Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Internationaler Tag des Tigers: Bhutan veröffentlicht neueste Bestandzahlen
Kuala Lumpur/Wien, 29. Juli 2015 – Am heutigen Internationalen Tag des Tigers präsentiert die Regierung in Bhutan heute Morgen das Ergebnis ihrer ersten Tigerzählung, In dem kleinen Himalayastaat leben nun 103 Tiger in freier Wildbahn. Eine frühere Schätzung ging noch von 75 Tieren aus. Der WWF warnt zum Tag des Tigers, dass die Raubkatzen in Südostasien aussterben könnten und ruft alle Staaten zur Zählung ihrer Bestände auf.
Der WWF begrüßt die erste Zählung in der Geschichte Bhutans und lobt deren Regierung. Das Land reiht sich damit in die Liste der Länder ein, die bisher nationale Bestandserhebungen durchgeführt haben: Nepal, Indien, Russland und Bangladesch. Wissenschaftlich durchgeführte Bestandszählungen sind eine wichtige Voraussetzung um das Ziel der 13 „Tigerstaaten“ – die Verdoppelung des Gesamtbestandes bis 2022 – zu erreichen. Dies wurde 2010 auf der Konferenz von St. Petersburg beschlossen.
Vor einigen Tagen hatte auch die Regierung von Bangladesch die Zahl der dort wild lebenden Tiger bekannt gegeben. Die wissenschaftliche Zählung ergab 106 Tiger, wesentlich weniger als vorher geschätzt wurden. Der WWF geht davon aus, dass die frühere Zählung auf einer weniger verlässlichen Methode beruhte und deshalb zu einer Überschätzung des Bestands führte.
Der WWF spricht heute von einer Krise der Tiger in Südostasien, weil andere Länder dem Beispiel von Bangladesch und Bhutan nicht folgen. „Länder, die keine Tigerzählungen durchführen, riskieren, dass sie dort aussterben“, sagte WWF-Tigerexperte Mike Baltzer. „Ohne Zählung gibt es weniger Unterstützung von Seiten der Regierungen, mehr Wilderei und die Zerstörung der Lebensräume der gestreiften Großkatzen schreitet schneller voran.“ Teile von Tigern sind ähnlich wie Elfenbein und Nashorn-Hörner in Asien sehr begehrt und werden noch immer für pseudomedizinische Zwecke eingesetzt.
Experten in Malaysia meinen, dass die Zahl der dort lebenden Tiger von 500 im Jahr 2010 auf weniger als 250 Tiere geschrumpft ist. In Kambodscha, Vietnam und Laos gibt es heute keine fortpflanzungsfähigen Populationen mehr. Außerdem ist derzeit unbekannt, wie viele Tiger es noch in Thailand, Indonesien und Myanmar gibt, warnt der WWF und ruft die Länder auf ihre Tigerzahlen zu erheben. Thailand und Malaysia kündigten dies bereits an. Die kambodschanische Regierung diskutiert sogar die Wiederansiedlung im Land mit Hilfe des WWF.
Wie viele wilde Tiger heute in Asien leben ist unbekannt. Schätzungen ergaben 2010 die Zahl von 3.200 Tieren. Alle 13 Tigerstaaten haben sich verpflichtet bis 2016 nationale Zählungen durchzuführen. Leider sind diese Zählungen sehr aufwändig, arbeitsintensiv und finden bei jedem Wetter in oft schwierigem Gelände statt. In Indien ergab die 2015 präsentierte Zählung eine Zunahme von 1.706 auf 2.226 Tiere in fünf Jahren. Russlands letzte Zählung ergab 540 Tiere. In Nepal stieg die Zahl von 155 (2008) auf 198 im Jahr 2013. Der WWF arbeitet in zahlreichen Projekten in allen Tigerstaaten zusammen mit Regierungen, Behörden und Wissenschaftlern an der Verdoppelung der Tigerzahlen bis 2022.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, Pressesprecher WWF, Tel. 01-48817-231, E-Mail: franko.petri@wwf.at,
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“