Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich bewertet die heute veröffentlichten „Österreichischen Ernährungsempfehlungen“ als „Schritt in die richtige Richtung“, fordert aber konkrete Reformvorschläge vom federführend verantwortlichen Gesundheitsminister.
Naturschutzorganisation gegen Schnellschuss-Aktion
![Der Europäische Wolf europaeischer-wolf-auf-einer-wiese-vor-einem-berg](https://www.wwf.at/wp-content/uploads/2021/06/576a4608e7a09.jpg)
Wien/St. Pölten, 4. Dezember 2018 – Der WWF Österreich kritisiert die heute präsentierte Schein-Wolfs-Verordnung von Agrar-Landesrat Stephan Pernkopf als rechtlich und inhaltlich fragwürdige Schnellschuss-Aktion. „Ein Freibrief für Abschüsse auf Basis willkürlich festgelegter Zahlen und Kriterien widerspricht dem EU-Naturschutzrecht. Diese Wolfs-Verordnung vernachlässigt die zentralen Punkte eines naturschutzfachlich korrekten Managements, davon hat niemand etwas, auch nicht jene, die sich eine Abschuss-Verordnung wünschen“, sagt WWF-Experte Christoph Walder. „Mit ihrem hektischen Alleingang ohne öffentliche Begutachtung will die Landesregierung wohl offenbar erneut von den jahrelangen Versäumnissen ablenken. Zu lange wurde nämlich wenig bis nichts getan, um Weidetierhalter zu unterstützen und fachgerechten Herdenschutz zu ermöglichen. Anders als in der Schweiz und anderen Bundesländern gibt es in Niederösterreich keine Förderungen für Herdenschutz. Damit lässt die Politik bisher auch die betroffenen Kleinbauern im Stich“, nennt Walder konkrete Defizite. Dabei stünden EU-Fördermittel in Millionenhöhe für Natur- und Artenschutz und somit auch für Herdenschutzmaßnahmen zur Verfügung. Das zeigen aktuelle Angaben der Europäischen Kommission zu den künftigen Finanzierungschancen im nächsten EU-Finanzrahmen.
„Die Sorgen der Bevölkerung müssen absolut ernst genommen werden. Daher muss Niederösterreich aber auch endlich den geltenden Managementplan vollständig umsetzen, der zunächst auf sachliche Beratung und professionellen Herdenschutz setzt, bevor weitere Maßnahmen überhaupt in Frage kommen. Auch das EU-Recht sieht immer das Prinzip des ‚gelindesten Mittels‘ vor“, bekräftigt Walder.
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, WWF-Pressesprecherin, Tel. 0676/83 488 203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
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