Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Greenpeace und WWF: 45.000 Stimmen gegen Lebensmittelverschwendung
![Petitionsübergabe Lebenmittelverschwendung](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/5807325dec042.jpg)
Presseaussendung Greenpeace und WWF
Wien, 19.10.2016 – Greenpeace und der WWF übergaben heute 45.000 Unterschriften engagierter Bürgerinnen und Bürger gegen Lebensmittelverschwendung an das Bundesministerium für ein Lebenswertes Österreich.
Friederike Klein, WWF-Referentin für Nachhaltige Ernährung, erklärt: „Von über 760.000 Tonnen Lebensmittelabfällen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist mehr als die Hälfte potentiell vermeidbar. Das Ministerium hat sich selbst zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelabfälle in Österreich bis 2018 um 20 Prozent zu verringern. Das wird nur gelingen, wenn endlich gesetzliche Rahmenbedingen und verbindliche Maßnahmen geschaffen werden. Die Lebensmittelverschwendung muss endlich gestoppt werden.“
Nunu Kaller, Konsumentensprecherin von Greenpeace, dazu: „Die Politik ignoriert nicht nur die warnenden Stimmen der NGOs, sondern auch die Forderung von 45.000 Bürgerinnen und Bürgern nach klaren Strategien gegen Lebensmittelverschwendung. Wir fordern Minister Rupprechter auf, sich an die selbst gesetzten Vorgaben zu halten und endlich verbindliche Rahmenbedingungen gegen Lebensmittelverschwendung zu schaffen. Die Bundesregierung hat es in der Hand: Soll Österreich eine Vorreiterrolle in der EU einnehmen oder zum Nachzügler werden?“
Gemeinsam fordern die NGOs von der Bundesregierung einen österreichweiten Umsetzungsplan, der eine Halbierung der Lebensmittelabfälle bis 2030 zum Ziel hat.
Dafür braucht es:
- eine klare Strategie, verbindliche Maßnahmenpakete und Reduktionsziele für alle Akteure der Lieferkette und eine kritische Evaluierung der bestehenden Gesetze und Fördersysteme
- klare politische Zuständigkeiten in Form einer Koordinierungsstelle anstatt der aktuellen Aufteilung auf mehrere Ministerien
- laufende, aktuelle Daten zur Einhaltung der Reduktionsziele
Denn weltweit landet rund ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll. Auch in Österreich ist die Situation besorgniserregend. Hierzulande werden rund 760.000 Tonnen Lebensmittel jährlich weggeworfen. Fehlende Daten zu Landwirtschaft und Produktion lassen eine noch höhere Abfallmenge vermuten. Lebensmittel gehen entlang der gesamten Nahrungskette verloren – vom Acker über die Verarbeitung bis zum Handel, Gastronomie und Haushalt. Die Mengen an weggeworfenen Produkten haben nicht nur enorme Auswirkungen auf die Umwelt, sondern sind auch sozial und wirtschaftlich gesehen bedenklich. Dabei wäre mehr als die Hälfte der ermittelten Lebensmittelabfälle, also 490.000 Tonnen, potenziell vermeidbar.
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel: +43 (0) 1 48817 216, E-Mail: theresa.gral@wwf.at
Nora Holzmann, Pressesprecherin Greenpeace CEE in Österreich, Tel.: +43 (0) 664 610 39 98, E-Mail: nora.holzmann@greenpeace.org
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