Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
Grenzenlos verbunden: INN Dialog diskutiert über Zukunft des Inns
Unter dem Motto “Grenzenlos verbunden: Wege zu einem artenreichen und lebendigen Inn” fand zum vierten Mal der internationale INN Dialog statt. 100 Teilnehmende verschiedener Länder kamen nach Innsbruck, um sich zur Zukunft des Inns auszutauschen und zu informieren. Veranstaltet wurde der INN Dialog im Rahmen des EU-geförderten Projekts INNsieme connect. “Wir wollen, dass der Inn bis 2026 wieder zur Lebensader des Inntals für Natur und Mensch wird”, so Evelyn Seppi vom WWF Österreich, Projektleiterin von INNsieme connect. “Um das zu erreichen, braucht es gute Zusammenarbeit – über Grenzen, aber auch über Sektoren hinweg.”
Die Technische Universität München ist Projektpartnerin von INNsieme connect. Prof. Dr. Jürgen Geist betont in seinem Vortrag beim INN Dialog die Bedeutung von Flüssen wie dem Inn für unsere Zukunft: “Flüsse sind die Lebensadern in der Landschaft, die für die biologische Vielfalt wichtig sind und für den Menschen eine Vielzahl essentieller Funktionen bereitstellen. Gleichzeitig stehen Flüsse durch die Auswirkungen des Klimawandels, durch Verbauungen und Begradigungen stark unter Druck. Um diesen wichtigen Lebensraum für flusstypische Arten, aber auch für uns Menschen zu erhalten, ist es wichtig, Flüsse wie den Inn durch gezielte und wirksame Restaurierungsmaßnahmen widerstandsfähig und fit für die Zukunft zu machen“, so Prof. Dr. Jürgen Geist.
Im letzten Jahrhundert gingen viele Naturlebensräume am Inn durch Verbauungen verloren. Bereits seit 2007 setzt das Land Tirol daher gemeinsam mit dem Bund und dem WWF Österreich im Rahmen des Kooperationsprojekts “der.inn – lebendig und sicher” Renaturierungen entlang des Inns um. Beim INN Dialog besichtigen die Teilnehmenden eine erfolgreiche Renaturierung in Serfaus, wo sich seltene Arten wie die Deutsche Tamariske wieder etabliert haben und der Fluss sichtbar mehr Raum gewonnen hat. “Die Umsetzung von Revitalisierungsprojekten erfordert die enge Zusammenarbeit vieler beteiligter Personen – von Baggerfahrer:innen auf der Baustelle über Planer:innen und Behörden bis hin zur finanziellen Abwicklung. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, können solche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden”, betont Walter Michaeler von der Umweltabteilung des Landes Tirol.
INNsieme connect
Gemeinsam für den Inn – das ist das Motto von INNsieme connect, der Fortsetzung des erfolgreichen Projekts INNsieme. Partnerorganisationen mehrerer Länder kommen zusammen, um den Inn als wertvollen Lebensraum für Mensch und Natur zu stärken und ein Netzwerk für den Schutz des Inns zu schaffen. Dabei werden Maßnahmen zum Artenschutz, zur Umweltbildung und zur Planung konkreter Renaturierungen am Inn und seinen Zubringern umgesetzt. Ermöglicht wird dies durch die Kofinanzierung der Europäischen Union im Rahmen des Förderprogramms Interreg Bayern–Österreich 2021–2027, sowie durch die Kofinanzierung vom Land Tirol.
Weitere Informationen unter www.innsieme.org
Fotos und das Konferenzprogramm finden Sie hier:
https://wwf-bilder.px.media/share/1727965219StyE8Ox1ECjRyj/media
News
Aktuelle Beiträge
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“
Nationalparks: Über 111.000 Hektar Erweiterungs-Potenzial in Österreich
Neue UBA-Studie identifiziert Österreichs Biodiversitäts-Hotspots – WWF fordert politische und finanzielle Weichenstellung zur Erweiterung der österreichischen Nationalparks.