So nimmst du am Gewinnspiel teil: Zeichne dein Lieblingstier und schick uns bis 16. August 2024 ein Foto von deiner Zeichnung mit dem Betreff "Gewinnspiel Malbuch" an...
Hightech-Ausrüstung für Marchegger Störche
![Storchenbesenderung Marchegg](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/10/53ba42fb720bd.jpg)
Wien / Marchegg, 7. Juli 2014 – Am Wochenende wurden im Marchegger Schlosspark zwei Jungstörche mit hochmodernen GPS-Dataloggern ausgestattet. Mit Hilfe der Sender können Vogelforscher nun punktgenau das Zugverhalten, die Flughöhe und die Rastplätze der Tiere ermitteln – je mehr über die Lebensräume der Weißstörche bekannt ist, desto besser können sie geschützt werden. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem WWF Österreich und dem Verein „Storch Schweiz“, finanziell unterstützen die Österreichischen Lotterien.
Vergangenes Wochenende wurden zwei Marchegger Jungstörche mit GPS-Dataloggern ausgestattet. Die Sender wurden den beiden Jungtieren vor Ort wie kleine Rucksäcke angezogen und mittels spezieller Teflonbänder, die besonders verträglich sind, individuell angepasst und fixiert. Die Jungvögel werden ihre erste weite Reise Anfang bis Mitte August beginnen und folgen dabei ihrem inneren Navigationssystem, das ihnen den Weg in ihre Wintergebiete vorgibt. Zurückkehren werden die Jungstörche erst in drei bis vier Jahren, wenn sie das erste Mal brüten. Für WWF Projektleiterin Karin Donnerbaum geht ein Traum in Erfüllung: „Wir können nun endlich genau verfolgen, wo sich unsere Jungstörche aufhalten – und so die relevanten Nahrungsflächen und Rastplätze eruieren und noch besser schützen. Denn wir möchten den gefährdeten Tieren die besten Voraussetzungen bieten, um das heikle Stadium des „Jungsvogelseins“ zu überleben“.
Detaillierte Vogelbeobachtung
Die hochmodernen GPS-Datalogger können über 10.000 Ortungen speichern: neben der Flughöhe wird auch die Aufenthaltsdauer aufgezeichnet. Die GPS-Daten werden acht Mal pro Tag automatisch an eine Datenbank weitergeleitet. Damit wird der Zug der österreichischen Störche über ganz Europa bis nach Afrika beobachtbar sein.
Transnationale Initiative für den Storchenschutz
Das Projekt wird vom WWF in Kooperation mit dem Verein „Storch Schweiz“ durchgeführt. Es ist Teil der Initiative „SOS Storch – Storchenzug im Wandel“, die sich vor allem mit den veränderten Zugrouten der Tiere, die aus den westeuropäischen Ländern wie Spanien, Frankreich oder der Schweiz kommen, beschäftigt. Viele dieser Störche überwintern nämlich nicht mehr in Afrika, sondern verbringen als „Müllstörche“ den Winter an den nahrungsreichen Mülldeponien in Spanien. Peter Enggist vom Verein „Storch Schweiz“ freut sich über die Zusammenarbeit mit dem WWF Österreich: „Gemeinsam können wir mehr über das Zugverhalten der Störche erfahren. Vor allem der Störche, die so wie die österreichischen Vögel nach Osten ziehen. Das ist auch dringend nötig, haben die veränderten Umweltbedingungen doch maßgeblichen Einfluss auf das Verhalten der Tiere.“
Mitteleuropas größte baumbrütende Weißstorchkolonie
Die Weißstorchkolonie im 1.120 Hektar großen WWF-Auenreservat Marchegg in den March-Thaya-Auen ist die größte baumbrütende Kolonie Mitteleuropas. Sie beherbergt zehn Prozent der gesamten österreichischen Weißstorchpopulation und besteht seit mehr als 110 Jahren. An die 50 Paare brüten jedes Jahr in bis zu 800 Kilogramm schweren Horsten auf riesigen, hunderte Jahre alten Eichen auf der Wiese direkt hinter dem Schloss Marchegg und in der umliegenden Au. Lebensgrundlage für die Weiß- und Schwarzstörche des WWF-Reservates sind die überschwemmten Auwiesen. Hier finden sie Insekten, Frösche, Krebse und kleine Fische. Neben den ausgedehnten Wiesenflächen, brauchen die Störche sichere und stabile Plätze für ihre schweren Horste, wie sie die uralten Eichen der Kolonie bieten.
Der WWF dankt den Österreichischen Lotterien, die das Programm zum Schutz der Störche seit vielen Jahren unterstützen.
Weitere Informationen zum Verein "Storch Schweiz" finden Sie hier: http://www.storch-schweiz.ch/index.html
Rückfragehinweis:
Theresa Gral, MA; WWF Pressesprecherin, Tel. +43-1-48817-216,
E-Mail: theresa.gral@wwf.at
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF-Bodenreport 2024: Wertvoller Boden verschwindet unter Beton
Der WWF hat einen neuen Bodenreport veröffentlicht! Das heißt: Er hat sich angesehen, wie es dem Boden in Österreich geht. Denn schon lange gibt es das Problem, dass natürliche...
Good News: Luchsin Talìa hat Nachwuchs bekommen
Im Mai 2023 wurde Luchsdame Talìa freigelassen. Knapp ein Jahr später hat sie nun Nachwuchs bekommen – vermutlich nach einem Rendezvous mit Männchen Miha. Eine tolle Bestätigung für das Projekt „ULyCA2“.
WWF-Erfolg: Großer Uferschwalben-Brutplatz an der Drau geschützt
Kroatische Gemeinde Ðelekovec stellt seltenen Vogelarten ein Steilwandufer zur Verfügung. Einer der größten Brutplätze für Uferschwalben, Bienenfresser und Eisvögel an der Drau ist somit gesichert.
WWF-Bodenreport: Politik verfehlt Bodenziel um 110.000 Hektar
Umweltschutzorganisation warnt vor Versiegelung als Sicherheitsrisiko für Österreich – WWF fordert nationalen Schulterschluss mit “Bodenschutz-Vertrag”
WWF am Tag der Regenwälder alarmiert: Naturparadiese stehen vor dem Kollaps
Regenwälder weltweit in dramatischem Zustand – Umweltschutzorganisation warnt vor kritischen Kipp-Punkten in den artenreichsten Lebensräume der Erde
Good News: Iberische Luchse weniger gefährdet
In Spanien und Portugal ist die Anzahl der Iberischen Luchse seit 2022 um 21% gestiegen. Die Art wurde nun von der Roten Liste der IUCN im Gefährdungsstatus herabgestuft. Wir freuen uns, denn das bestätigt unsere Arbeit vor Ort.
Artenschutz im Urlaub: WWF warnt vor Souvenirs aus seltenen Tieren und Pflanzen
Umweltschutzorganisation warnt vor tierischen Urlaubsmitbringseln: “Bedrohte Arten haben im Koffer nichts zu suchen” – WWF-Souvenir-Ratgeber bietet Orientierung
WWF: Neues Renaturierungsgesetz ist “großer Sieg für die Natur”
Umweltschutzorganisation sieht Beschluss als wichtigen Fortschritt für Natur- und Klimaschutz – Umweltministerin Gewessler hat wertvolles EU-Gesetz gerettet