Ein Stück Tiger gefällig?

13. Februar 2008 | Presse-Aussendung

Wien, 13. Februar 2008 – Ein heute in Cambridge, Großbrittanien, vorgestellter Bericht von TRAFFIC, dem gemeinsamen Artenschutzprogramm des WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN, kommt zu einem alarmierenden Ergebnis: Die Artenschutzgesetze, die den extrem seltenen Sumatra-Tiger schützen sollen, funktionieren nicht. Nach wie vor werden in Indonesien Körperteile der vom Aussterben bedrohten Großkatze auf dem freien Markt […]
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Wien, 13. Februar 2008 – Ein heute in Cambridge, Großbrittanien, vorgestellter Bericht von TRAFFIC, dem gemeinsamen Artenschutzprogramm des WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN, kommt zu einem alarmierenden Ergebnis: Die Artenschutzgesetze, die den extrem seltenen Sumatra-Tiger schützen sollen, funktionieren nicht. Nach wie vor werden in Indonesien Körperteile der vom Aussterben bedrohten Großkatze auf dem freien Markt offen angeboten, obwohl dies streng verboten ist. „Wir wollen die letzten Sumatra-Tiger lebend sehen, und nicht zu Pulver zermalmt als vermeintliche Potenz- oder Arzneimittel!“ ist WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl angesichts der Studienergebnisse entsetzt. Der WWF appelliert an die indonesischen Behörden für ernstzunehmende Maßnahmen gegen den illegalen Tigerhandel, bevor es zu spät ist.

Wien, 13. Februar 2008 – Ein heute vorgestellter Bericht von TRAFFIC, dem gemeinsamen Artenschutzprogramm des WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN, kommt zu einem alarmierenden Ergebnis: Die Artenschutzgesetze, die den extrem seltenen Sumatra-Tiger schützen sollen, funktionieren nicht. Nach wie vor werden in Indonesien Körperteile der vom Aussterben bedrohten Großkatze auf dem freien Markt offen angeboten, obwohl dies streng verboten ist. „Wir wollen die letzten Sumatra-Tiger lebend sehen, und nicht zu Pulver zermalmt als vermeintliche Potenz- oder Arzneimittel!“ ist WWF-Artenschutzexpertin Jutta Jahrl angesichts der Studienergebnisse entsetzt. Der WWF appelliert an die indonesischen Behörden ernstzunehmende Maßnahmen gegen den illegalen Tigerhandel zu setzen, bevor es zu spät ist.

Nur noch höchstens 500 Tiger streifen durch den Dschungel der indonesischen Insel Sumatra. Die Tiere gelten seit 1996 als vom Aussterben bedroht. Dennoch werden sie immer noch in großem Stil illegal gejagt und ihre Körperteile teuer verkauft.

Für die aktuelle TRAFFIC-Studie waren im Jahr 2006 Ermittler in 28 Städten und Dörfern Sumatras unterwegs. Sie untersuchten 326 Verkaufsstellen und wurden bei zehn Prozent der Händler fündig: Körperteile von Tigern wie Eckzähne, Krallen und Fellstücke waren in den Geschäften ebenso erhältlich wie Knochen und sogar Schnurrbarthaare. Die Körperteile werden zu Traditioneller Chinesischer Medizin, zu Sammlerstücken oder Souvenirs verarbeitet. Allein für die verkauften Eckzähne mussten mindestens 23 Tiger getötet worden sein, so die Schätzung des Berichts.

In einer vergleichbaren Untersuchung im Jahr 2000 wurde die Zahl der getöteten Tiere in Sumatra auf 52 geschätzt. “Leider müssen wir davon ausgehen, dass dieser Rückgang an Todesopfern nur an der dramatisch schwindenden Zahl von Tigern in freier Wildbahn liegt“, erklärt Jahrl. „Das Ausmaß der illegalen Jagd hat sich nicht verkleinert.“

Obwohl TRAFFIC den Behörden Hilfestellung angeboten hat, die Händler aufzuspüren und zur Verantwortung zu ziehen, wurden bis dato keine ernsthaften Maßnahmen zur Durchsetzung der Schutzbestimmungen getroffen. "Tiger werden in Indonesien buchstäblich zu Tode verkauft", erklärt Jahrl. „Entweder schafft es die Behörde nicht, das Verkaufsverbot durchzusetzen – oder es ist ihr nicht wirklich Ernst damit.“

Derzeit gibt es nur noch 400 bis 500 Sumatra-Tiger. Wenn der Handel mit den Tieren nicht gestoppt wird, droht dem Sumatra-Tiger dasselbe Schicksal wie dem Java- und dem Bali-Tiger, die für immer von der Erde verschwunden sind. Neben Wilderei und illegalem Handel versetzt die zügellose Abholzung der Wälder für die Papier- und Palmöl-Industrie den letzten indonesischen Tigern den Todesstoß.

Studie zum Download: www.wwf.at/presse

Weitere Informationen und Fotos:
Claudia Mohl, WWF Pressesprecherin, Tel. 01/488 17 250

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