Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
Illegale Abholzung im Amazonas-Gebiet nimmt weiter zu
Brasilia/Wien, 9. August 2011 – Die illegale Abholzung des Regenwaldes im brasilianischen Amazonas-Gebiet nimmt weiter zu. Dies zeigen die aktuellen Satellitendaten des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE) in Brasilia. Demnach wurden allein im Juni in Brasiliens Amazonas 312,7 Quadratkilometer Regenwald gerodet. Im Vergleich zu Juni 2010 bedeutet dies einen Anstieg um 28 Prozent. Insgesamt lag die Entwaldungsrate im ersten Halbjahr 2011 sogar 79 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. „Wir verlieren gerade stündlich wertvollen Wald, den uns niemand zurückgeben kann. Brasilien muss hart gegen die illegale Rodung vorgehen“, fordert Roberto Maldonado, Lateinamerika-Referent des WWF.
Eine Ursache für die rasante Zunahme der illegalen Abholzung ist laut Maldonado die anstehende Novellierung des brasilianischen Waldgesetzes. Die geplante Änderung soll die Rodungsauflagen für Grundbesitzer lockern und verspricht eine Amnestie für zurückliegende illegale Abholzungen. 60 Prozent der von der Gesetzesänderung betroffenen Flächen liegen im Amazonas-Gebiet. Seit das Gesetz, das vor allem dem Wirtschaftswachstum dienen soll, debattiert wird, seien die Entwaldungszahlen in die Höhe geschnellt, so der WWF-Experte. Laut Maldonado verschwindet der Amazonas-Regenwald in Brasilien vor allem für die Agroindustrie, insbesondere für Rinderzucht und Soja-Anbau.
„Brasilien hat sich 2009 auf dem Weltklimagipfel in Kopenhagen verpflichtet, die Zerstörung des Regenwaldes im Amazonasgebiet bis zum Jahr 2020 um 80 Prozent zu reduzieren“, sagt WWF-Referent Roberto Maldonado. „Dennoch steigt die Entwaldung wieder – mit allen negativen Folgen.“ Kommt die Gesetzesänderung, befürchtet der WWF verheerende Folgen für das Weltklima und die Artenvielfalt.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231
Email: franko.petri@wwf.at.
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“
Nationalparks: Über 111.000 Hektar Erweiterungs-Potenzial in Österreich
Neue UBA-Studie identifiziert Österreichs Biodiversitäts-Hotspots – WWF fordert politische und finanzielle Weichenstellung zur Erweiterung der österreichischen Nationalparks.