Tiwag will Ausbau Kraftwerk Kaunertal trotz zahlreicher Risiken und Naturgefahren durchboxen – WWF fordert Stopp und verweist auf Alternativen für naturverträgliche Energiewende
EU-Renaturierungsgesetz: WWF kritisiert irreführende Aussagen des Bundeskanzlers

Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich kritisiert die “irreführenden und falschen Aussagen” von Bundeskanzler Karl Nehammer und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig in aktuellen Mediengesprächen zum EU-Renaturierungsgesetz. „Die politische Ablehnung des Gesetzes entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Das ist reiner Populismus und schadet dem Ansehen Österreichs in Europa”, sagt WWF-Experte Joschka Brangs. „Intakte Ökosysteme sind unsere wichtigsten Verbündeten. Das EU-Gesetz würde daher auch die Ernährungssicherheit langfristig stärken und wäre eine Rundum-Lösung für viele Probleme. Die wenigen offenen Fragen sind sachlich gut lösbar.”
Das geplante Gesetz gibt EU-Ziele vor, aber die Mitgliedstaaten können selbst entscheiden, wie sie diese Ziele erreichen wollen. Somit können sie auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen berücksichtigen. Wissenschaftliche Fachleute in ganz Europa befürworten die geplante Verordnung, zuletzt auch über 170 Wissenschaftler:innen aus Österreich. „Angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise sind stabile Ernten langfristig nur dann möglich, wenn Äcker in eine intakte Natur eingebettet sind. Zusätzlich muss die Politik die hohe Bodenversiegelung eindämmen. Genau dort müssten auch der Bundeskanzler und der Landwirtschaftsminister aktiver werden”, ergänzt Joschka Brangs vom WWF.
Die notwendige Finanzierung des Gesetzes ist für ein Land wie Österreich “absolut möglich” und zahlt sich langfristig mehrfach aus. „Sowohl die Vorteile des Gesetzes als auch die Kosten der weiteren Tatenlosigkeit sind deutlich höher als die notwendigen Investitionen. Österreich könnte zudem mit einem guten Renaturierungsplan sehr viel Geld aus Brüssel abrufen”, argumentiert Joschka Brangs vom WWF Österreich. Irreführend ist es hingegen, wenn einzelne Politiker nur die langfristigen Kosten darstellen, aber den deutlich höheren Nutzen ausblenden.
Der WWF-Faktencheck zum EU-Renaturierungsgesetz ist hier abrufbar.
News
Aktuelle Beiträge
Neuer Klima-Check stellt Regierungsprogramm durchwachsenes bis schlechtes Zeugnis aus
WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
WWF: Kärntner Landesregierung will bis zu 740 Biber zur Tötung freigeben
Biber-Verordnung soll verlängert und verschärft werden – Zahl der erlaubten Tötungen wird mehr als verdoppelt – WWF kritisiert Angriff auf Artenschutz
19. WWF-Earth Hour: Weltweite Klimaschutzaktion am Samstag
Bundespräsident unterstützt Initiative – An berühmten Wahrzeichen rund um den Globus geht für eine Stunde das Licht aus – WWF Österreich fordert: “Klimaschutz – jetzt erst recht!”
WWF-Analyse: Bundesregierung muss beim Bodenschutz nachschärfen
Regierungsprogramm im Bodenschutz-Check: vereinzelt neue Ansätze, drohende Rückschritte – Bodenverbrauch weiter viel zu hoch – WWF fordert mehr Verbindlichkeit und echte Reformen
Erster Welttag der Gletscher: WWF für lückenlosen Schutz
Naturschutzorganisation fordert Politik zum Umdenken auf – Weitere Verbauung der Gletscher stoppen und als Zufluchtsorte für seltene Tiere und Pflanzen erhalten
Video: So arbeiten Naturschutzhunde gegen Wildtierkriminalität
Lea ist der erste WWF-Naturschutzhund. Im Video gibt es Einblicke, wie sie in der Praxis arbeitet.
Neuer WWF-Report: Tiefseebergbau würde Nachhaltigkeitsziele aushebeln
Internationale Meeresbodenbehörde berät über Rohstoffabbau in der Tiefsee – Neuer WWF-Report zeigt Risiken auf: UN-Nachhaltigkeitsziele und Weltnaturabkommen gefährdet
Nach Tiwag-Eingeständnis: WWF fordert Mattle zu Kaunertal-Stopp auf
Tiwag bestätigt, dass Bildung von Gletscherseen bisher “kein Thema” war – Risiko für Flutwelle wird ignoriert – WWF: “Mattle muss die Reißleine ziehen”