Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
UNESCO-Auszeichnung für Biosphärenpark Unteres Murtal – WWF gratuliert zu Naturschutzerfolg
Unteres Murtal erhält UNESCO-Status und ist Österreichs Beitrag zum ersten Fünf-Länder Biosphärenpark der Welt – ‚Amazonas Europas‘ wird Modellregion für Naturschutz und nachhaltige Regionalentwicklung

Bad Radkersburg, 29.09.2019 – Die UNESCO zeichnet heute den Biosphärenpark Unteres Murtal im Rahmen eines Festakts im steirischen Bad Radkersburg offiziell aus. 13.000 Hektar wertvolle Aulandschaft werden damit Teil des weltweiten Netzwerks der UNESCO-Biosphärenparks. "Der WWF freut sich über diesen bedeutenden Naturschutzerfolg und gratuliert allen Beteiligten sehr herzlich. Die internationale Auszeichnung ist ein Meilenstein in der Entstehung des ersten Fünf-Länder-Biosphärenparks der Welt. Das Untere Murtal wird Österreichs Beitrag zu diesem eine Million Hektar großen Schutzgebiet am ’Amazonas Europas‘", sagt Andrea Johanides, Geschäftsführerin des WWF Österreich. Die Naturschutzorganisation setzt sich seit zwei Jahrzehnten dafür ein, Europas wertvollste zusammenhängende Flusslandschaft entlang der Mur, Drau und Donau länderübergreifend und unter dem Dach der UNESCO zu schützen. Das größte Flussschutzgebiet in Europa soll im kommenden Jahr anerkannt werden.
Der ‚5-Länder-Biosphärenpark Mur-Drau-Donau‘ wird sich über 700 Flusskilometer von Spielfeld in der Steiermark über Slowenien, Ungarn und Kroatien bis nach Serbien erstrecken. Das Gebiet beherbergt zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten, hat mit über 140 Brutpaaren die größte Seeadlerdichte Europas und ist Rastplatz für mehr als eine Viertelmillion Wasservögel. "Diese Schatzkammer der Artenvielfalt braucht den Vergleich mit dem Amazonas nicht zu scheuen. Den Menschen bietet das Naturjuwel Erholungsraum, sauberes Trinkwasser, Schutz vor Hochwasser und großes Potential im nachhaltigen Tourismus", erklärt WWF-Projektleiter Arno Mohl.
Unter UNESCO-Patronanz entsteht eine mitteleuropäische Modellregion, in der Naturschutz und nachhaltige Regionalentwicklung Hand in Hand gehen sollen. Bereits jetzt werden gemeinsame Initiativen wie der ‚Amazon of Europe Bike Trail‘ verwirklicht – ein grenzüberschreitender Fahrradweg entlang der drei Flüsse. Die ersten Stationen liegen in den steirischen Grenzmurgemeinden. Im Rahmen des fünf Länder umspannenden Revitalisierungsprojekts ‚lifeline MDD‘ wird aktuell auch an einem gemeinsamen Fluss-Revitalisierungsprogramm gearbeitet. Erste Pilotprojekte sind in Planung, eines davon an der Grenzmur.
Mehr Informationen: www.amazon-of-europe.com/de
Rückfragehinweis:
Mag. Florian Kozák
Pressesprecher WWF Österreich
florian.kozak@wwf.at
+43 676 83 488 276
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”
WWF-Analyse: Bundesregierung muss beim Bodenschutz nachschärfen
Regierungsprogramm im Bodenschutz-Check: vereinzelt neue Ansätze, drohende Rückschritte – Bodenverbrauch weiter viel zu hoch – WWF fordert mehr Verbindlichkeit und echte Reformen
Erster Welttag der Gletscher: WWF für lückenlosen Schutz
Naturschutzorganisation fordert Politik zum Umdenken auf – Weitere Verbauung der Gletscher stoppen und als Zufluchtsorte für seltene Tiere und Pflanzen erhalten
Video: So arbeiten Naturschutzhunde gegen Wildtierkriminalität
Lea ist der erste WWF-Naturschutzhund. Im Video gibt es Einblicke, wie sie in der Praxis arbeitet.
Neuer WWF-Report: Tiefseebergbau würde Nachhaltigkeitsziele aushebeln
Internationale Meeresbodenbehörde berät über Rohstoffabbau in der Tiefsee – Neuer WWF-Report zeigt Risiken auf: UN-Nachhaltigkeitsziele und Weltnaturabkommen gefährdet
Nach Tiwag-Eingeständnis: WWF fordert Mattle zu Kaunertal-Stopp auf
Tiwag bestätigt, dass Bildung von Gletscherseen bisher “kein Thema” war – Risiko für Flutwelle wird ignoriert – WWF: “Mattle muss die Reißleine ziehen”