WWF und Ökonomin Sigrid Stagl zeigen Chancen, Lücken und Widersprüche im neuen Koalitionspakt – Mehr Priorität für verbindlichen Klima- und Naturschutz gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer

Rund 250 Millionen Jahre haben Störe bereits in den Meeren, Flüssen und Seen der Welt überlebt – doch der Mensch könnte die Fischart schon bald ausgerottet haben. Denn Störe gelten als die am meisten gefährdete Artengruppe der Welt. Umso wichtiger ist die Entscheidung, die auf der 47. Sitzung der Allgemeinen Fischereikommission für das Mittelmeer (GFCM) getroffen wurde: Störe müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem wurden sie in den regionalen Aktionsplan für gefährdete Arten aufgenommen.
Das ist ein wichtiger Schritt für den Schutz der Störe. Denn die Artengruppe ist die weltweit gefährdetste Fischartengruppe. Der bessere Schutz weckt die Hoffnung, dass sich die Störe durch die stärkeren Schutzmaßnahmen wieder erholen können. Essentiell im Schwarzen Meer ist etwa die bessere Meldung von Beifängen – also wenn sich Störe unbeabsichtigt in Fischernetzen verfangen. Ebenso wichtig ist ein Programm zur Förderung der besseren Freilassung von Stör-Beifang durch Fischer:innen.
Und noch ein weiterer Meilenstein im Stör-Schutz konnte kürzlich gefeiert werden: Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention des Europa Rats hat wichtige Empfehlungen für das Stör-Monitoring, die Erfassung ihrer Habitate sowie für Nachzucht- und Freilassungsprogramme erlassen. Durch drei Richtlinien soll sichergestellt werden, dass wissenschaftlich basiert gearbeitet wird, die besten verfügbaren Methoden angewandt werden und ein möglichst standardisierter Ansatz zwischen den Ländern gewählt wird. So können auch Daten zwischen den Ländern mit gemeinsamen Populationen in Zukunft einfacher ausgetauscht werden können. Erstellt haben diese Richtlinien Expert:innen des WWF und der World Sturgeon Conservation Society im Rahmen eines EU-Dienstleistungsvertrages.
Auch in der Donau sind Störe beheimatet und ebenso stark gefährdet. So sind etwa die Störe der unteren Donau vom Aussterben bedroht. Wilderei und illegaler Handel bringen die seltenen Tiere an den Rand ihrer Existenz. Der WWF arbeitet in zahlreichen Projekten am Schutz der Störe und setzt sich gegen Stör-Wilderei ein. Auch aufwändige Aufzucht- und Wiederansiedlungsprojekte der EU kämpfen für den Erhalt der Art.
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