Naturschutzorganisation fordert Eingreifen des Landeshauptmanns – Tiwag will trotz negativer Volksbefragung langfristig weiter Wasser aus dem Ötztal ableiten
Europa hat großen Appetit auf nachhaltigen Fisch
Wien/Brüssel, 13. April 2011 – Eine überwältigende Mehrheit der Menschen in Europa wünscht sich Fisch aus nachhaltigen und nicht überfischten Quellen. Das ergab eine repräsentative Umfrage, die im Auftrag des WWF in 14 EU-Staaten durchgeführt wurde. Knapp 90 Prozent aller Befragten geben an, es sei ihnen wichtig, dass die vermarkteten Fischprodukte in Europa aus nicht überfischten Beständen stammen. Dieses Interesse ist auch in den Fischereinationen Südeuropas überdurchschnittlich hoch. Für den WWF sind die Umfrageergebnisse ein klares Signal an die Europäische Union, die anstehende Reform der Gemeinsamen EU-Fischereipolitik (GFP) so ambitioniert wie möglich zu gestalten.
„Die Europäer haben genug vom Katastrophenmanagement in der Fischerei. Sie fordern die EU auf, die Überfischung jetzt zu stoppen. Die anstehende Reform der Fischereipolitik ist dafür eine einzigartige Chance und zugleich Verpflichtung“, sagt WWF-Meeresexperte Georg Scattolin. „Die Mitgliedstaaten und Europas Abgeordnete müssen gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten dafür sorgen, dass die wertvolle Ressource Fisch nicht länger verschwendet wird. Diese Fischereireform muss hier endlich ein Ende setzen.“
Knapp drei Viertel der Befragten gaben außerdem an als Konsumenten keine ausreichende Information darüber zu erhalten aus welchen Quellen ihr Fisch stammt. „Die Umfrageergebnisse bescheinigen, dass die Verbraucher beim Einkauf nicht zur Überfischung beitragen wollen. Hier sind Politik und Einzelhandel aufgefordert, Fischprodukte besser und transparenter zu kennzeichnen“, so Scattolin.
Europa ist der weltweit größte Importmarkt für Fisch und Fischereiprodukte und steht damit aus Sicht des WWF besonders in der Verantwortung für die Bedingungen wie Fisch gefangen wird. Die europäischen Fischbestände sind derzeit zu 72 Prozent überfischt. Wichtige Arten wie der Blauflossentunfisch im Mittelmeer stehen am Rande des Kollaps, weil die Fischerei in unverantwortlicher Weise die Bestände wichtiger Speisefische dezimiert. Schätzungsweise die Hälfte des in EU-Gewässern gefangenen Fisches wird tot wieder über Bord geworfen und bleibt ungenutzt.
Weitere Informationen:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF
Tel. 01-48817-231 Email: franko.petri@wwf.at, www.wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Gewinne das „Malbuch – vom Aussterben bedrohte Tiere“ (Ursula Wejwoda)
So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung