Naturzerstörung, Wilderei und Klimakrise gefährden zahlreiche Tierarten – WWF zieht Bilanz und fordert Naturschutz-Offensive von der Politik – Artenschutz-Projekte geben Hoffnung
EU-Lieferkettengesetz: WWF fordert Nachschärfungen
Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet das geplante EU-Lieferkettengesetz grundsätzlich als Fortschritt, sieht aber noch sehr viel Reformbedarf bis zum finalen Beschluss. „Der Entwurf der Europäischen Kommission muss deutlich verbessert werden. Nur mit einem wirksamen Gesetz wird es gelingen, den Schutz der Umwelt und der Menschenrechte entlang der gesamten Lieferkette zu gewährleisten. Neben der Politik muss hier auch die Wirtschaft deutlich mehr Verantwortung übernehmen“, fordert Georg Scattolin, Leiter des internationalen Programms beim WWF Österreich. Das kommende Gesetz müsse daher alle relevanten Unternehmen und Sektoren erfassen anstatt etliche Hochrisiko-Bereiche außen vor zu lassen. „Derzeit gibt es noch zu viele Ausnahmen und Lücken im Entwurf. Aktuell würde das Lieferkettengesetz zum Beispiel nur weniger als ein Prozent aller europäischen Unternehmen erfassen“, kritisiert Scattolin.
Der WWF fordert, dass menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten klar definiert und wirksam kontrolliert werden müssen. Besonders wichtig ist die Verankerung einer praxistauglichen zivilrechtlichen Haftung für Verstöße, damit insbesondere Betroffene im Globalen Süden zu ihrem Recht kommen können. Darüber hinaus sollten Unternehmen in Zukunft wissenschaftlich begründete Umwelt- und Klimaziele für ihre Geschäftsmodelle festlegen müssen, damit der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft tatsächlich gelingt. „Der Entwurf enthält bisher nur sehr vage Vorgaben für Geschäftsführer. Das muss konkreter und verbindlicher werden“, sagt Georg Scattolin.
Der WWF fordert das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedsländer auf, die Schwachstellen des Entwurfs zu reparieren und ein ambitioniertes EU-Lieferkettengesetz zu beschließen. Auch Österreich sei hier massiv gefordert. „Die Bundesregierung muss sich als europäischer Vorreiter positionieren, damit sowohl die Menschenrechte als auch die Umwelt entlang von globalen Lieferketten besser geschützt werden“, sagt Georg Scattolin vom WWF Österreich.
Der WWF Österreich unterstützt die Initiative „Menschenrechte brauchen Gesetze!“, die für ein Lieferkettengesetz und ein UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten eintritt – koordiniert vom Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe). Mehr Infos: www.menschenrechtebrauchengesetze.at
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Erfolge: Zahlreiche Tiger-Meilensteine aus 2024
Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.