, auf denen die Tiere leben, werden immer mehr verbaut oder mit giftigen Pflanzenschutzmitteln behandelt. Der WWF kämpft für echten Bodenschutz! Unterstütze uns dabei und hilf so auch dem Feldhamster. Vielen Dank!
Die Wasserspitzmaus
Diese Spitzmaus ist – wie der Name schon sagt – hauptsächlich im Wasser zu finden. Sie kann super schwimmen und tauchen! In unverbauten Bächen mit sauberem Wasser erbeutet sie Wasserinsekten und deren Larven, kleine Schnecken, Krebse, Fische und Frösche.
Leider gehört die Wasserspitzmaus zu den bedrohten Arten. Sie verliert ihren Lebensraum und ihre Nahrung, weil Bäche reguliert oder trockengelegt werden, und das Totholz am Ufer weggeräumt wird.
Um das zu verhindern, fordern wir vom WWF: Lasst den Flüssen ihre Freiheit! Hier erfährst du mehr darüber, was gesunde Flüsse alles zu bieten haben.
Die Zauneidechse
Die schillernden Eidechsen orientieren sich nicht nur am (Garten-)Zaun, sondern vor allem an Grenzlinien wie zum Beispiel Hecken. So können sie sich in der Weite der Landschaft nicht verlaufen.
Meist leben sie am Rand von Siedlungen, in Wiesen und im Gebüsch. Sie sonnen sich gerne auf Stein- und Holzhaufen. Als wechselwarme Tiere müssen sie ihre Energie in der Sonne „auftanken“. Zauneidechsen können sechs Jahre alt werden, in menschlicher Obhut sogar bis zu zwölf.
Leider ist die Zauneidechse gefährdet, weil so viele Wege asphaltiert und Flächen verbaut werden. Hier erfährst du mehr über die hübsche Sonnenanbeterin und andere Reptilien und wie du ihnen helfen kannst.
Der Siebenschläfer
Im Mai erwachen die Siebenschläfer aus dem Winterschlaf. Rund sieben Monate haben sie in ihren Höhlen verbracht – daher der Name! Der kleine Nager fühlt sich besonders in alten Laubwäldern wohl, in denen es viel Totholz gibt. Dort kann er sich gut verkriechen.
Früchte, Eicheln, Nüsse, Samen, Beeren, Blätter, Knospen, Insekten … die Speisekarte des Siebenschläfers ist groß, denn schließlich muss er sich vor dem langen Schlaf eine ordentliche Fettschicht anfressen.
Doch unsere Straßen zerschneiden die Wälder immer mehr. Deshalb sind Sieben-
schläfer gefährdet. Schon 50 Meter breite Unterbrechungen sind ein Hindernis für sie. Wir wollen Österreichs Tiere und Naturschätze schützen und die dramatische Verbauung aufhalten.
Komm doch zum TEAM PANDA und mach mit!
Der Bergmolch
Was ist denn das? Ein kleiner, blauer Wasserdrache? Gar nicht so abwegig: Auf dem Foto trägt dieser Bergmolch seine „Wassertracht“. Er gehört zu den Salamandern und pflanzt sich im Gewässer fort. Außerhalb der Laichzeit lebt er an Land, in Waldgebieten bis in 2100 Meter Höhe! Daher wird dieses hübsche Tier, das zu den Amphibien gehört, auch Alpenmolch genannt.
Leider sterben zahlreiche Bergmolche beim Überqueren von Straßen, wenn sie auf dem langen Weg zu ihren Laichplätzen sind. Die vielen Skilifte und Pisten in unserer Bergwelt vertreiben sie aus ihrem Lebensraum. Wir wollen die heimische Artenvielfalt erhalten und fordern #NaturStattBeton. Macht doch mit – wir zählen auf euch!