Die mächtige Schwanzflosse eines Buckelwals © William W. Rossiter / WWF-Canon
Wale faszinieren uns durch ihre Größe, ihre spielerische Intelligenz und ihr soziales Verhalten. Wir wissen noch nicht alles über sie. Doch das wenige das wir wissen, versetzt uns in Stauen. So verfügen sie über ein ausgeprägtes Kommunikationssystem. Man könnte sagen: Wale singen in der Tiefe! Dabei verwenden sie zwei unterschiedliche Arten von „Sprache“.
Die eine Art sich zu verständigen ist die so genannte Echo-Ortung. Zahnwale wie der Pottwal auf dem Foto unten, benutzen diese Methode, um sich zu orientieren und bei der Jagd. Gut sehen können sie im tiefen, dunklen und oft trüben Wasser nämlich nicht, und auch ihr Geruchssinn ist unterentwickelt. Für unsere menschlichen Ohren ist diese Art der Verständigung unhörbar.
Die andere Art von „Sprache“ benutzen Bartenwale wie der Blauwal auf dem zweiten Foto. Bartenwale können Laute erzeugen, die auch wir Menschen mit einem Unterwassermikrofon hören können. Manche dieser Gesänge klingen richtig schön! Hast du gewusst, dass Wale tausende Kilometer weit wandern?
Wie die Echo-Ortung genau funktioniert
Die Zahnwale senden Schallwellen aus. Diese erzeugen sie in ihren Nasengängen unterhalb des Blaslochs. Über die sogenannte Melone, ein Organ über dem Oberkiefer, senden sie die Wellen aus. Die Wellen werden von der Umgebung wie ein Echo zurückgeworfen und das Gehirn zeichnet dann ein Bild der Umgebung. Wurden die Wellen zum Beispiel auf ein anderes Tier geworfen, dann erfährt der Wal, wie groß dieses Tier ist, wie es aussieht, ja sogar, ob es krank oder gesund ist. So kann er Beute ausfindig machen oder Feinde orten.
Wie Walgesänge entstehen
Walgesänge gelten als die lautesten, längsten und abwechslungsreichsten Töne im gesamten Tierreich! Stöhnen, japsen, zirpen, „huh“, „ihh“, „uuuh“ – vieles ist möglich. Die Töne gehen zwar vom Kehlkopf aus, aber die Luft wird von selbst wieder rückgeführt und nicht verbraucht wie beim Menschen.
Wie ein Komponist der ein Musikstück schreibt, bauen auch die Wale ihre Lieder nach strengen Regeln auf. Motive werden zu Phrasen zusammengefügt, die wiederum Themen bilden. Eine Phrase lautet etwa: „3 mal japsen, 2 mal schreien, 4 mal zirpen“.
Es gibt sogar „Dialekte“! Die Wale des pazifischen Ozeans singen z.B. anders als die Wale des atlantischen. Aber auch einzelne Tiere – du siehst im Foto unten zwei Buckelwale – haben Stimm-Merkmale, die ihren Liedern eine persönliche Note verleihen. Besonders schöne Töne können die Orcas (Schwertwale) erzeugen.
Weil sich Wale anhand ihres Gesangs unterscheiden, können Wissenschaftler*innen sie auch besser zählen.
Francisco vom WWF Chile rettet Blauwale. In unserem Video bekommst du Einblicke in seine Arbeit. Klick mal rein:
Übrigens:
Wale gibt es
auch im Mittelmeer!
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