Gemeinsam mit über 100 heimischen Unternehmen fordern WWF und GLOBAL 2000 verlässliche politische Rahmenbedingungen: “Planbarer Klimaschutz ist kluge Wirtschaftspolitik”
Frauen für mehr Nachhaltigkeit in der Fischerei
Anlässlich des Weltfrauentags feiert die Umweltschutzorganisation WWF Österreich die vielen Frauen, die für den Schutz der Meere und gegen deren Überfischung kämpfen. Denn obwohl die Fischerei vor allem mit Männern assoziiert wird, spielen Frauen eine große Rolle – vor allem in der handwerklichen Fischerei abseits der industriellen Großbetriebe. “Als Fischerinnen, Aktivistinnen und Wissenschafterinnen weisen Frauen auf der ganzen Welt auf die Gefahr der Überfischung für unsere Ozeane hin. Denn mehr als ein Drittel der Fischbestände weltweit sind überfischt, weitere 60 Prozent sind am Limit”, berichtet Simone Niedermüller, Meeresbiologin beim WWF Österreich. Mit einer Stärkung der Rolle von Frauen in der Fischerei könne man auch für mehr Nachhaltigkeit sorgen, so die WWF-Expertin.
Frauen in der Fischerei
Denn auch wenn in der öffentlichen Wahrnehmung Fischerei immer noch vor allem mit Männern assoziiert wird, verrichten Frauen rund die Hälfte der mit dem Fischereisektor verbundenen Tätigkeiten, oftmals jedoch schlechter oder gar nicht bezahlt. In der Verarbeitung und dem Verkauf machen Frauen sogar 70 bis 90 Prozent der Beschäftigten aus. Als oft unbezahlte Arbeitskräfte leisten Frauen in vielen Bereichen, etwa bei der Aufbereitung und im Verkauf oder der Pflege der Netze unverzichtbare Arbeit. Die nicht-industrielle Fischerei ist eine Tätigkeit, in die oft die gesamte Familie mit einbezogen ist.
Dabei wäre eine bessere Einbindung der im Fischereisektor tätigen Frauen ein Weg zu mehr Nachhaltigkeit. „Wo Frauen und Männer gleichermaßen in die Bewirtschaftung der Ernährungsgrundlagen eingebunden werden, kann das nachweislich zu einem schonenderen Umgang mit den Ressourcen führen“, sagt WWF-Expertin Simone Niedermüller. „Um als Facharbeiterinnen eine Schlüsselrolle zu spielen und abgesichert zu sein, brauchen sie entsprechende Ausbildungen, Anerkennung und Einbindung in Entscheidungen zum Fischereimanagement.“ Der WWF arbeitet in mehr als 40 Orten im Mittelmeer, um handwerkliche Fischer*innen in nachhaltiges Ressourcenmanagement einzubinden, ihnen zu helfen, ihren Fisch durch bessere Vermarktung aufzuwerten und alternative Einkommensquellen aufzubauen. Das Ziel ist, dass die Betroffenen weniger Fischen müssen und dennoch gut leben und ihre Kultur erhalten können. Dadurch könnten sich auch die Fischbestände wieder erholen.
Der Status quo trägt jedoch zum Gegenteil bei: Von rund 22 Milliarden Dollar an jährlichen Subventionen fließt der überwiegende Großteil in die industrielle Fischerei – obwohl mehr als 90 Prozent der Fischer*innen in der nicht-industriellen Fischerei tätig sind. Als Teil der Kampagne “Stop Funding Overfishing” fordert der WWF daher das Verbot von öffentlichen Subventionen, die zum Problem der Überfischung beitragen. Mehr Infos unter: www.stopfundingoverfishing.com
News
Aktuelle Beiträge
Regierungsprogramm: WWF fordert starkes Bodenschutz-Kapitel
Umweltschutzorganisation für verbindliche Reduktionsziele und Steuerreform gegen Flächenfraß – Bundesweite Treiber der Bodenversiegelung eindämmen – To-Do-Liste mit elf Punkten
Kaunertal: WWF fordert naturverträgliche Alternativen statt Platzertal-Zerstörung
Optimierung der Kraftwerksgruppe Kühtai könnte Zerstörung des Platzertals verhindern – Tiwag will Ötztaler Bevölkerung hinsichtlich Wasserableitungen täuschen
WWF und DIE TAFELN fordern Maßnahmenpaket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Jährliche Verschwendung würde umgerechnet Bedarf von 1,7 Millionen Menschen decken – Umwelt- und Sozialorganisation präsentieren Vorschläge für Regierungsverhandlungen
Good News: Mehr Tiger in Bangladesch
84 bengalische Tiger konnten in einem geschützten Mangrovengebiet in Bangladesch nachgewiesen werden. Laut Schätzungen halten sich nun in dem Gebiet um 10% mehr Tiger auf, als noch im Jahr 2018!
Weltklimakonferenz: WWF fordert konkrete Deadlines für Kohle, Öl und Gas
Geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern muss mit klaren Fristen geregelt sein – Mehr Geld für ärmere Länder und stärkere Rolle für Naturschutz gefordert
Was wir von der Klimakonferenz COP 29 erwarten
© adobestock/Jon Le BonZwei sehr wichtige Wochen für das Klima: Von 11. – 22. November 2024 findet die 29. Internationale Klimakonferenz in Baku/ Aserbaidschan statt. Dieser...
Weltnaturkonferenz: WWF kritisiert fehlende Fortschritte
Wichtige Beschlüsse zur Finanzierung ausständig, der Politik fehlen Ambition und Konsequenz – Vorläufiges Scheitern der Konferenz als “herbe Enttäuschung”
Neue Studie: Über 1.000 Flusskilometer mit hohem Renaturierungs-Potenzial in Österreich
Große heimische Flüsse auf Verbauungsgrad analysiert – WWF fordert Schwerpunkt auf Flüssen im österreichischen Renaturierungsplan und Schutz frei fließender Strecken