Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
Großdemo in Innsbruck: Zivilgesellschaft fordert Stopp des Kaunertal-Kraftwerksausbaus
![Kaunertal-Demo Innsbruck 25. Juni _DSC_1846-c-WWF_Max Frey](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2023/06/Kaunertal-Demo-Innsbruck-25.-Juni-_DSC_1846-c-WWF_Max-Frey.jpg)
Die Zivilgesellschaft protestiert heute vor dem Landhaus in Tirol mit einer Demonstration erneut gegen die Ausbaupläne des Kaunertal-Kraftwerks. “Wir fordern Landesregierung und Tiwag zum sofortigen Stopp des veralteten und umweltschädlichen Großbauprojekts auf!”, sind sich die Bürger:inneninitiativen und Gemeindevertreter:innen von 20 betroffenen Orten aus Ötztal, Inntal und Kaunertal gemeinsam mit “WET – Wildwasser erhalten Tirol” einig – unterstützt von WWF Österreich, GLOBAL 2000, Fridays for Future Innsbruck, Naturfreunde Österreich, Verein Unser Wasser, “Lebenswertes Kaunertal” und River Collective. “Der Ausbau des Kraftwerks Kaunertal ist nicht zukunftstauglich. In Zeiten der Klimakrise würden dafür bis zu 80 Prozent des Ötztaler Flusswassers aus dem Tal geleitet – das sind rund 290 Millionen Kubikmeter, der siebenfache Jahresverbrauch von Innsbruck”, sagt Gewässerexpertin Bettina Urbanek vom WWF Österreich.
Kraftwerks-Ausbau nicht umweltverträglich realisierbar
Durch das geplante Großbauprojekt würde auch das unberührte Platzertal hinter einem 120 Meter hohen Staudamm geflutet. “Wir müssen jetzt ein zukunftsfähiges Energiesystem aufbauen, das gut für Menschen, Natur und Klima ist. Die ökologisch wichtigen Moore des Platzertals für ein neues Pumpspeicherkraftwerk zu zerstören, ist dabei keine Lösung. Gesunde Moore sind einer der wichtigsten CO2-Speicher, die wir haben. Tiroler Landesregierung und Tiwag sollen endlich auf eine naturverträgliche Energiewende in Tirol setzen”, so Viktoria Auer, Klima- und Energiesprecherin von GLOBAL 2000. Um den Preis massiver Naturzerstörung wäre die tatsächlich produzierte Energie wesentlich geringer als von der Tiwag behauptet, weil die Gletscherflüsse aufgrund der Klimakrise in Zukunft deutlich weniger Wasser führen werden, warnen WWF, GLOBAL 2000, Naturfreunde Österreich und Fridays For Future Innsbruck vor der nicht zukunftstauglichen Energiestrategie der Tiwag.
Projektpläne auch nach 10 Jahren immer noch mangelhaft
Wegen mangelhafter Planungsunterlagen werden die Ausbaupläne aktuell nicht wie geplant öffentlich zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) aufgelegt. Zum wiederholten Mal scheitert der Tiwag-Konzern damit an mangelnder Qualität der Einreichunterlagen, die er schon vor mehr als zehn Jahren erstmals vorgelegt hat. “Dieses Projekt ist nicht umweltverträglich realisierbar. Es braucht daher kein weiteres teures Herumdoktern an dem veralteten Großbauvorhaben – die Landespolitik soll endlich die Notbremse ziehen, bevor noch mehr Zeit und Geld verschwendet werden”, sagt Bettina Urbanek vom WWF Österreich. WWF und GLOBAL 2000 fordern von Landesregierung und Tiwag, die Gelder stattdessen für eine Energiespar- und Photovoltaik-Offensive zu verwenden.
„Die letzten unverbauten Täler und Flüsse und insbesondere die wenigen noch intakten Moore haben mittlerweile einen höchst brisanten Stellenwert. Diese unwiederbringlich zu zerstören, widerspricht jedem seriösen Konzept von Nachhaltigkeit und lässt sich selbstverständlich nicht durch den heute ebenso unersättlichen wie allgegenwärtigen Druck auf die Energieerzeugung rechtfertigen“, erinnert Leopold Füreder, Landesvorsitzender der Naturfreunde Tirol.
“Wir können nicht noch mehr Natur und Moore vernichten, denn das wäre die Fortführung genau der Logik, die uns in diese Krise geführt hat. Intakte Natur hilft mit der Klimaerhitzung zurechtzukommen, indem sie dem Leben mehr Möglichkeiten zur Anpassung bietet. Eine nachhaltige Zukunft ist nur möglich, wenn wir der Natur genug Raum geben und weniger von ihr verlangen”, so Sofia Scherer von Fridays For Future Innsbruck.
Fotos und Videos zur freien Verwendung sowie weiterführende Informationen gibt es hier.
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