EU Investment Bank will weiter Dreckschleudern finanzieren

26. Juni 2013 | Presse-Aussendung

Wien, 26. Juni 2013 – Die größte internationale Finanzinstitution, die Europäische Investment Bank (EIB), veröffentlichte gestern einen enttäuschenden Bericht über ihre neue „Strategie zu den Energiekrediten“. Mit den Geldern der EU werden von ihrer eigenen Bank weiterhin Projekte in großem Ausmaß gefördert, die unser Klima zerstören. Der WWF ist sehr beunruhigt dass die neue Energiestrategie […]

Wien, 26. Juni 2013 – Die größte internationale Finanzinstitution, die Europäische Investment Bank (EIB), veröffentlichte gestern einen enttäuschenden Bericht über ihre neue „Strategie zu den Energiekrediten“. Mit den Geldern der EU werden von ihrer eigenen Bank weiterhin Projekte in großem Ausmaß gefördert, die unser Klima zerstören. Der WWF ist sehr beunruhigt dass die neue Energiestrategie der EIB die Begrenzung der Erderwärmung auf nicht mehr als zwei Grad Celsius nicht unterstützt. Hier ist eine Korrektur dringend erforderlich. Der Gouverneursrat der EIB muss eine Energie-Strategie beschließen die bis 2050 zu einer Energieversorgung der EU führt, die zu hundert Prozent aus nachhaltigen erneuerbaren Energiequellen stammt, fordert der WWF. „Österreichs Repräsentanten in der EIB, Finanzminister Maria Fekter und der ehemalige Umweltminister Wilhelm Molterer müssen sich dafür einsetzen, dass die EIB die Klimaziele der EU nicht weiter ignoriert und ihre große Finanzkraft für eine konsequente Energiewende einsetzt. Dazu ist eine klare Zielsetzung in Richtung hundert Prozent Erneuerbare Energie bis 2050, wie sie der WWF fordert, notwendig“, so WWF-Klimaexperte Karl Schellmann.

Trotz einer erfreulichen Entwicklung zur verstärkten Förderung von Erneuerbarer Energie ist der vom WWF und anderen Umweltschutzorganisationen geforderte Stopp von Investitionen in Kohlekraftwerke noch immer nicht verwirklicht. Weiters werden auch andere fossile Energieträger mit ihren klimaschädigenden Emissionen und sogar die Kernenergie weiterhin unterstützt.

Die derzeitige Vorlage einer neuen Energiestrategie der EIB ist bei weitem nicht ausreichend und versäumt viele Chancen mit EU-Geldern zu einer wirksamen Energiewende beizutragen. Die EIB muss ihre Energieinvestitionen zur Gänze auf Energiesparen, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien konzentrieren um die notwendigen Klimaziele zu erreichen, so der WWF. „Wir sind sehr enttäuscht dass die EIB keinen klaren Ausstieg aus der Kohleförderung verkündet hat. Die vorgeschlagene relative Obergrenze für Emissionen – abhängig von der produzierten Energiemenge – wird nicht funktionieren. Auch die Überprüfungsperiode ist mit fünf Jahren viel zu lange gewählt“, sagte WWF-Ökonom Sebastien Godinot in Brüssel.

„Wir sind enttäuscht dass die EIB noch immer nicht akzeptiert, dass die Erneuerbaren Energien der neue Standard in der Energieproduktion sind. Es zeigt sich, dass diese zukunftsweisende Botschaft in der EIB noch nicht angekommen ist. Diese Politik der EIB wird Europa weitere Jahrzehnte an klimaschädliche, fossile Energieformen ketten“, warnt Jason Anderson, WWF-Experte für Europäische Klima- und Energiepolitik.

Der WWF wird weiterhin versuchen die EIB und ihre Entscheidungsträger zu überzeugen einen zukunftsfähigen Klimaschutzweg zu beschreiten.

Die fünf Forderungen des WWF an die neue Energie Kredit Strategie der EIB:

  • Die neue EIB Energie Kredit Strategie muss die EU-Klimaziele voll unterstützen und auf das Ziel einer Null-Emissions-Energieversorgung bis 2050 ausgerichtete sein.
  • Sofortiger Stopp der Unterstützung von Kohle Projekten durch die EIB.
  • Der Ausbau der Energieversorgung mit Erdgas muss gestoppt werden, da auch diese fossile Energie keine nachhaltige Lösung des Energiesystems darstellt.
  • Die Umweltkriterien für Wasserkraftprojekte müssen deutlich verstärkt werden um Schaden für die Natur und die betroffene Bevölkerung zu vermeiden.
  • Die Energiekredite der EIB müssen sich zur Gänze auf Energiesparen, Energieeffizienztechnologien und Erneuerbare Energien konzentrieren. Ein Schwerpunkt muss die thermische Sanierung von Gebäuden sein.

Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, Email: franko.petri@wwf.at

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