Tintenfische: Die Genies der Meere
Eigentlich sind Tintenfische gar keine Fische. Sie gehören zu den wirbellosen Tieren. Weil ihre Fangarme direkt an ihrem Kopf beginnen, zählen sie zur Untergruppe der Kopffüßer.
An ihren Fangarmen haben sie Saugnäpfe. Diese haben wahre Superkräfte! Sie sind in zwei Reihen nebeneinander angeordnet und helfen den Tintenfischen dabei, die Nahrung aufzuheben und in den Mund zu transportieren. Mit Genuss – Saugnapf für Saugnapf…
Mund mit Hornschnabel
Der Mund unterhalb des Kopfes hat einen kräftigen Hornschnabel. Damit können die Kraken die Panzer von Muscheln oder Krebsen aufbrechen. Abgesehen vom Hornschnabel haben Tintenfische keinen einzigen Knochen oder Knorpel im ganzen Körper! Sie sind ganz weich und geschmeidig.
Sie haben „okto“ Arme!
Hast du dich schon einmal gefragt, was der Unterschied zwischen Kraken, Oktopussen, Sepien, Kalmaren und Tintenfischen ist? Um das herauszufinden, musst du nur die Arme zählen. Tintenfische sind sie alle, das ist die Artengruppe! Oktopusse, auch Kraken genannt, haben acht Arme. „Okto“ bedeutet auf Griechisch nämlich acht! Alle anderen Tintenfischarten haben zehn Fangarme.
Ein Blauring-Oktopus beim Jagen © Jürgen Freund / WWF
Weltweit gibt es mehr als 500 verschiedene Arten von Tintenfischen
Der Gemeine Tintenfisch wird höchstens 65 Zentimeter groß. Koloss-Kalmare können dafür riesig werden. Im Südpolarmeer wurde einer gefangen, der ohne Arme vier Meter groß war und über 500 Kilogramm wog. Seine Augen waren so groß wie Basketbälle!
Lernfähig und verspielt
Tintenfische sind ganz besonders schlaue Tiefseebewohner. Sie können sich Farben, Formen, und wenn sie in Aquarien gehalten werden, auch die Gesichter ihrer Tierpfleger merken. Kraken verwenden sogar Werkzeuge! Wissenschaftler haben beobachtet, dass Kraken Steine benutzten, um Muscheln aufzuknacken. Meeresbiologen berichten von Tintenfischen, die am Meeresboden halbe Kokosnussschalen mitschleppten, um bei Gefahr darin verschwinden zu können.
Dieser Ader-Tintenfisch versteckt sich in einem leeren Muschelgehäuse © J. Freund/WWF
In Aquarien verstecken ihnen die Tierpfleger das Futter oft in Behältern die sie selbst öffnen müssen, damit ihnen nicht langweilig wird. Es wird von Tintenfischen berichtet, die Spielzeuge immer wieder am Beckenrand entlangschubsten, und sich dabei so geschickt wie Fußballer beim Dribblen anstellten .
Meister der Tarnung
Kraken sind dafür berühmt, dass sie ihre Farbe und Form ändern können – und das innerhalb von Sekunden! Das dient einerseits der Tarnung aber auch dazu, sich mitzuteilen. Kämpfen Männchen um ein Weibchen, verfärben sie sich zum Beispiel dunkelrot. Weiß kann hingegen auf Entspannung hinweisen.
Perfekte Tarnung im Korallenriff! © Antonio Busiello / WWF
Um ihre Verfolger zu verwirren, können sie sich blitzschnell in eine Wolke aus dunkler Farbe hüllen, als hätte jemand ein riesiges Tintenfass ausgeschüttet. Die Flüssigkeit vernebelt den Blick und betäubt den Geruchssinn des Verfolgers. Bis er wieder richtig sehen und riechen kann, ist der Krake auf und davon.
Krakenweibchen: Fürsorgliche Mütter
Der Oktopus ist ein außergewöhnliches Beispiel für die Aufopferung von Müttern im Tierreich. Krakenweibchen geben alles, um ihrem Nachwuchs das Leben zu ermöglichen. Während der Brutzeit lassen sie ihre Jungen keine Sekunde alleine – nicht einmal, um nach Nahrung zu suchen.
Das Oktopus-Weibchen bewacht und beschützt seine Eier und befächert sie stets mit frischem Wasser. Während es dabei immer schwächer wird, wachsen die Jungtiere weiter heran. Schlüpfen die Jungkraken schließlich, beendet das Muttertier seine Wache und stirbt vor Erschöpfung. Die Jungkraken sind durch die lange Brutzeit schon extrem weit entwickelt und können sofort selbst auf Beutejagd gehen.
Gefahr durch den Menschen
Tintenfische sind durch die Überfischung unserer Meere bedroht. Der WWF setzt sich dafür ein, dass die Meere nicht leergefischt werden, damit wir auch in Zukunft noch die vielen faszinierenden Arten von Tintenfischen bestaunen können.
Möchtest du mithelfen, so tolle Tiere wie Kraken zu schützen? Jede und jeder kann etwas tun! Hier erfährst du, wie du dich für Fische und andere Meerestiere einsetzen kannst.
Mehr über die Meere und ihre Bewohner kannst du hier lesen!