Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Ein Tag im Leben einer Tiger-Rangerin
Kaum jemad weiß, dass es sie gibt. Dabei leisten diese Frauen einen enorm wichtigen Beitrag, um die letzten Amurtiger Chinas vor der Ausrottung zu bewahren. Fern aller Aufmerksamkeit, tief im Nordosten Chinas, geht dieses einzigartige Rangerteam regelmäßig auf Tiger-Patrouille. Das besondere: Dieses Team besteht ausschließlich aus weiblichen Rangern. Die Frauen der „Dongning Forestry Bureau“ in Heilongjiang sind das einzige rein weibliche Ranger-Team in ganz China. Wir wollen ihre Geschichte erzählen und zeigen, wie ein Arbeitstag im Leben dieser außergewöhnlichen Frauen aussieht.
Ein Tag im Leben einer Tiger-Rangerin
Ranger-Arbeit ist anstrengend, fordernd und gefährlich. Die Mission der Frauen ist es, Tiger und auch Leoparden vor der Ausrottung zu bewahren und die lokale Bevölkerung für den Arten- und Umweltschutz zu sensibiliseren. Einige von ihnen treten damit in die Fußstapfen ihrer Großväter und Väter. Keine einfache Aufgabe, trotzen die Rangerinnen in ihrem Berufsalltag nicht nur extremer Kälte und Gefahren sondern auch Ungleichheit und Vorurteilen. LINK (Bild der Woche)
Qui Zhi ist eine von ihnen und nimmt uns mit in den Wald. Schon ihr Vater arbeitete als Ranger. Sie zeigt uns, wie ein Tag im Leben einer Rangerin in China aussieht. Bei Tagesanbruch brechen die sechs Rangerinnen zur Patrouille auf. Auf sie wartet ein stundenlanger Marsch durch das eisige und unerbittliche Terrain. Bis zu minus 20 Grad Celsius können die Temperatur hier fallen.
Die Frauen achten genau auf den Boden, suchen nach Fußspuren und Schlingallen (Link), während sie patrouillieren. Die Schlingfallen sind oft gut versteckt und schwer zu erkennen, was zu Unfällen wie diesem führen kann, als sich ein Mitglied von Shis Team mit dem Fuß in einer Schlinge verfängt.
Das Team läuft drei Stunden in eine Richtung, um Tubaogou zu erreichen, die Heimat von Amurtigern und Leoparden. Während sie den steilen und teilweise schneebedeckten Berghang hinaufklettern, wechseln Shi und ihre Kollegen die Batterien und tauschen die Datenkarten in ihrer Infrarot-Kamerafalle aus, mit der sie Videomaterial von allen Großkatzen aufnehmen, die in der Nacht vorbeikommen.
Eine der Frauen entdeckt eine Reihe von Fußabdrücken. Nachdem sie diese untersucht und vermessen haben, stellen sie fest, dass die Abdrücke zu einem Leoparden gehören. Das Team macht Fotos und trägt die Koordinaten in das Patrouillenprotokoll ein. Diese Momente seien die Höhepunkte ihrer Tage, berichtet Qui Zhi. Jede Spur eines wilden Tieres sei ein Nervenkitzel.
„Ich bin sehr stolz auf die Arbeit, die ich mache. Wir leben neben dem Wald und betrachten ihn als Begleiter… ich ermutige meine Familie, auf das harmonische Zusammenleben von Mensch und Natur zu achten und sich bewusst um die Wildtiere zu kümmern“, so Qui Zhi.
Sensibiliserung der lokalen Bevölkerung
Wenn die Frauen nicht auf Patrouille sind, besuchen sie oft lokale Märkte und stehen in engem Kontakt mit den Gemeinden, in denen sie aufgewachsen sind. Die Frauen hören sich die Probleme der lokalen Bevölkerung an und versuchen sie für den Schutz der Wildtiere und Wälder zu sensibilisieren. Am Ende eines langes Tages freut sich das Team über die erzielten Erfolge. Zum Abschluss ein springendes Selfie mit dem Fotografen.
Hinweis: Die Fotos entstanden vor Ausbruch der Corona-Pandemie, im Jahr 2019.
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