Was für ein Jahr: Die Tiger kehren nach Kasachstan zurück, in Thailand steigen die Tiger-Zahlen und in Malaysia konnten aktive Schlingfallen um 98% verringert werden. Wir zeigen ein paar der Tigerschutz-Erfolge aus dem Jahr 2024.
Kaviar-Genuss ohne Reue: Nur mit CITES Siegel
Wien, 17. Dezember 2013 – In der Weihnachtszeit und zu Sylvester kommt vermehrt echter Kaviar auf den Festtagstisch. Wer das hochpreisige Luxusprodukt des Störs ohne schlechtes Gewissen genießen will, muss darauf achten, nicht zum Aussterben der seltenen Fische beizutragen. Nur ein CITES-Etikett (Zertifikat des Washingtoner Artenschutzübereinkommens) auf der Dose oder dem Glas garantiert, dass der Kaviar aus legalem Handel stammt – auch wenn es sich um Zuchtkaviar handelt. „Jeglicher Kaviar ohne CITES-Etikett ist illegal!“ warnt Jutta Jahrl vom WWF. „Weil alle Störarten extrem gefährdet sind, gilt derzeit außerdem ein internationales Handelsverbot für Wildkaviar aus den wichtigsten Herkunftsgebieten. An der Donau besteht sogar ein generelles Fangverbot für Störe.“ Die Artenschutzexpertin rät den Liebhabern von Fischeiern zu ökologisch weitgehend unbedenklichem Zuchtkaviar aus Aquakultur oder zu MSC-zertifiziertem Rogen vom Lachs oder Hering. MSC ist das weltweit anerkannteste Siegel für nachhaltige Fischerei.
Die starke internationale Nachfrage nach Kaviar hat zu einer jahrzehntelangen Überfischung der Störe geführt. Diese urtümlichen Fische bevölkern seit 200 Millionen Jahren die Erde. Die Donau war noch vor wenigen Jahren eines der wichtigsten Herkunftsgebiete von Wildkaviar. Heute sind bereits fünf von sechs Störarten der Donau – darunter der Hausen, von dem der besonders teure Beluga-Kaviar stammt – vom Aussterben bedroht. Auch im wichtigsten Verbreitungsgebiet, dem rumänischen und bulgarischen Donauabschnitt, sind die Bestände dramatisch zurückgegangen. Deshalb sind dort der Störfang und der Handel mit Wildkaviar bis 2015 verboten.
Allerdings besteht das Gesetz vielerorts nur auf dem Papier. „Kaviar-Schmuggler sind gut vernetzt und operieren mit ausgeklügelten Methoden“, erklärt Jahrl. „Wir arbeiten daher in einem LIFE-Projekt der EU daran, die Wilderei und den illegalen Handel zu stoppen. Dabei erhöhen wir mit Workshops und Trainingskursen das Wissen und Bewusstsein der zuständigen Behörden. Wir besuchen regelmäßig Fischerdörfer um ehemalige Stör-Fischer vom Schutz der Störe zu überzeugen und ihnen andere Einnahmequellen aufzuzeigen.“
Die Länder der EU sind der weltweit größte Importeur von Stör-Kaviar. Beschlagnahmungen zeigen, dass nicht nur legaler Kaviar im Umlauf ist. Auch in Österreich ist illegaler Kaviar erhältlich, wie WWF-Mitarbeiterin Jahrl bei Testkäufen in Wien feststellte. „Damit sie sich nicht unbewusst an der Ausrottung der Störe und am illegalen Handel beteiligen, sollten Konsumenten aber auch Restaurantbesitzer oder Händler darauf achten, nur Kaviar mit CITES-Etikett zu kaufen. Unser Appell richtet sich darüber hinaus an Behörden wie den Zoll, der die Handelsgesetze stärker überwachen sollte.“
Weltweit wurden die Stör-Populationen in den letzten Jahrzehnten um 70 Prozent gemindert. Im Kaspischen Meer, dem Hauptproduktionsgebiet für Stör-Kaviar, sind die Bestände bereits um 90 Prozent zurückgegangen. Im EU-Raum kommen die urtümlichen Fische nur noch in der Donau in Rumänien und Bulgarien in nennenswerten Beständen vor, sind jedoch auch hier vom Aussterben bedroht.
Mehr Informationen zu den Donaustören:
www.danube-sturgeons.org
Rückfragen
News
Aktuelle Beiträge
Neue steirische Landesregierung: WWF kritisiert schwache Bodenschutz-Pläne
Lückenhaftes und oberflächliches Regierungsprogramm wird Problem nicht gerecht – Neue Bodenstrategie und Raumordnungsnovelle müssen wirksame Maßnahmen gegen Flächenfraß in der Steiermark bringen
WWF fordert zügige Umsetzung des nationalen Klimaplans
Künftige Bundesregierung in der Pflicht – WWF fordert Abbau umweltschädlicher Subventionen sowie Energiespar- und Naturschutz-Programme, um Klimaziele zu erreichen
Nachhaltiges Weihnachtsfest: WWF fordert Paket gegen Lebensmittel-Verschwendung
Lebensmittel-Verschwendung während der Feiertage vermeiden: WWF gibt Tipps und fordert künftige Bundesregierung zum Handeln auf
WWF-Report: Über 230 neue Arten in der Mekong-Region entdeckt
234 Funde entlang des Mekong: “Game of Thrones”-Eidechse, stachelloser Vampir-Igel, Krokodil-Molch – Region leidet unter Verschmutzung und Verbauung – WWF fordert besseren Schutz für “Schatzkiste der Artenvielfalt”
Steiermark: WWF fordert deutliche Kurskorrektur beim Bodenverbrauch
WWF-Analyse zeigt ungebrochen hohen Bodenverbrauch – Umweltschutzorganisation fordert umfassende Reform der Raumordnung von künftiger Landesregierung
Silvester: WWF fordert Verkaufsverbot von Böllern und Raketen
Feuerwerkskörper schaden Mensch, Tier und Umwelt – Verwendungsverbot für Personen ohne Pyrotechnikausweis und Verbot von Raketen und Böllern gefordert
Good News: Mehr Schutz für Störe im Schwarzen Meer
Ein wichtiger Schritt für den Schutz von Stören: Diese müssen zukünftig im Schwarzen Meer besser vor Fischerei und Beifang geschützt werden. Außerdem verbessert sich künftig das Monitoring von Stören.
Neue Studie: WWF fordert raschen Abbau umweltschädlicher Subventionen
WWF-Klimasprecher zur KONTEXT-Studie: „Eine Reform muss gerade in budgetär schwierigen Zeiten hohe Priorität haben. Alles andere wäre ein Schildbürgerstreich der Sonderklasse“